2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Haben alle den Aufstieg im Visier (von li. nach re.): Eichstätts Florian Grau, Aschaffenburgs Roberto Desch, Großbardorfs Dominik Zehe und Aubstadts Max Schebak. F.:Montage FuPa
Haben alle den Aufstieg im Visier (von li. nach re.): Eichstätts Florian Grau, Aschaffenburgs Roberto Desch, Großbardorfs Dominik Zehe und Aubstadts Max Schebak. F.:Montage FuPa

Zwischen Euphorie und bangen: Wer hat die besseren Nerven?

FuPa nimmt die Lage bei den Aufstiegskandidaten der Bayernliga Nord unter die Lupe und liefert alle Daten, Fakten und Prognosen

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Wie vor 12 Monaten steuert das Aufstiegsrennen in der Bayernliga Nord auch in dieser Spielzeit auf ein Herzschlagfinale zu. Zwei Spieltage vor Toreschluss haben theoretisch noch fünf Klubs die Chance, den Titel zu holen. Auf der "Pole-Position" rangierend hält der VfB Eichstätt alle Trümpfe in der Hand. Holen die Oberbayern noch einen Sieg, krönt sich die Mattes-Elf zum Champion. Beste Aussichten auf den Aufstiegs-Relegationsplatz haben der SV Viktoria Aschaffenburg und der TSV Großbardorf, die sich mit je 63 Punkten ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Für zusätzliche Brisanz sorgt der Spielplan: Die Kontrahenten kreuzen am letzten Spieltag am Schönbusch die Klingen. In Lauerstellung auf Platz vier und fünf warten der TSV Aubstadt und der ASV Neumarkt auf Fehler des Top-Trios.

VfB Eichstätt (Platz 1, 67 Punkte)
Seine Meisterreife hat der VfB Eichstätt schon nachgewiesen. Gegen die direkten Konkurrenten aus Aschaffenburg und Großbardorf bewies die Mattes-Elf starke Nerven und zwang die Titelrivalen zuhause in die Knie. Der Oberbayern haben sich mit 67 Punkten eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen, haben zwei Spieltage vor Schluss vier Zähler Vorsprung. Sollte der VfB, der am Samstag auswärts beim ASV Neumarkt und eine Woche später daheim gegen den Vorletzten SV Alemannia Haibach antreten muss, eines dieser beiden Spiele gewinnen, dann ist die Elf vom Westpark im Ziel. Im Vergleich mit dem SV Viktoria Aschaffenburg würden aber auch zwei Remis reichen, denn Eichstätt hat gegen Aschaffenburg den direkten Vergleich für sich entschieden (4:1 und 2:0). Sollte der TSV Großbardorf noch sechs Punkte holen, dann müsste Eichstätt noch einen Dreier einfahren, denn die Bardorfer haben den Direktvergleich gegen Eichstätt (3:0 und 2:3) gewonnen.Prognose: Keine Angst vor großen Aufgaben: Die VfB-Kicker haben mit den Heimsiegen gegen die Viktoria und die Grabfeld-Gallier bewiesen, dass ihnen in großen Duellen nicht die Knie zittern. Demzufolge reisen die Altmühltaler mit viel Selbstvertrauen nach Neumarkt. Und sollte es tatsächlich beim Aufsteiger keinen Sieg geben, wartet am letzten Spieltag die lösbare Aufgabe Haibach zuhause. Die Eichstätter holen den Titel!

Das Restprogramm des VfB Eichstätt:
Sa. 13.05. ASV Neumarkt (A)
Sa. 20.05. SV Alemannia Haibach (H)


SV Viktoria Aschaffenburg (Platz 2, 63 Punkte)Der Regionalliga-Absteiger schafft die direkte Rückkehr in Liga vier nur, wenn die beiden letzten Spiele beim 1. FC Sand und im Finale daheim gegen den TSV Großbardorf gewonnen werden und der VfB Eichstätt aus den letzten beiden Spielen maximal noch einen Punkt holt. Dann wäre die Viktoria Meister und Direktaufsteiger in die Regionalliga Bayern. Platz zwei wäre mit zwei Siegen definitiv eingetütet. Zumindest muss der aktuelle Rangzweite genauso viele Punkte aus den beiden letzten Partien einfahren wie der punktgleiche TSV Großbardorf. Denn der Direktvergleich zwischen diesen beiden Teams, es wurde erst ein Spiel gegeneinander ausgetragen (1:1), ist unentschieden. Beide Teams bestreiten am letzten Spieltag am Schönbusch ein echtes Endspiel.

Prognose
: Mit der Auswärtspartie bei den heimstarken Sandern und dann mit dem Showdown gegen Großbardorf hat die Viktoria noch ein Hammerprogramm zu absolvieren. Auf fremdem Geläuf stotterte zuletzt die Angriffsmaschinerie der Unterfranken: 0:0 in Ammerthal, 0:0 in Weiden, 0:2-Niederlage in Eichstätt - dazwischen gab`s einen hart erkämpften 1:0-Erfolg beim in der Frühjahrsrunde schwächelnden Würzburger FV. Ein erneuter Ausrutscher in Sand könnte fatale, weil entscheidende Folgen im Aufstiegsrennen haben.

