VfB 03 bringt sich selbst um den Lohn

.Im Hinspiel fertigten die Fußballer des VfB 03 den Oberliga-Konkurrenten Hiesfeld noch mit 6:3 ab. Auf eigenem Platz mussten sich die Hildener nun klar mit 0:3 geschlagen geben. "Es steht also 6:6 und gibt drei Punkte für jeden", resümierte Jörg Vollack zufrieden. Toni Molina hatte dagegen jene Szene im Fokus, als sich Asterios Karagiannis einen vermeidbaren Platzverweis einfing und seine Mannschaft damit entscheidend schwächte. "Die erste halbe Stunde haben wir klar dominiert", erklärte der VfBTrainer. Dann aber fand ein langer Pass aus der Hiesfelder Abwehr den Weg zu Stürmer Danny Rankl. Der Hildener Torhüter wollte außerhalb des Strafraums klären, doch statt seitlich abzulegen, jagte er den Ball genau auf Rankls Körper - und der Abpraller ging an die Hand von Karagiannis. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten zückte Schiedsrichter Waldemar Kowollik die rote Karte (32.). Den fälligen Freistoß setzte Fabian Gombarek zur 1:0-Führung (33.) in den rechten Winkel. "Unhaltbar" nannte Vollack den Treffer. Und betonte: "In jeder Partie gibt es einen Knackpunkt."

Für Karagiannis rückte Malte Engelhardt zwischen die Pfosten, dafür nahm Molina mit Dennis Lichtenwimmer eine agile Offensivkraft vom Feld. Das Gegentor wirkte wie eine kalte Dusche. Für einen kurzen Moment verloren die Hildener die zuvor gute Ordnung - und kassierten nur drei Minuten später den zweiten Treffer. Als die VfB-Abwehr den Ball nicht entschlossen aus der Gefahrenzone beförderte, erhöhte Ekin Yolasan mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins rechte untere Eck auf 2:0. Keeper Malte Engelhardt erwischte damit in seinem ersten Einsatz in der Rückrunde einen denkbar schlechten Start. In der Schlussphase der ersten Halbzeit warteten die rund 120 Zuschauer letztlich vergeblich auf ein Aufbäumen der Platzherren, die sich ganz offensichtlich nach dem Schock erst neu sortieren mussten.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung zerfahren. Hiesfeld schaffte es nicht, seine numerische Überlegenheit und den daraus resultierenden Freiraum taktisch geschickt mit präzisen Kombinationen zu nutzen. Auf der anderen Seite mühten sich die Hildener vergeblich, der Partie noch eine Wende zu geben. "Ein Tor reicht", sprach Mittelfeldakteur Patrick Percoco aus, was viele dachten. Denn die Hiesfelder wirkten in ihren Aktionen keineswegs sattelfest. Doch der ersehnte Anschlusstreffer wollte einfach nicht gelingen. So verfehlte Pascal Weber nach einem weiten Diagonalpass von Dennis Krol um Zentimeter den Kasten (62.). Dann verpasste Manuel Schulz per Kopf hauchdünn einen langen Freistoß von Florian Marx (68.). Und den Schuss des eingewechselten Vincenzo Lorefice lenkte ein Verteidiger noch zur Ecke (84.). Die Entscheidung markierte in der Schlussphase Soufian Rami. Der flinke Mittelfeldakteur versetzte im Zweikampf Fabian zur Linden und traf anschließend flach zum 3:0 (86.).

Hildens etatmäßiger Abwehrchef Marcel Bastians verfolgte die Niederlage übrigens als Co-Trainer von der Bank. "Es war seine Entscheidung - Marcel brauchte mal eine Pause", erläuterte Toni Molina die Maßnahme. Fabian Andree hingegen, der in Kapellen noch das VfBSpiel dirigierte, musste wegen seiner fünften gelben Karte aussetzen. Für ihn rückte Stefan Schaumburg wieder in die Anfangsformation - der Mittelfeldmann war in Kapellen noch wegen einer Gelb-Sperre zum Zuschauen verurteilt. Diese Rolle nimmt nun vorerst Asterios Karagiannis ein.