„Es gab heute morgen vier kurzfristige Absagen“, verriet Ahmed Dönmez, der verantwortliche Coach des Nachmittags. Dönmez ist eigentlich Spielertrainer beim FSV Weißenbrunn, nebenher assistiert er Deniz Yavuz, dem Dergah-Cheftrainer, der sich für die Hallenrunde eine Auszeit erbeten hatte. „Ich bin der Mann für das Taktische und Spielerische“, erklärte Dönmez, „Deniz ist mehr der Motivator.“ Ein Teil der Spieler, so Dönmez, befand sich im Krankenhaus nach einer Disco-Schlägerei, ein Teil war krank geworden, andere nach den Wirren des Burgpokals für den Hallenspielbetrieb gesperrt. „Außerdem haben wir gesagt, dass jeder in der Halle spielen darf.“ War also alles nur ein Missverständnis?
Dieter Rebel ließ zunächst ausrichten, er sei den ganzen Samstag beruflich unterwegs gewesen. Als man ihn am späten Nachmittag dann doch noch telefonisch erreichte, versicherte er, selbstverständlich noch im Vorstand von Dergahspor aktiv und nicht zurückgetreten zu sein. Pressesprecher Fatih Köseoglu (am Samstagmittag hatte Dergah-Vorsitzender Yücel Semiz per Mail mitgeteilt, ab sofort sei Köseoglu - also nicht mehr Rebel - „für die Pressearbeit im Haus verantwortlich“) räumte allerdings ein, dass es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Rebel und dem Rest der Vorstandschaft gekommen sei. Anlass wäre ein Vorstoß Rebels gewesen, Trainer Deniz Yavuz mit sofortiger Wirkung zu entlassen. „Dabei sind wir sportlich und im Gesamtbild zufrieden mit Yavuz“, sagt Köseoglu. „Die Vorstandschaft steht fest hinter dem Trainer. Das haben wir Dieter Rebel auch so mitgeteilt.“
Rebel bestätigte darauf angesprochen die Meinungsverschiedenheiten und seinen „festen Entschluss nicht mehr mit Yavuz zusammenzuarbeiten“. Hierfür gebe es persönliche Gründe. Außerdem, so Rebel, wollten viele Spieler ebenfalls nicht mehr unter Yavuz spielen und kämen mit seiner autoritären Art nicht zurecht. Dergahspor möchte nun erst einmal diese Spieler anhören, elf an der Zahl, sagt Fatih Köseoglu. „Es wäre schade, wenn sie so abrupt den Verein verlassen wollen.“ Zumal sie ja Verträge haben, für den Rest der Saison bei anderen Vereinen gesperrt wären. „Wir möchten uns mit ihnen zusammensetzen und die Lage besprechen. Und dann werden wir die weitere Entwicklung abwarten.“