Das Restprogramm des SV Viktoria Aschaffenburg:
Sa. 13.05. 1. FC Sand (A)
Sa. 20.05. TSV Großbardorf (H)


TSV Großbardorf (Platz 3, 63 Punkte)Wie im Vorjahr mischt der TSV Großbardorf bis zum Ende im Titelrennen mit - und könnte doch wieder in die Röhre schauen. Dieses Szenario wollen die Grabfeld-Gallier unbedingt vermeiden. Letzte Saison war es das Alles-oder-Nichts-Spiel in Hof, dieses Jahr muss der TSV zum Showdown am finalen Spieltag nach Aschaffenburg. Zuvor steht noch das Heimspiel gegen Feucht auf dem Plan. Die Mittelfranken brauchen im Kampf um den direkten Klassenerhalt jeden Zähler. Gewinnt die Elf von Chefcoach Dominik Schönhöfer beide Partien und der VfB Eichstätt holt maximal noch zwei Punkte, sind die Grabfeld-Gallier Meister und steigen direkt in die Regionalliga Bayern auf. Zweiter wird Großbardorf, wenn sie die beiden letzten Spiele gewinnen oder im Endspurt einen Punkt mehr als Viktoria Aschaffenburg holt. Dann aber darf der TSV Aubstadt nur die gleiche Punktzahl wie Großbardorf holen und Neumarkt darf nur zwei Punkte mehr als Großbardorf holen. Denn den Direktvergleich gegen Aubstadt hat Großbardorf (0:1 und 1:1) verloren, den gegen Neumarkt (1:0 und 1:0) gewonnen.

Prognose:
Die Grabfeld-Gallier wollen nicht wie in der letzten Spielzeit den anderen Teams beim Feiern zusehen müssen. Vor der Pleite in Eichstätt legten die Bardorfer eine beeindruckende Serie hin. Vor allem zuhause ist die Schönhöfer-Elf eine Macht. Der TSV schlägt daheim den 1. SC Feucht und holt sich in einem Herzschlagfinale in Aschaffenburg den Relegationsplatz!

Das Restprogramm des TSV Großbardorf:
Sa. 13.05. 1. SC Feucht (H)
Sa. 20.05. SV Viktoria Aschaffenburg (A)


TSV Aubstadt (Platz 4, 62 Punkte)Der TSV Aubstadt hat einen Vorteil: Die Grabfelder haben alle Direktvergleiche gegen Aschaffenburg (4:2 und 1:1), gegen Großbardorf (1:0 und 1:1) und gegen Neumarkt (3:2 und 2:0) gewonnen. Nur gegen Eichstätt (2:3 und 0:0) ist der direkte Vergleich schlechter. Sollte also Eichstätt aus seinen beiden letzten Spielen einen Punkt holen, ist die Titelchance schon weg. Aubstadt könnte aber am Ende noch von einem Unentschieden am letzten Spieltag zwischen Aschaffenburg und Großbardorf profitieren, wenn sie ihre beiden letzten Aufgaben beim Würzburger FV und daheim gegen den FC Amberg erfolgreich gestalten. Dann wäre der TSV Aubstadt Zweiter und Relegationsteilnehmer.

Prognose:
Der TSV Aubstadt ist zum Saisonfinale in blendender Form, 16 von möglichen 18 Zählern aus den letzten sechs Partien sprechen für sich. Die Aufgabe beim Derby-geschwächten Würzburger FV sollte machbar sein. Viel wird dann darauf ankommen, ob sich der FC Amberg schon vor dem letzten Spieltag endgültig retten kann. Die Oberpfälzer sind zwar nicht gut drauf, wenn aber der FCA tatsächlich in Aubstadt noch unter Zugzwang sein sollte, könnte es für die Francic-Elf unangenehm werden. Amberg ist für eine Überraschung immer gut. Fährt "Abscht" aber zwei Siege ein, könnten die Rot-Weißen am Ende lachender Dritter im Kampf um den Aufstiegs-Relegationsplatz sein.

Das Restprogramm des TSV Aubstadt:
Sa. 13.05. Würzburger FV (A)
Sa. 20.05. FC Amberg (H)


ASV Neumarkt (Platz 5, 61 Punkte)Der ASV Neumarkt kann sogar noch Meister werden - allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit dafür im Promillebereich. Zuletzt hat der Aufsteiger wohl entscheidend geschwächelt und konnte nur einen Sieg aus den vergangenen vier Partien einfahren. Am Samstag kommt nun Spitzenreiter VfB Eichstätt. Ein zweiter Erfolg nach dem 1:0-Hinspielsieg wird gegen die Oberbayern nötig sein, sonst kann die Haußner-Truppe die Durchmarschpläne zu den Akten legen. Neumarkt muss also den VfB nochmals besiegen und die anderen Konkurrenten Aschaffenburg, Großbardorf und Aubstadt dürfen allesamt nicht optimal punkten. Neumarkt hat die Direktvergleiche gegen Aschaffenburg (1:1 und 0:4), gegen Großbardorf (0:1 und 0:1) und gegen Aubstadt (2:3 und 0:2) verloren. Das bedeutet, dass Neumarkt nur noch Zweiter werden kann, wenn diese drei Konkurrenten in der Abschlusstabelle einen Punkt weniger haben als der ASV.Prognose: Es müsste schon sehr viel zusammenkommen, sollte der ASV Neumarkt noch den Sprung in die Aufstiegsrelegation schaffen. Für den Titel reicht wohl nicht mehr nur ein "normales" Fußballwunder. Viel wahrscheinlicher ist es hingegen, dass sich die Oberpfälzer am Samstag aus dem Aufstiegsrennen verabschieden werden. Der ASV müsste sich aber nicht lange grämen, die Neumarkter können stolz auf eine schon jetzt herausragende Spielzeit sein.

Das Restprogramm des ASV Neumarkt:
Sa. 13.05. VfB Eichstätt (H)
Sa. 20.05. 1. SC Feucht (A)



Aufrufe: 010.5.2017, 12:34 Uhr
M.Willmerdinger/D.Meier Autor