2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Viel zu selten hatte der Linienrichter in Bogen die Fahne gehoben - dieser Meinung ist Landsbergs Trainer Sven Kresin.  Foto: Mathias Wild
Viel zu selten hatte der Linienrichter in Bogen die Fahne gehoben - dieser Meinung ist Landsbergs Trainer Sven Kresin. Foto: Mathias Wild

Verständnis für Jürgen Klopp

Landsbergs Trainer Kresin musste sich in Bogen große Mühe geben, um nicht die Contenance zu verlieren

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Das Spiel ist vorbei, an der Niederlage lässt sich nichts mehr ändern. Trotzdem kann Landsbergs Trainer Sven Kresin dieses 1:3 beim TSV Bogen nicht einfach abhaken. Im Gegenteil: „Ich habe jetzt echt Verständnis für Jürgen Klopp, wenn er die Contenance verliert“, sagt Kresin – ihm sei es auch sehr schwer gefallen, einigermaßen ruhig zu bleiben.

Die Leistung des Schiedsrichtergespanns und vor allem des Linienrichters auf seiner Seite sorgten für den großen Unmut. Wie berichtet hatte es einige ausgesprochen strittige Entscheidungen in diesem Spiel gegeben und diese machte Kresin für die Niederlage verantwortlich. Vor allem eine nicht gegebene Rote Karte in der zweiten Halbzeit bringt Kresin in Rage, zu diesem Zeitpunkt war es noch 1:1 gestanden und „ein Unentschieden wäre völlig okay gewesen“. Doch so habe die Niederlage „einen sehr faden Beigeschmack“. Dabei habe aber nicht nur seine Mannschaft unter den Entscheidungen gelitten: „Es gab auf beiden Seiten Fouls, die nicht gegeben wurden“, betont der Landsberger Coach.

Da ein Video von diesem Spiel gemacht wurde, hofft Kresin, dass man sich „dieses beim BFV ansieht“, und Konsequenzen zieht. „Scheinbar war auch ein Schiedsrichter-Beobachter da“, sagt Kresin. Dies bestätigte auf Anfrage des Landsberger Tagblattes Verbands-Schiedsrichter-Obmann Walter Moritz. „Zu diesem Spiel selbst kann ich nichts sagen“, betont Moritz, doch er konnte bestätigen, dass der Schiedsrichter unter Beobachtung gestanden habe. Die Anmerkungen des Beobachters werden ausgewertet. Grundsätzlich, so Moritz, gehe es bei diesen Bewertungen darum, die „Schiedsrichter zu fördern und Fehler zu minimieren“, erklärt er. Die Bewertungsbögen würden genutzt, um „sowohl Positives als auch Negatives zu sehen und daran zu arbeiten“.

Besonders ärgerlich ist die Niederlage für Kresin, da seine Mannschaft eigentlich eine sehr gute Leistung gezeigt habe. Und das, obwohl er auch diesmal umbauen musste. In die Innenverteidigung rückte wie angedeutet Daniel Rieck für den gesperrten Peter Knechtel. „Er hat ein paar Minuten gebraucht, dann aber eine sehr solide Leistung abgerufen“, ist Kresin zufrieden. Vor allem in den Zweikämpfen und in der Luft sei er sehr präsent gewesen.

Dominik Zinner hatte diesmal in der Startelf den Vorzug vor Philipp Siegwart bekommen. „Er ist in der Tiefe sehr wendig und hatte auch Chancen“, sagt Kresin – doch auch Zinner habe unter einigen Entscheidungen des Schiedsrichters leiden müssen. Allerdings sei es seiner Mannschaft auch zu selten gelungen, den letzten Pass anzubringen.

Nach fünf Spielen ohne Niederlage gingen die Landsberger damit erstmals wieder als Verlierer vom Platz und mussten auch in der Tabelle dem TSV Bogen den Vortritt lassen. Mit Platz acht stehen die Landsberger momentan zwar ganz gut da, doch Kresin warnt: „Wir haben ein, zwei Spiele mehr als einige Mannschaften hinter uns. Wenn wir am kommenden Wochenende zu Hause auch nur unentschieden spielen und am ersten Oktober-Wochenende spielfrei sind, kann es ganz schnell nach unten gehen.“ Dann könne es durchaus sein, dass man dem verlorenen Punkt in Bogen hinterher trauert.

Aufrufe: 022.9.2014, 21:56 Uhr
Landsberger Tagblatt / Margit MesselhäuserAutor