VfB II: Mentalitätsspiel gegen Würzburg

Drei Punkte aus vier Spielen. Es ist zu früh, von einem verpatzten Saisonstart des VfB II zu sprechen – doch vier bis sechs Punkte mehr hätten es ruhig sein dürfen. Weder die Niederlage gegen Preußen nach 70 Minuten Überzahl war nötig, noch die 1:2-Pleite von Samstag gegen Aue, als sich der VfB II nach 45 guten Minuten und 1:0-Führung noch die Butter vorm Brot nehmen ließ und am Ende ohne Punkte dastand.

Kramny fordert mehr – in allen Bereichen

Angesichts der Ergebnisse ist es auch nicht verwunderlich, dass Trainer Jürgen Kramny keinen Schmusekurs mehr fährt. „Wir haben das Spiel analysiert, den Jungs die Fehler aufgezeigt. Ein Video sagt da oft mehr als tausend Worte. Wir müssen aufhören Geschenke zu verteilen. Jeder muss sich noch besser und über die komplette Spieldauer konzentrieren“, fordert er, um sogleich nachzulegen: „Die Grundtugenden müssen stimmen. Wir brauchen brutale Laufbereitschaft und den Willen, Zweikämpfe zu führen und zu gewinnen. Auch wenn diese weh tun.“ Die Mannschaft erwartet also ein Mentalitätsspiel. Voller Einsatz, kämpfen, kratzen, beißen ist angesagt. Für schönes Spiel gibt es nun mal keine Punkte.

Der Gegner aus Würzburg ist mir Vorsicht zu genießen. Zwar reist die Mannschaft von Bernd Hollerbach mit einer 0:1-Niederlage gegen die SG Sonnenhof im Gepäck in die Landeshauptstadt, dennoch warnt Kramny vor dem Gegner. „Würzburg ist eine defensiv sehr kompakte und überaus robuste Truppe. Das Torverhältnis sagt da eigentlich schon alles (Lediglich zwei Gegentore in vier Spielen, Anm. d. Red.)). Die spielen so, wie ihr Trainer es früher auch getan hat: unangenehm. Das wird eine harte Nuss, die wir da zu knacken bekommen.“

Caniggia Elva vor dem Debüt?

Es wird also noch mehr als sonst auf gute Ideen und zielgerichtetes Offensivspiel ankommen, um das gegnerische Bollwerk zu knacken. Da trifft es sich gut, dass der Trainer die volle Auswahl hat. Außer Daniel Vier (Adduktorenbeschwerden) steht der ganze Kader zur Verfügung, zudem sind Jan Kliment, Stephen Sama, Ari Ferati und Jerome Kiesewetter aus dem Profikader Optionen. Eine weitere kommt aus den eigenen Reihen. Caniggia Elva hat endlich seine Spielerlaubnis, trainierte vergangene Woche stark. Gut möglich, dass er heute im Kader steht und eventuell sein Pflichtspieldebüt für den VfB II feiern darf (wir berichteten). Kramny jedenfalls kündigte gegenüber FuPa „Überraschungen“ an, als die Frage nach dem heutigen 18er-Kader aufkam. Doch wer auch immer spielt ist eigentlich irrelevant. Die Mannschaft muss jetzt Wiedergutmachung betreiben. Die erste Chance bietet sich heute.

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