Viel Aufwand, wenig Ertrag

Salmrohr. Am verregneten Sonntagnachmittag erwischte der FSV den besseren Start und war bemüht, den Schwung aus dem Pokalsieg vom Mittwoch mitzunehmen. Mechtersheim, mit einer komplett neu zusammengewürfelten Abwehrreihe und ohne den verletzten Toptorjäger Kevin Sigl angetreten, überließ dem FSV zunächst das Spiel. Die beste Chance zu Beginn hatte Timo Heinz, dessen tückischer Aufsetzer aus 25 Metern aber von Konstantin Stengel im Mechtersheimer Kasten entschärft wurde (8.).

Salmrohr setzte die Gäste mächtig unter Druck, fast alles spielte sich in deren Hälfte ab. Dabei kombinierte der FSV bis zum gegnerischen Strafraum meist gefällig, ohne jedoch große Gefahr auszustrahlen. Immer wieder fehlte die Präzision beim entscheidenden Pass ober bei zahlreichen Flanken.
Nach 25 Minuten nahm auch der TuS erstmals aktiv am Spielgeschehen teil und hatte gleich eine gute Chance zur Führung. Marvin Sprengling bediente Georg Ester, der im letzten Moment vom aufmerksamen Lars Schäfer abgedrängt wurde, so dass dieser nicht mehr entscheidend zum Abschluss kam.
Die Chance diente als Weckruf für die Gäste, die das Spiel nun ausgeglichen gestalteten. Paul Linz sah den Grund für das zerfahrene Spiel seiner Mannschaft wie folgt: "Man hat den Spielern nach der guten Anfangsphase die Verunsicherung der vergangenen Wochen deutlich angemerkt. Die Jungs haben sich nicht mehr richtig getraut."
Bis zur Halbzeit beschworen lediglich Sebastian Ting (37.) und Timo Heinz (40.) so etwas wie Gefahr für das Gästetor herauf. Der TuS hatte seinerseits sogar noch die Chance zur Führung, als sich die FSV-Abwehr bei einem langen Ball verschätzte und erneut Ester völlig blank vor dem Tor von Daniel Ternes auftauchte. Er verzog aus halblinker Position jedoch kläglich (44.).
In der Halbzeit brachte Linz den jungen Fabian Helbig für den an der Leiste verletzten Tobias Baier ins Spiel.
Die zweite Hälfte begann wie die erste geendet war. Auf dem glitschigen Rasen kam nur wenig Spielfluss zustande. Für Mechtersheim eröffneten sich immer wieder Kontermöglichkeiten, wie in der 68. Minute, als der FSV den Ball in der Vorwärtsbewegung verlor, Mechtersheim einen gefährlichen Gegenangriff startete und Pascal Meschak gegen Ester in höchster Not klären musste. Sebastian Ting hatte in der 75. Minute die große Chance zur Führung, als er nach einer Kombination über Helbig und Bidon im starken Schlussmann Stengel seinen Meister fand.
Diese Chance läutete eine heiße Schlussphase ein, in der der FSV nochmal alles versuchte und - angetrieben von einem extrem engagierten Paul Linz an der Seitenlinie - mehrmals am Heimsieg schnupperte.
Die Gäste, die kaum noch für Entlastung sorgten, überstanden die Schlussviertelstunde jedoch unbeschadet, da entweder der starke Stengel für die TuS rettete oder nach wie vor die letzte Präzision im Spiel der Salmrohrer fehlte. Sinnbildlich für das Spiel der Heimelf standen 16 Eckbälle, die allesamt nicht zum ersehnten Erfolg führten.
So musste sich Paul Linz im ersten Heimspiel als FSV-Trainer nach knapp 20 Jahren letztendlich mit einem Punkt begnügen. "Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir müssen Tore machen, nur das zählt. Da fehlen noch 20 Prozent Selbstvertrauen. Aber ich sehe das Positive: Wir haben die letzten beiden Ligaspiele zu Null gespielt, die Truppe will und hat bis zum Schluss alles versucht."
Gästecoach Manfred Schmitt gab nach der Partie offen zu: "Heute sind wir hier mit einem blauen Auge davongekommen. Insgesamt war das ein glückliches Unentschieden für uns."
FSV Salmrohr: Daniel Ternes - Daniel Petersch, Lars Schäfer, Pascal Meschak, Daniel Braun - Timo Heinz (69. Tobias Bauer), Daniel Bartsch - Tim Hartmann (82. Matondo Makiadi), Sebastian Ting, Julian Bidon - Tobias Baier (46. Fabian Helbig)
TuS Mechtersheim: Konstantin Stengel - Fabian Eck, Pascal Derwaritsch, Martin Rau, Lukas Olbrich - Ismael Imre, Pavlos Osipidis - Georg Ester, Tolga Tuna - Florian Hornig (86. Jannick Immel), Marvin Sprengling (89. Burak Tuna)
Schiedsrichter: Manuel Reichardt
Zuschauer: 208