2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

VfB 03 erwartet harten Abstiegskampf

Nievenheim zu Gast in Hilden

In Nievenheim stellen sich die Hildener Fußballer auf eine Oberliga-Partie mit vielen Nickeligkeiten ein. Der Grund: Das Molina-Team will mit aller Macht Rang zehn verteidigen, Gastgeber VdS möchte den Rückstand verkürzen.
VdS Nievenheim - VfB Hilden. Nach der Niederlage im Oberliga-Derby gegen Ratingen 04/19 saß bei Toni Molina der Stachel der Enttäuschung tief. Allzu gerne hätte der Trainer des VfB 03 diesmal das Prestigeduell für sich entschieden, doch trotz einer guten ersten Halbzeit standen die Hildener am Ende wieder mit leeren Händen da. Nicht nur Torwart Asterios Karagiannis, der im Hinspiel mit zwei krassen Fehlern die Niederlage einleitete, diesmal aber kaum ernsthaft geprüft wurde, stand die miese Stimmung ins Gesicht geschrieben. "Das war absolut unnötig", stellte Holger Reinders fest. Und der 2. Vorsitzende des VfB 03 fügte mit Verve hinzu: "Auch der Linienrichter hatte heute nicht seinen besten Tag. Erst hat er die Abseitsstellung von Sascha Meier nicht gesehen und beim Treffer von Fabian zur Linden war der Ball zuvor nicht im Aus." Zwei entscheidende Szenen, die Toni Molina in seiner Analyse gleich abhakte. "Wir können es ja nicht ändern", sagte der VfB-Coach - und lobte lieber den Gegner: "Ratingen hat drei Mal aufs Tor geschossen und macht daraus zwei Treffer - das ist ärgerlich."

Zudem bringt die Niederlage die Hildener in die Bredouille, denn in Nievenheim stehen sie nun unter Zugzwang. Die Gastgeber haben nur vier Punkte weniger auf dem Konto und stehen aktuell auf Rang 14, jenem Platz also, der im schlimmsten Fall ebenfalls in die Landesliga führt. Im Hinspiel behielt der VfB 03 mit 4:1 die Oberhand, profitierte dabei auch von der Verletzung von Kelvin Sanchez del Villar. Der Torhüter trieb bis zu seiner Auswechslung die Hildener Angreifer zur Verzweiflung.

Jetzt liegt das Augenmerk des VfB 03 aber nicht mehr so sehr auf der Offensive. "Die Null muss stehen", heißt das Motto von Toni Molina, dem nicht verborgen blieb, dass seine Mannschaft in der Hinrunde viel zu viele Gegentore kassierte - genauer: 40 in 17 Begegnungen - und damit in der Liga den zweithöchsten Wert hält. Jetzt soll eine Fünfer-Abwehrkette zu mehr Stabilität in der Deckung verhelfen. Im Derby gegen Ratingen 04/19 gelang das Unterfangen vornehmlich in den ersten 45 Minuten, als die Gäste phasenweise hilflos gegen das Hildener Bollwerk wirkten. Das änderte sich aber nach der Pause, als den Ratingern immer öfter der Pass in die so genannten Schnittstellen der Verteidigung gelang und die VfBDefensive zusehends ins Schwimmen geriet.

"Im Endeffekt haben wir drei Tore bekommen - das hatten wir uns so nicht vorgestellt", gesteht Marcel Bastians. Doch der Abwehrchef und Co-Trainer des VfB 03 betont: "In der ersten Halbzeit hatten die Ratinger große Probleme und die Videoanalyse hat ergeben, dass sie sich gar nicht so viele Chancen erarbeitet haben." Für Bastians steht daher fest: "Wir bleiben bei der Marschroute. Das heißt aber nicht, dass wir sie nicht gegebenenfalls verändern oder anpassen werden." Negative Auswirkungen auf das Angriffsspiel befürchtet er nicht. "Wir haben ja etliche gute Stürmer, die ihr Können in der Hinrunde bewiesen haben." Für einen ist am Sonntag allerdings Schluss: Dennis Lichtenwimmer läuft vorerst zum letzten Mal für den VfB 03 auf, da er am Montag ein Praktikum in der Marketing-Abteilung von Mercedes-Benz in Stuttgart beginnt.

Ob Toni Molina am Sonntag (15 Uhr, Bezirkssportanlage Südstraße, Dormagen) tatsächlich wieder auf eine Fünfer-Kette baut, lässt er noch offen. "Die Taktik hängt ja auch vom Personal ab, das zur Verfügung steht", sagt er. Und zählt gleich drei Akteure auf, die ihm als Säulen im Deckungsverbund wegfallen. So bekam Florian Marx (Achillessehnenreizung und Adduktorenprobleme ) vom Arzt ein zweiwöchiges Sportverbot. Manuel Schulz (umgeknickt) musste diese Woche beim Training passen. Und Dominik Donath beendete die Übungseinheit am Mittwochabend ebenfalls humpelnd: Der Fuß war dick angeschwollen. Den Grund für die auffallend vielen Sprunggelenkverletzungen sieht Toni Molina im Kunstrasen an der Hoffeldstraße. "Der ist einfach schlecht, hat überhaupt keine Dämpfung mehr - das geht eben auf die Gelenke, auch auf die Knie", macht der Trainer seinem Unmut Luft.

Aufrufe: 027.2.2015, 08:14 Uhr
RP / Birgit SickerAutor