2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Torjäger-Trio: Daniel Breitwieser, Viktor Klostreich, Stefan Stefanovski (von links) vom VfL Michelstadt. Der Odenwälder Fußball-Gruppenligist setzt auch kommende Saison auf seine Offensivkraft. Archivfoto: Herbert Krämer
Torjäger-Trio: Daniel Breitwieser, Viktor Klostreich, Stefan Stefanovski (von links) vom VfL Michelstadt. Der Odenwälder Fußball-Gruppenligist setzt auch kommende Saison auf seine Offensivkraft. Archivfoto: Herbert Krämer

VfL Michelstadt setzt auf Kontinuität

Gruppenligist will die jungen Spieler an die Stammelf heranführen

Ohne größere Veränderungen ist der VfL Michelstadt in die Vorbereitung auf seine vierte Gruppenligasaison gestartet. Neu im Team ist der ehemalige Trainer und jetzige Co-Trainer Marco Leher, als Externe gehören ab sofort auch Steffen Boll (SG Zell/Bad König) und der erst 17-jährige Enes Kanat (SpVgg. Neckarelz) zum erweiterten Kader.

„Enes Kanat könnte noch A-Jugend spielen, ist aber jetzt schon technisch sehr gut und extrem schnell“, lobt Michelstadts Trainer Axel Wolf. Aus der eigenen Jugend haben mit Lukas Kowol, Anel Huseinbasic, Julian Rudel, Robin Schnell und Denis Zolinski fünf Spieler bereits Gruppenliga-Erfahrung gesammelt. Außerdem rücken auch Nazmi Sanori und Samuel Lukowitsch aus dem Nachwuchs auf.

Den Verein verlassen haben der bisherige Co-Trainer Jan Ballmert, Jens Waldhoff sowie der Torhüter der zweiten Mannschaft, Oliver Groll (alle VfR Würzberg). Auch „Urgestein“ Jan Korndörfer wird aus familiären Gründen in der neuen Saison etwas kürzer treten. Dagegen kann Lutz Reubold nach seinem Kreuzbandriss schon ungewöhnlich früh wieder im Training mitwirken, während Bahtiyar Bezirkan (Entzündung im Sprungegelnk) derzeit nur Lauftraining absolviert und frühestens in drei Wochen wieder voll einsteigen kann.

So bleibt der Kern der Michelstädter Mannschaft erneut eine weitere Saison unverändert, was die Arbeit deutlich erleichtert. Aber auch die A-Jugendlichen haben bislang einen „guten Eindruck“ bei Trainer Axel Wolf hinterlassen: „Die Jungen ziehen gut mit, sind sehr motiviert.“ Der Coach hofft, dass das auch im Laufe der Saison bei wenig Einsatzzeit so bleibt. „Wenn alle Spieler fit sind, wird es für die Jungen natürlich schwer. Ein oder zwei werden bei mir immer abwechselnd spielen, aber es ist unmöglich, gleich fünf in der Startelf zu platzieren“, bittet der Trainer um Geduld und keine allzu große Erwartungshaltung. „Wenn die jungen Spieler in zwei, drei Jahren Stammspieler sind, können wir von einer guten Jugendarbeit sprechen.“

Insgesamt sieht der Trainer sein Team breiter aufgestellt, auch im Tor hat man mit der klaren Nummer eins Oguzhan Temur, Talent Denis Zolinski und dem Keeper der zweiten Mannschaft, Andreas Emig, in der neuen Runde mehr Optionen. Bislang hat der VfL in der Vorbereitung vor allem Turnierspiele zum testen genutzt, gegen Teams wie den TSV Seckmauern (4:2), die SG Sandbach (1:1) und den FV Mümling-Grumbach (2:3) passable Ergebnisse erzielt. Die sagen derzeit aber wenig über das Leistungsniveau der Mannschaft aus, wie der Coach erklärt: „Wir haben viel ausprobiert, durchgewechselt, allen ihre Einsatzzeit gegeben. Dabei haben viele Spieler auch mal auf ungewohnten Positionen gespielt, jeder durfte sich zeigen. Insofern waren die Ergebnisse nur wenig aussagekräftig.“

Erst kurz vor Rundenbeginn will Wolf im Pokalspiel am kommenden Samstag (1.) beim TSV Sensbachtal seine potenzielle Startelf für die Liga stellen. Dann dürfte auch der Spielführer feststehen, den die Mannschaft aus drei, vier von Wolf vorgegebenen Spielern wählt. Es spricht viel dafür, dass dies erneut Stefan Stefanovski sein wird. Wenn es nach dem Trainer geht, sollte sich auch in der Endplatzierung der Michelstädter in der Tabelle wenig ändern: „Wir waren in den letzten Jahren einmal Dritter und einmal Siebter – in diesem Bereich würden wir gerne wieder landen.“ Allerdings glaubt Wolf auch an eine „noch unberechenbarere Liga“ als im Vorjahr, mit sechs ambitionierten Aufsteigern aus der Kreisoberliga.

„Es wir schwierig sein, sich durchzusetzen, aber die Möglichkeiten dazu haben wir.“ Zum Favoritenkreis zählt Wolf vor allem die SG Unter-Abtsteinach und Verbandsliga-Absteiger FC Bensheim, der seit Dezember von Ex-Profi Ronald Borchers trainiert wird.
Vor allem aber will der VfL weiter der führende Odenwälder Verein bleiben und in der Tabelle vor dem TSV Höchst landen. „Es ist natürlich schön, dass der TSV dabei ist, aber es ist auch eine Konkurrenz für uns. Sie haben sich gut verstärkt. Einen Spieler wie Rico Blecher hätte jede Mannschaft gerne“, gibt Wolf zu.

Aufrufe: 029.7.2015, 11:00 Uhr
Susanne MüllerAutor