2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Tor für den VfB: Stefan Richter köpft genau zwischen den Paderborner Innenverteidigern Florian Ruck (Nr. 15) und Uwe Hünemeier zum 1:0 ein.Jürgensen
Tor für den VfB: Stefan Richter köpft genau zwischen den Paderborner Innenverteidigern Florian Ruck (Nr. 15) und Uwe Hünemeier zum 1:0 ein.Jürgensen

VfB Lübeck verpasst Sensation

Zwei Standards bringen den Favoriten weiter

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Der VfB Lübeck ist knapp an der Überraschung in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde vorbei geschlittert. Nach einer 1:0-Pausenführung unterlagen die Grün-Weißen dem Bundesliga-Absteiger SC Paderborn 07 mit 1:2. Die Niederlage war über 90 Minuten gesehen zwar nicht unverdient. Doch die Lübecker lieferten eine Klasseleistung ab und ließen den Zwei-Klassen-Unterschied kaum einmal sichtbar werden.

VfB-Trainer Denny Skwierczynski hatte umgestellt und auf den Gegner reagiert. Er richtete sein Team in einem 4-4-2-System deutlich defensiver aus und opferte das kreative Mittelfeldzentrum mit Marcello Meyer, Dennis Voß und Maurice Maletzki, die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Dafür durfte Patrick Bohnsack rechts verteidigen (Jan Sievers rückte ins rechte Mittelfeld), im Zentrum bildeten Nils Lange und Aleksandar Nogovic eine klassische Doppelsechs.
Beim SC Paderborn fehlte im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei Fortuna Düsseldorf der verletzte Innenverteidiger Niklas Hoheneder. Für ihn rückte Neuzugang Florian Ruck in die Viererkette der ansonsten unveränderten Mannschaft.

In der Anfangsphase agierten die Lübecker durchaus mutig. Bereits in den ersten zwei Minuten gab es zwei Standards, die jedoch nichts einbrachten. Christopher Kramer mit einem Linksschuss (7., Lukas Kruse hielt) und einer Hereingabe, die keinen Abnehmer fand (12.), näherte sich dem Tor des Zweitligisten immerhin schon mal an. Als die Paderborner nach einigen Minuten besser ins Spiel fanden, waren ihre Aktionen jedoch gleich zielstrebiger. Als Daniel Brückner sich auf der linken Seite gut durchsetzte, verpassten sowohl VfB-Keeper Toboll als auch alle Gäste-Offensivspieler (15.).
Dann musste Kapitän Moritz Marheineke zwei Mal in höchster Not blocken. Erst hatte Mahir Saglik auf Nick Proschwitz abgelegt, der aus 14 Metern abzog (18.). Dann hatten sich die Gäste erstmals gut über mehrere Stationen durchgespielt, doch Sagliks Schuss endete am Körper des VfB-Kapitäns (24.). Auf der anderen Seite hatte Richter nach einem Sievers-Freistoß den Ansatz einer Kopfballchance (21.).

In den zehn Minuten vor der Pause wurden die Gastgeber dann auch wieder nach vorne zielstrebiger. Auslöser war ein 30-Meter-Hammer von Routinier Lange, den Kruse mit den Fingern gerade noch über die Latte lenkte (35.). Nach der folgenden Ecke von Sievers nahm Kramer den Ball direkt und schoss nur knapp über das Tor (36.). Und so war die Lübecker Pausenführung letztlich durchaus verdient. Andre Senger spielte einen schönen Diagonalpass auf Bohnsack, der gut flankte. In der Mitte stieg Richter hoch und erzielte mit einem Kopfballaufsetzer das 1:0 (44.).

Die Westfalen kamen stärker aus der Kabine. Zwar hatte Nogovic mit einem 20-Meter-Schuss (52., drüber) die erste Torannäherung für den VfB. Doch die Gellhaus-Elf dominierte nun, brauchte aber zwei Standards, um das Blatt zu wenden.
Einen Freistoß aus Außenposition brachte Saglik nach innen, wo Marvin Bakalorz den Ball unhaltbar ins Tor lenkte (54.). Mit dem Ausgleich bekam der Gast Oberwasser. Erneut Saglik drang in den Strafraum ein, als er von Dennis Wehrendt zu Fall gebracht wurde. Den berechtigten Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 1:2 (59.).

Im Anschluss versuchten die Grün-Weißen zwar noch einmal alles. Doch eine klare Torchance gab es nicht mehr. Richter versuchte es zwei Mal mit Hebern, die aber mehr oder weniger deutlich ihr Ziel verfehlten (70., 75.). Senger agierte in guter Position im Strafraum zu zögerlich (83.). Eine verunglückte Knechtel-Flanke lenkte Kruse zur Ecke (86.).
Auf der anderen Seite verpasste Süleyman Koc eine Vorentscheidung (81.). So blieb es bis zum Ende spannend - ohne dass der VfB noch eine Chance auf die Verlängerung erhielt.
Aufrufe: 09.8.2015, 18:45 Uhr
SHZ / Stephan Russau/cjeAutor