Nicht nur die letzten Ergebnisse sprechen für die Platzherren, sondern auch die Ausgangsposition mit Platz neun und 13 Punkten. Dagegen sind die Gäste nach für sie weitgehend enttäuschend verlaufenen acht Spieltagen auf einem Abstiegsplatz (15./sieben Zähler) zu finden. Dennoch hütet sich VfB-Trainer Toni Molina davor, das Nachbarschaftsduell als Selbstläufer zu betrachten. "Auch wenn einiges für uns spricht, wir werden den Gegner mit Sicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Baumberg verfügt nach wie vor über eine gute individuelle Klasse, die nur nicht in jedem Spiel abgerufen wird. Irgendwas funktioniert bei denen nicht. Aber damit müssen wir uns nicht beschäftigen", erklärt der Coach.
Immerhin, und das spricht durchaus für die Qualität der Elf seines Kollegen Marc Schweiger, siegte Baumberg vor der Heimpleite gegen Ratingen bei SW Essen mit 2:1 - und das ohne den immer noch rotgesperrten Luis Klotz. Andererseits hat der VfB mit den Top-Leistungen, verbunden mit sechs Zählern, gegen Kapellen (5:2) und in Hiesfeld binnen vier Tagen für Furore gesorgt. Und dabei mächtig die Werbetrommel für die Partie gegen Baumberg gerührt, gegen die auch in der vergangenen Saison vier von sechs Punkten verbucht wurden.
Ohne Frage ist die Stimmung innerhalb des Kaders in diesen Tagen sehr positiv. "Solche Siege wie gegen Kapellen und Hiesfeld, die nun wirklich nicht als Laufkundschaft in unserer Liga gelten, tun natürlich richtig gut. Wenn wir dieses Potenzial gegen Baumberg abrufen, sollten wir die drei Punkte schon einfahren. Unterschätzen werden wir den Gegner bestimmt nicht. Außerdem wissen wir selbst, dass wir in der Defensivarbeit noch Luft nach oben haben und vielleicht mal wieder zu null spielen sollten", betont der stellvertretende Spielführer Stefan Schaumburg.
Das Team blickt auch schon über den Tellerrand, sprich über das Baumberg-Spiel hinaus. Eine Woche darauf steht das vom 16. November vorgezogene Meisterschaftsspiel beim VfB Homberg im Terminplan. Angesichts der brisanten Situation des Tabellenletzten kann dort ebenso gepunktet werden wie am 19. Oktober bei TuRU 80. Doch zunächst gilt das Hauptaugenmerk dem Derby. "Darauf müssen wir uns konzentrieren, bevor wir an die nächsten Aufgaben denken", sagt Toni Molina. Der VfB-Coach, nicht unbedingt ein Verfechter der Fußballweisheit "never change a winning team", plant zwei, drei Veränderungen. Wie in Hiesfeld, als Miles Adeoye und Emrah Cavdar neu in die Startelf rückten und einen prima Job machten.