2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Seligenporten (grün, hier im Duell gegen Weiden) empfängt ein Überraschungsteam. F: Franken
Seligenporten (grün, hier im Duell gegen Weiden) empfängt ein Überraschungsteam. F: Franken

Verfolgerduell im Kloster: SVS empfängt Burglengenfeld

Vorschau 10. Spieltag: Feucht-Coach Mösle betont vor Regensburg-Spiel: "Werden auswärts nie mehr so desolat auftreten" +++ Pokalhelden aus Eltersdorf treffen auf Hof +++ Forchheims Mini-Serie soll gegen Haibach halten

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Das Spitzenspiel des 10. Spieltags in der Bayernliga Nord steigt an diesem Samstag (17 Uhr) in der M.A.R.-Arena in Seligenporten. Dann nämlich tritt der Tabellenfünfte ASV Burglengenfeld bei den derzeit auf Platz drei notierten Klosterern an. Derweil gibt Feucht-Coach Mösle vor dem Gastspiel in Regensburg ein Versprechen ab, und der SC Eltersdorf hofft auf Schwung aus dem Pokalerfolg unter der Woche. Außerdem: Seit drei Spielen ist die SpVgg Jahn Forchheim ungeschlagen. Obwohl sich der anhaltende Personalmangel besonders auf den Außenverteidigerpositionen zuspitzt, gibt es einige Anzeichen, dass Aufwärtstrend und Mini-Serie am Samstag (16 Uhr) bei der Alemannia Haibach anhalten.
SV Alemannia Haibach - SpVgg Jahn Forchheim (Sa 16:00)

Es ist etwas im Entstehen an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße. Damit ist nicht der baldige Nachwuchs von Co-Trainer Christian Michl gemeint, der deshalb im Verein gerade etwas kürzer tritt, sondern der Reifeprozess im Forchheimer Bayernliga-Team. Die Defensive wirkte nach der taktischen Kurskorrektur in den jüngsten Partien sattelfester als zu Saisonbeginn und in der Offensive greifen die Mechanismen besser. Der Jahn hat sich unter dem Eindruck einer argen Verletzungsmisere, in deren Folge es einigen unerfahrenen Neuzugängen an Orientierung fehlte, rückbesonnen auf seine erste Bayernliga-Spielzeit 2012/2013, als die SpVgg ihre Kontrahenten reihenweise auskonterte.

Seit Trainer Michael Hutzler sein Pressing um einige Meter weiter in Richtung des eigenen Tores zurückversetzt praktizieren lässt, gewann die Mannschaft vor dem seit Wochen überzeugenden Keeper Tugay Akbakla in allen Teilen sichtlich an Sicherheit. An der Seite des omnipräsenten Abwehrchefs Hayri Özdemir hat Sven Becker seine Fehler minimiert, im zentralen defensiven Mittelfeld stopft der 18 Jahre alte Youngster Tobias Dietrich Löcher und schaltet sich wohldosiert in die Angriffe mit ein. In vorderster Front lehren Torjäger Thomas Roas und Senad Bajric auf ihre individuelle Weise - der eine mit Dynamik und Technik, der andere mit Lauffreudigkeit und Lufthoheit - die gegnerischen Abwehrreihen das Fürchten.

"Ja", bestätigt Michael Hutzler, der sich vor Wochenfrist über den kämpferischen Auftritt und die drei Punkte noch ein bisschen mehr freute, "die Jungs vorne harmonieren und hinten macht der Hayri als Kapitän einen Riesenjob, hält den Laden zusammen. Auch unsere Außenbahnspieler sind besser eingebunden." Neben den verbleibenden spielerischen Defiziten muss sich der 45-Jährige vor dem 10. Spieltag in Haibach weiter über den Fitnesszustand seiner Schützlinge und die beiden Außenverteidigerpositionen Sorgen machen. Tobias Eisgrub, Bastian Leikam (Bänderriss) sowie Hendrik Hassa stehen noch nicht wieder zur Verfügung, nun fehlt zudem Sandro Gumbrecht urlaubsbedingt. Der 22-Jährige fiel gegen Weiden mit verbesserter Zweikampfstärke auf und bot sich mit neuem Selbstvertrauen häufiger als Anspielstation im Offensivspiel an. Als Ersatz für den Ex-Brucker stehen Felix Pfaffenberger, Alexander Boateng und Genc Bajrami parat. Eventuell kommen zwei der drei Kandidaten zum Einsatz. Firat Güngör brach am Donnerstag das Abschlusstraining mit Kniebeschwerden ab und begab sich bei Team-Physio Klaus Rascher in Behandlung. Optionen für das Mittelfeld sind Adem Selmani und Dominik Zametzer, im Sturm sind Roas und Bajric gesetzt.

