VfL-II-Aufstiegstraum ist ausgeträumt

Die über 600 Zuschauer auf der Arbach-Sportanlage in Eningen, bei tollen Rahmenbedingungen – ein perferkter Rasenplatz und sonninge Temperaturen, sahen zu Beginn ein wahres Offensivfeuerwerk, mit einer Fülle von klaren Torchancen, der Pfullinger: Grauer (14.), König (20.) und Kittelberger (21.) hatten jeweils die Führung auf dem Fuß, scheiterten aber allesamt am guten SVW-Ersatzschlussmann Bölzle. Der Vize-Meister aus Tübingen kam überhaupt nicht zur Entfaltung, war gegen eine spielstarke VfL-Elf zunächst ständig in der Rückwärtsbewegung und musste zu allen Übel noch Spielertrainer Amman und Okutan verletzungsbedingt auswechseln. Doch wie so oft im Fußball, wer seine Tore vorne nicht macht, wird hinten bestraft. Praktisch mit seinem ersten Angriff markierte Wendelsheim die Führung: Nach einem Schnitzer in der VfL-II-Hintermannschaft schnappte sich Brunnenmiller den Ball, steckte in den Strafraum zu dem kurz vorher eingeweschelten Morrone durch und der hatte keine Mühe das 1:0 zu erzielen. So stark Pfullingen nach vorne spielte, so fahrlässig war die Defensive. In der 35. Minute war plötzlich SVW-Torjäger Sebastian Schneider auf der linken Seite ganz alleine durch, stürmte in die Box, fakelte nicht lange und markierte mit der zweiten Chance für den SVW das 2:0. Praktisch im Gegenzug spielte der VfL-II Grauer, mit einem schnellen Spielzug, frei und der konnte mühelos zum Anschlusstreffer einschieben. Wendelsheim antwortete kurz vor der Halbzeit mit einem Freistoß von halblinks in den Strafraum, Straub stieg am höchsten und köpfte das 3:1 (45.) und nicht genug gelang dem SVW noch ein weiterer Treffer: Ein einfacher langer Ball, wird von der VfL-II-Abwehr nicht geklärt und zur Vorlage für Assenheimer, der lief alleine auf Torwart Becker zu und verwandelte mühellos zum 4:1-Halbzeitstand. Von den bis dahin klaren Spielanteilen und Torchancen des VfL-II in Halbzeit eins, ein fast unglaubliches Ergebnis.

Nach Wiederanpfiff änderte sich nicht viel: Pfullingen blieb spielbestimmend und hatte mehr gefährliche Offensisvaktionen. Folgerichtig konnten die Echazstädter verkürzen, als Büschert, nach einem Pfostenschuss von Weiland, zum 2:4 abstaubte. Und die Partie schien sich zu drehen, doch der VfL-II blieb seinem Motto „vorne hui – hinten pfui“ treu: Wieder klärte man in der Abwehrkette nicht konsequent, Assenheimer stürmte dazwichen und machte sich auf und davon das 5:2 für Wendelsheim zu erzielen. Den Schlusspunkt in einem denkwürdigen Spiel setzte Morrone mit seinem zweiten Treffer zum 6:2-Endstand. „Wir waren die bessere Mannschaft, haben so viele Torchancen kreiert und dennoch verloren. Es ist schwer zu glauben, aber wir haben mit unseren Fehlern den Gegner geradezu eingeladen Tore zu erzielen. Diese Niederlage muss ich erst einmal verdauen“, erklärte ein enttäuschter VfL-II-Coach Klaus Schäfer. Der SV Wendelsheim trifft nun am Sonntag, den 19. Juni in Kirchentellinsfurt auf den TSV Gomaringen.

VfL Pfullingen II: Becker – Bochinger (82. Metzger), Grauer, König (46. Gekeler), Kittelberger, Elting, Mez (51. Weiland), Grund, Baur, Hübner (62. Büschert), Piras.

SV Wendelsheim: Bölzle – Ammann (27. Morrone), Schneider, Okutan (34. Assenheimer (80. Schulze)), Baur, Belser (73. Geiger), Cordois, Munk, Straub, Brunnenmiller, Mayer.

Tore: 0:1 Morrone (28.), 0:2 Schneider (35.), 1:2 Grauer (36.), 1:3 Straub (45.), 1:4 Assenheimer (46.), 2:4 Büschert (66.), 2:5 Assenheimer (76.), 2:6 Morrone (80.).

Rote Karten: Elting (80./ VfL-II) wegen Beleidigung und Grauer (83. / VfL-II) wegen groben Foulspiels.

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