VfR kann zu Hause nicht mehr gewinnen

VfR-Trainer Uwe Erkenbrecher setzte wie schon beim FC St. Pauli II vor Wochenfrist (1:1) auf eine Mittelfeldraute. In dieser kam Patrick Nagel auf der linken Seite zu seinem ersten Startelfeinsatz nach der Winterpause, und der zuletzt mit einer leichten Zerrung ausgefallene Kevin Ingreso spielte etwas überraschend von Beginn an.

Ermir Zekjiri rückte in den Sturm vor und ersetzte dort Abdel Abou-Khalil. Daneben begann für Michél Harrer (Bänderris im Sprunggelenk) der zuletzt gelbgesperrte Christopher Kramer.

Die Hannoveraner Reserve setzte gleich die ersten Akzente und ging zum Leidwesen der ,,Veilchen" auch prompt in Führung. Nach einem von Philipp Rusteberg getretenen Freistoß von links stand 96-Stürmer Roman Prokoph vollkommen ungedeckt am zweiten Pfosten und netzte überlegt zum 1:0 aus Gästesicht in die lange Ecke ein (3.).

Nach einem Eckball von Rusteberg hätte es dann beinahe erneut im VfR-Gehäuse geklingelt, denn der köpfende Philipp Blume machte eigentlich alles richtig. Doch VfR-Schlussmann Ole Springer war mit einer herrlichen Parade zur Stelle (12.).

Nach rund 20 Minuten Dominanz der Gäste wurde Rasensport allmählich besser - auch weil Nagel und Reio Laabus immer wieder die Seiten wechselten. Bei dem ersten aussichtsreichen VfR-Angriff flankte Nils Winter halb hoch in den Strafraum der Niedersachsen. Der anschließende Schussversuch von Laabus wäre vermutlich sehr gefährlich geworden, doch Nagel stand im Weg. Letzterer versuchte es aus wenigen Metern mit einem Drehschuss, den 96-Keeper Marco Pinkernelle zur Ecke abwehrte (23.).

Die lila-weißen Bemühungen wurden bald belohnt: Wiederum nach einem Flankenlauf von Winter setzte sich Kramer gegen zwei Gegenspieler durch und köpfte links oben in den Winkel zum letztlich verdienten Ausgleich (29.).

Die Hausherren hatten in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs Vorteile. Eine mögliche Führung blieb Neumünster bei zwei weiteren Möglichkeiten durch Kramer (43.) und Nagel (45./+1) aber versagt.

Nach der Pause hatte zunächst kein Team Oberwasser. Gefährlich wurde es aber nur vor Neumünsters Tor. Dabei lenkte Springer eine gefährliche Flanke von Teichgräber zur Ecke, kurz darauf köpfte Blume nach einer Rusteberg-Hereingabe ans Außennetz (jeweils 47.).

Knapp 20 Minuten später wurde es turbulent, als Kramer Stein und Bein schwor, den Ball nach einem abermaligen Rusteberg-Eckstoß an die Brust und nicht an den Arm bekommen zu haben. Doch Referee Tim Skorczyk (Salzgitter) entschied auf Strafstoß und zeigte dem bereits verwarnten Kramer die Gelb-Rote Karte (65.). Auf VfR-Torwart Springer war allerdings Verlass, parierte er doch den Elfmeter von Mike Bähre.

Kurz darauf köpfte Prokoph knapp übers Rasensport-Tor (68.). Eine Schrecksekunde gab es noch für beide Seiten, als VfR-Verteidiger Hannes Schäfke und Bähre zusammenprallten und jeweils ausgewechselt werden mussten. Schäfke kam mit einer eher weniger schlimmen Armverletzung davon, Bähre wurde mit einer Gehirnerschütterung per Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren.

Der letzte Aufreger einer total intensiven Partie war ein Abseitstor durch Kevin Krottke, das vehemente Proteste der ,,96er" nach sich zog (87.).