2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Freddy Mombongo (M.) gegen Düsseldorfs Keeper Tim Wiesner
Freddy Mombongo (M.) gegen Düsseldorfs Keeper Tim Wiesner

Viele Flüche und verstörte Gesichter

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Nach der 0:1 Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf II herrscht beim FC Viktoria Wut über die eigene gezeigte Leistung. Besonders die schwache erste Halbzeit ärgerte die Verantwortlichen der Höhenberger maßlos.

FC Viktoria Köln - Fortuna Düsseldorf II 0:1 (0:1)

Ein krachender Schlag gegen das Plexiglas des Kabinentunnels hier, ein lautes Fluchen da und verstörte Gesichter allenthalben — die Reaktionen von Spielern und Verantwortlichen des FC Viktoria Köln am Freitagabend waren in ihrer Form zwar unterschiedlich, letzten Endes jedoch allesamt Ausdruck der Wut über eine bemerkenswert schwache Leistung der Viktoria in der Fußball-Regionalliga. Die Elf von Trainer Tomasz Kaczmarek hatte ihr Spiel gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf mit 0:1 (0:1) verloren.

Noch zwei Stunden zuvor hatten sich die Kölner im schmucken VIP-Zelt lediglich über die Höhe des Erfolges ausgelassen — das Resultat, das nach gut 90 Minuten humorlos an der Anzeigetafel prangte, war dann aber für Präsident Günter Pütz kaum in Worte zu fassen: „Das kann nicht wahr sein”, stammelte der Vorsitzende ungläubig. „Jetzt geht das schon wieder los.”

Was der 64-Jährige konkret meint: Es ist Herbst, das Wetter wird schlechter und die Auftritte der Mannschaft werden schwächer. So zumindest war es in den vergangenen Jahren. Pütz verkennt jedoch, dass das rundum neu zusammengewürfelte Viktoria-Ensemble in dieser Spielzeit noch gar nicht richtig ins Rollen gekommen ist — anders als in den Jahren zuvor. Woran das liegt? „Wir schenken die erste Hälfte mal eben ab und fangen gar nicht richtig an, Fußball zu spielen”, ärgerte sich Sportvorstand Franz Wunderlich maßlos über den leblosen Auftritt.

Es passte wenig zusammen im Spiel des Meisterschaftsanwärters an einem ungemütlich kalten Herbstabend: Das Flügelspiel lahmte, der lange verletzte Zugang Tim Jerat vermochte die ihm zugedachte Rolle des Ballverteilers kaum auszufüllen, und Torchancen gab es in den ersten 75 Minuten überhaupt nicht zu bestaunen.

Das Schlimmste aber war, dass die Gastgeber den kompletten ersten Abschnitt schlicht verschlafen hatten. Kölns Kapitän Mike Wunderlich zürnte: „Mit der Art, wie wir gespielt haben, können wir nicht zufrieden sein.” Und der Mittelfeldspieler kam nicht umhin, zwei Wochen zurückzublicken: „In Essen haben wir auch nicht gut gespielt, nachher aber dennoch ausgeglichen.”

Nach dem 0:1 durch Nazim Sangare (23.) fanden die schwächelnden Höhenberger diesmal nicht mehr in die Begegnung zurück. Drei vergebene Möglichkeiten durch Freddy Mombongo (74./75.) sowie Wunderlich (79.) waren der klägliche Ertrag einer kollektiv klapprigen Darbietung.

Viktorias Coach war natürlich nicht zufrieden und sagte: „Wir haben keinen guten Spielaufbau gehabt, die freien Räume nicht gefunden, nicht schnell genug gespielt und uns kaum Chancen erarbeitet.” Die Spieler sollten sich die Analyse von Kaczmarek zu Herzen nehmen, ansonsten ist der Traum von der Meisterschaft bereits im Herbst ausgeträumt.

Schiedsrichter: Christopher Schütter - Zuschauer: 760

Tore: 0:1 Nazim Sangaré (24.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Mahsun Jusuf (90./Fortuna Düsseldorf II)

Aufrufe: 018.10.2015, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor