Molina betonte: "Wir haben im Gegensatz zu anderen Vereinen eben keine Regionalliga-Spieler, die von oben in unsere Mannschaft runterkommen und die auch mit halber Lunge gut spielen." Vielmehr stoßen die meisten der VfB-Fußballer in der Oberliga an ihre individuellen Grenzen und müssen versuchen, die spielerischen Defizite über das Kollektiv auszugleichen. Ein Unterfangen, das im ersten Jahr nach dem Aufstieg gut gelang. Und auch diesmal stehen die Chancen gut, den Verbleib in der Oberliga zu realisieren. Gleichwohl sagt Molina mit Nachdruck: "Ein Sieg über Essen wäre enorm wichtig." Denn damit halten die Hildener nicht nur einen Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz, sondern kommen ihrer als Saisonziel selbst gewählten 40Punkte-Marke immer näher. 24 Zähler hat die Molina-Elf bereits auf dem Konto. Mit 27 Punkten ließe es sich aber noch besser überwintern und ruhiger auf die Rückrunde vorbereiten.
Entsprechend gewissenhaft geht der Coach die Begegnung am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) an. Im Abschlusstraining heute Abend will Toni Molina seine Mannschaft intensiv mit Informationen über die Essener Truppe versorgen. Zugleich nimmt er sein Team in die Pflicht: "Wir wollen noch einmal alles reinlegen, um mit einem guten Ergebnis in die Pause zu gehen." Der 41-Jährige fügt hinzu: "Wir haben es einfach verdient."
Allerdings stehen die personellen Vorzeichen schlecht, denn es wackelt gleich an mehreren Stellen in der Deckung. So fiel Abwehrchef Marcel Bastians (Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur) vergangenen Sonntag in Oberhausen aus. Nach intensiver Behandlung mit Massagen und mehr trainierte der Routinier im Hildener Team gestern erstmals wieder mit der Mannschaft. "Es war ein verhaltener Start", berichtet Molina, der aber mit der Rückkehr seines Co-Trainers auf den Kunstrasen rechnet. Mehr Sorgen bereitet ihm da ein möglicher Ausfall von Manuel Schulz, der die Übungseinheit aufgrund von Adduktorenproblemen abbrach. "Wenn Manuel von sich aus rausgeht, ist da schon was", bangt der Coach um seinen kompromisslosen Innenverteidiger, der sich gleich in physiotherapeutische Behandlung begab.
Nur gut, dass Mittelfeldakteur Fabian Andree nach seinem zehntägigen Amerika-Urlaub den Jetlag überwunden hat und wieder am Training teilnahm. Das gilt auch für Stürmer Pascal Weber, der aber weiter Probleme mit dem Sprunggelenk hat, seit ihn ein WSV-Akteur an der Seitenlinie "abräumte".