"Vertrauen in die Truppe habe ich nie verloren"

Herr Kühnl, wie ist die Situation vor dem Kellerderby in Rudingshain?

Wir haben den dritten Sieg in Folge gelandet, dadurch ist die Moral etwas besser geworden. Es standen zuletzt auch wieder mehr Spieler zur Verfügung. Dadurch konnte ich etwa Lukas Bühler bringen. An der Masse hängt es aber eigentlich nicht. Zum Beispiel brachten wir von den Alten Herren Emin Eryildiz oder Hans Kaufmann nur in wenigen Spielen – wenn die mal dabei sind ist das aber durchaus positiv, sie behalten die Ruhe.

Reservemannschaften ändern häufig ihre Aufstellung, auch ist das jetzige Team personell nicht mehr mit der Mannschaft im Aufstiegsjahr 2015 oder der erfolgreichen Rückrundenmannschaft 2015/2016 zu vergleichen wegen vieler Wechsel. Welche Anforderung stellen sich da an einen Trainer?

Die Haupttätigkeit ist, wie schaffe ich es, jeden Sonntag eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bringen? Im Aufstiegsjahr hatten wir zum Beispiel noch einige Alt-Herren-Spieler im Kader, das ist jetzt nicht mehr so. Leicht bleibt es trotzdem nicht, ich muss Woche für Woche die Mannschaft neu zusammenstellen. Das Vertrauen in die Truppe habe ich aber nie verloren, auch als die Lage in der Vorsaison sehr schwer war. Und wir haben auch den Ehrgeiz, in der Kreisliga A zu bleiben. Wir wollen nicht wieder in der Kreisliga B Gruppe 2 spielen, wo die Auswärtsteams zwei Zuschauer zu uns mitbringen – und es ist auch besser für den Konkurrenzkampf in der Mannschaft.

Trotz der jüngsten Siege ist insbesondere die Torausbeute sehr gering – gibt es hier Möglichkeiten zur personellen Verstärkung?

Wir planen, einen Stürmer zu holen, der auch in der Mannschaft den Spielertrainer machen könnte. Konkrete Gespräche gibt es aber noch nicht. Ich spüre zwar auch noch nach 50 Jahren Fußball das Kribbeln an der Außenlinie, aber irgendwann möchte ich als Trainer aufhören. Foto: Eichenauer/Archiv