2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

VfB Homberg: Plan B als Charakterfrage

Die Verantwortlichen des VfB Homberg gehen nun auch die Landesligaplanung an

Nach zwei Rückrundenspielen in der Fußball-Oberliga Niederrhein sind die Verantwortlichen des Tabellenletzten VfB Homberg etwas schlauer. Der 0:5-Pleite bei Titelaspirant SSVg Velbert folgte ein verkrampftes 1:2 gegen Mitkonkurrent Kapellen-Erft - damit verdichten sich die Anzeichen, dass die Gelb-Schwarzen am Saisonende den bitteren Gang in die Landesliga antreten müssen.

"Wir müssen und werden in dieser Hinsicht eine Planung machen", sagt Hombergs Sportlicher Leiter Frank Hildebrandt, "die Fakten sollte man in unserer Situation nicht außer Acht lassen." Nicht nur Frank Hildebrandt weiß nach 14 Niederlagen in 19 Saisonspielen: "Wir müssen jetzt nicht nur mehrere Begegnungen am Stück gewinnen, sondern gleichzeitig darauf hoffen, dass die Konkurrenz komplett schwächelt. Man sollte immer noch daran glauben, aber eben mit realistischem Blick." Bisher haben Präsident Thomas Bungart, Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Graf und Frank Hildebrandt noch keine Gespräche mit Spielern des aktuellen Kaders geführt.

In nächster Zeit werden die ersten Sondierungsrunden mit dem bemühten, aber limitierten Personal eingeläutet. Die VfB-Chefetage will abklopfen, bei welchen Akteuren die grundsätzliche Bereitschaft besteht, auch eine Etage tiefer das gelb-schwarze Trikot überzustreifen. Hildebrandt: "Das Ganze wird eine Charakterfrage. Genau so gehen wir in die Gespräche rein." Trotz des enttäuschenden Starts ins Fußball-Jahr 2015 herrscht am Rheindeich keine hektische Alarmstimmung, sondern Ruhe und Besonnenheit.

Die Frage, ob Günter Abel nach über sechs Jahren noch der richtige Mann auf der Sportlichen Kommandobrücke der Linksrheinischen ist, steht nicht oben auf der Tagesordnung des Schlusslichts. Abels Vertrag besitzt noch Gültigkeit bis Sommer 2016. Eine vorzeitige Trennung würde den VfB Geld kosten, das bei einem Absturz in die Landesliga zum Team-Neuaufbau sinnvollere Verwendung fände. Abel selbst erklärte nach der Kapellen-Pleite gegenüber der Sportredaktion: "Weglaufen ist immer der einfachste Weg. In so einer Situation zeigt sich, wem dieser Verein wirklich am Herzen liegt und wer bereit ist, den Karren mit aus dem Dreck zu ziehen. Ich hatte mehrmals in meiner Homberger Zeit die Gelegenheit, woanders hin zu gehen und habe es nicht gemacht. Das werde ich auch jetzt nicht tun." Der 49-Jährige schiebt energisch nach: "Diese Hire-and-Fire-Mentalität finde ich ehrlich gesagt zum Kotzen." Der einstige Oberhausener Profi hat die Oberliga zwar noch nicht abgehakt, gibt aber zu: "So vermessen bin ich nicht, dass ich bei elf Punkten Rückstand sage: Wir werden Fünftletzter. Im Moment geht es einfach darum, den Negativtrend zu stoppen." Am Sonntag (15 Uhr) hat der VfB Homberg beim TV Jahn Hiesfelddie nächste Chance.

Aufrufe: 03.3.2015, 11:00 Uhr
RP / Thomas TartemannAutor