Alle Aspacher waren auf die Fragen vorbereitet, die natürlich kamen, nachdem sich die SG mit dem verdienten Sieg gegen die als Dritter angereisten Gäste auf den siebten Platz verbessert und den Abstand auf den zweiten und dritten Rang auf fünf beziehungsweise vier Punkte reduziert hatte. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und geben weiterhin Gas“, gab Torschütze Gyau brav zu Protokoll. „Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Bonus“, betonte Sportdirektor Joannis Koukoutrigas, „wir können den Rest dieser Saison genießen“. Auch der Trainer ließ sich kein neues Ziel entlocken, sondern stellte nur lapidar fest, grundsätzlich alle Spiele gewinnen zu wollen. Ansonsten zeigte sich Oliver Zapel stolz wie Bolle auf das, was Aspach schon erreicht hat. „46 Punkte nach 31 Spielen – wer hätte das gedacht. Das ist sensationell, das ist überragend. Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll“, so der 49-Jährige.
Aspach hatte die Weichen im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück mit einem echten Blitzstart auf Sieg gestellt. Im Fautenhau waren erst 180 Sekunden gespielt, als Torjäger Lucas Röser seine Qualitäten als Vorbereiter unter Beweis stellte. Oder, um es mit den Worten des Profiteurs des Zuckerpasses zu sagen: „Ich bin in die Tiefe gelaufen, er hat mich geschickt, ich bin am Torwart vorbei und habe den Ball einfach reingeschoben.“ Diese Bescheidenheit ehrt Joseph-Claude Gyau, doch ganz so simpel war es auch wieder nicht, zum 1:0 zu vollstrecken. Vielmehr bewies der 24-Jährige das, was er später über sich selbst sagen sollte: „Ich komme nach der langen Verletzungspause immer besser ins Rollen.“ Vom frühen Rückstand erholten sich die Gäste aber schnell. Es entwickelte sich eine temporeiche, sehr ansehnliche Partie, in der Torchancen allerdings eher dünn gesät waren. Osnabrück hatte in 90 Minuten eigentlich nur zwei Möglichkeiten, die allerdings nicht einmal VfL-Coach Joe Enochs in die Kategorie der Hundertprozentigen einsortieren wollte: „Wir hatten insgesamt etwas mehr vom Spiel, aber keine zwingenden Torchancen.“ Für etwas mehr Wirbel vor dem Kasten sorgten die Einheimischen. Vor der Pause war zum einen ein trockener Schuss von Pascal Sohm zu verzeichnen, der den linken Torwinkel knapp verfehlte (28.). Zum anderen segelte in der 45. Minute ein Eckball von Nicolas Jüllich in den Strafraum, in dem Röser völlig frei stand. Er erwischte die Kugel mit dem Kopf aber nicht richtig, es blieb beim 1:0.
6 Spiele insgesamt
2016/17 3. Liga Großaspach - VfL Osnabr. 1:0 2016/17 3. Liga VfL Osnabr. - Großaspach 1:0 2015/16 3. Liga VfL Osnabr. - Großaspach 2:2 2015/16 3. Liga Großaspach - VfL Osnabr. 3:3 2014/15 3. Liga Großaspach - VfL Osnabr. 1:0 2014/15 3. Liga VfL Osnabr. - Großaspach 2:0Die zweite Halbzeit begann für den SG- Torjäger mit einer ärgerlichen Aktion. Er hielt noch drauf, nachdem der Referee abgepfiffen hatte, und sah die Gelbe Karte. Es war Rösers fünfte Verwarnung in dieser Saison, er muss am Samstag (14 Uhr) zum Abschluss der Englischen Woche bei Spitzenreiter Duisburg von der Tribüne zugucken. Hinten ließen die Aspacher, die zur zweiten Halbzeit nach der Einwechslung von Kai Gehring für den angeschlagenen Sohm auf eine Dreierkette umgestellt hatten, „um den starken linken Flügel der Osnabrücker in Schach zu halten“ (Zapel), weiterhin wenig anbrennen. Nach vorne setzte die SG weiterhin Akzente. In der 55. und 58. Minute spielte Shqiprim Binakaj, vor dem Anpfiff für 300 Pflichtspiele für den Klub aus dem Fautenhau geehrt, Röser frei, doch der Stürmer verfehlte das Ziel. Der tolle Pass von Jüllich in der 63. Minute hätte ein Tor verdient gehabt, doch Gyau wurde im letzten Moment gestoppt. Pech hatte der Schütze des 1:0 in der 69. Minute, als sein abgefälschter Schuss an den Pfosten klatschte. 120 Sekunden später zielte er nach einem Solo links vorbei. Für VfL-Trainer Enochs war’s ein „verdienter Sieg für Großaspach“, das sah sein Kollege Zapel ganz genauso: „Wir sind überglücklich.“ Aber nicht übermütig, deshalb will niemand vom Aufstieg reden.
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