Die nächste Zwischen-Prüfung auf seiner Entwicklungsreise muss der Tabellensechzehnte aus Forchheim nach über zweistündiger Anreise beim im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg ablegen. Der SV Alemannia Haibach hat als Achtplatzierter vier Zähler mehr auf dem Konto. "Wie sie momentan dastehen, zeigt, dass sie ihren Umbruch schneller hinbekommen haben. Wichtig wird sein, primär hinten defensiv kompakt zu stehen und dann schnell umzuschalten. Gelingt uns das, werden wir etwas mitnehmen", sagt Hutzler. Gegen Haibachs Liga-Toptorjäger Breunig komme eine anspruchsvolle Aufgabe auf das Jahn-Innenverteidigerduo Özdemir-Becker zu. Forchheims Trainer ist jedoch guter Hoffnung. "Auswärts konnten sie gut punkten, weil sie sich zurückgezogen haben. Daheim müssen sie gegen uns in ungewohnter Rolle das Spiel machen. Da sollten sich für uns Möglichkeiten ergeben." Kevin Gudd

Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt (Dietesheim)

SV Seligenporten - ASV Burglengenfeld (Sa 17:00)

Nach drei Spielen ohne Sieg hat der SV Seligenporten am vorvergangenen Freitag mit dem furiosen 4:3-Sieg bei Bayern Hof den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden. Mit 16 Punkten aus acht Spielen haben die Klosterer somit wieder den Anschluss an die Tabellenspitze hergestellt, an der weiterhin der VfB Eichstätt (23 Punkte/ 10 Spiele) und der TSV Großbardorf (19/ 9) thronen.

Sich auf den Lorbeeren ausruhen kann der SVS aber nicht: Denn mit dem ASV Burglengenfeld kommt das derzeitige Überraschungsteam der Liga ins Kloster. Vor zwei Jahren noch in der Bezirksliga aktiv schaffte Burglengenfeld in diesem Jahr über die Relegation den Sprung in die Bayernliga Nord, in der sie aktuell einen bärenstarken fünften Rang belegen. Als Faustpfand des ASV gilt neben der "Kompaktheit und ihres schnellen Umschaltspiels" (SVS-Coach Florian Schlicker) vor allem Angreifer Benjamin Epifani. Bereits in der vergangenen Saison mit 23 von insgesamt 72 Treffern der beste Torschütze Burglengenfelds setzte er sich mit bisher sieben Toren in neun Partien auch in dieser Spielzeit an die Spitze der vereinsinternen Torjägerliste.

Dabei lief es für die Oberpfälzer zu Beginn der Saison alles andere als gut. Nach fünf Partien standen gerade einmal fünf Zähler auf dem Punktekonto. Doch der 0:1-Auswärtssieg in Aubstadt scheint so etwas wie der Dosenöffner für das Team von Trainer Matthias Bösl gewesen zu sein. Denn aus den anschließenden drei Partien folgten weitere satte sieben Punkte. Eine Leistung, die auch SVS-Coach Serdal Gündogan nicht verborgen geblieben ist: "Burglengenfeld hat als Aufsteiger nur einen Punkt weniger als wir geholt. Gerade vor ihren gefährlichen Kontern müssen wir auf der Hut sein."

Gündogan: "Zuhause nachlegen"

Nichtsdestotrotz "sind wir natürlich der Favorit", macht Florian Schlicker die Rollenverteilung unmissverständlich klar. Geht es nach Gündogan soll dem Erfolg in Hof am besten gleich der nächste Sieg folgen: "Nach den drei Punkten in Hof wollen wir zuhause unbedingt nachlegen, da der Auswärtssieg sonst nur die Hälfte wert wäre." Für die Mission Heimsieg stehen dem Trainerduo des SVS bis auf Alexander Braun (Zehenbruch) der komplette Kader zur Verfügung. Dem gehört seit dieser Woche auch Mbunga-Kevin Basala an. Der 19-jährige Stürmer, der bereits in der U17- und U19-Bundesliga für den 1. FC Nürnberg bzw. den Karlsruher SC aktiv war, kam vom Ligakonkurrenten SpVgg SV Weiden. Fabian Istel

Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld)

SC Eltersdorf - SpVgg Bayern Hof (So 11:00)

Eltersdorf ist in Feierlaune: Seit Freitag ist Kirchweih, ab 14 Uhr geht am Sonntag der Festumzug über die Bühne — da fehlt eigentlich nur noch, dass der Sport-Club zuvor einen Heimsieg gegen Bayern Hof einfährt. Anpfiff zur Partie ist zu ungewohnter Zeit um 11 Uhr. Zur guten Stimmung passt auch der Einzug ins Pokal-Viertelfinale, den die Eltersdorfer am Dienstag mit einer starken Leistung gegen den Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg geschafft haben. Mit der Euphorie aus dem 3:1-Sieg gelingt vielleicht auch in der Liga wieder einmal ein wichtiger „Dreier“. Denn darauf wartet man beim Sport-Club nach drei Unentschieden in Folge seit mittlerweile drei Spieltagen. Der letzte Heimsieg (3:2 gegen Sand) liegt inzwischen fast vier Wochen zurück, die letzte Niederlage allerdings noch länger (1:2 gegen Don Bosco Bamberg am 4. Spieltag).

Nun gilt es gegen die auswärts nicht ganz so starken Oberfranken die vielen positiven Ansätze der letzten Partien zu bündeln und auch im Angriff die Durchschlagskraft wie zuletzt im Pokal zu zeigen. Mit drei Punkten könnte man sich nämlich auch ein ganzes Stück von den bedrohlich nahen Abstiegsrelegationsplätzen entfernen: Nur ein Punkt trennt den Sport-Club (10 Punkte) derzeit von Frohnlach, Weiden und Forchheim (9 Punkte). Nicole Forstner

Schiedsrichter: Marcel Geuß (Haßfurt-Sylbach)

SSV Jahn Regensburg II - 1. SC Feucht (So 15:00)

Die Reise des SC Feucht nach Regensburg beginnt diesmal mit einem Versprechen seines Trainers. „Das 0:4 in Frohnlach war ein einmaliger Ausrutscher. Wir werden auswärts nie mehr so desolat auftreten. Das verspreche ich“, erklärt Klaus Mösle mit Blick auf den Auftritt bei der Reserve des Jahn am Sonntag (15 Uhr). Verständlich, schließlich hatte die Klatsche beim damals noch sieglosen VfL Frohnlach dem SC seinen Auswärtsnimbus gekostet.

Den wollen sich die Feuchter nun in der Oberpfalzmetropole wieder zurückholen. Und das beinahe in Bestbesetzung. Nur der noch zwei Spiele gesperrte Abwehrchef Christoph Klier und Kapitän Felix Spielbühler (Urlaub) stehen nicht zur Verfügung. Außerdem konnte Mösle nach zuvor 13 Spielen in fünf Wochen das erste Mal in dieser Saison wieder eine Trainingswoche unter voller Belastung fahren. Schluss mit den dosierten Einheiten, „wir konnten normal trainieren, mussten nicht auf die Erholung achten, sondern konnten in die Vollen gehen.“ Das wird auch nötig sein, denn die Regensburger sind für die Feuchter Chefetage ein „unbeschriebenes Blatt“. Bei der Reserve der Drittliga-Absteigers wisse man ja nie, in welcher Formation sie auflaufen, respektive, ob nicht ein paar Profis nach unten beordert werden. Zudem ist die Offensive des vier Ränge schlechter platzierten Gastgebers (Platz elf, elf Punkte) extrem variabel. Von den drei Jahn-Angreifern hat schon jeder mindestes einmal getroffen, was sie schwer ausrechenbar macht. Mösle ist das jedoch herzlich egal: „Wenn wir mit Kette spielen, hat jeder seine Aufgabe, die er zu erfüllen hat.“

Und außerdem hat Mösle ja noch seinen Trumpf im Ärmel: seinen Toptorjäger Sebastian Schulik. Auch eine Etage höher hat der 28-Jährige jetzt schon wieder allein in der Liga zehnmal getroffen. Und es könnten sogar noch deutlich mehr Tore sein. So vergab Schulik zuletzt zuhause beim 5:0-Kantersieg über den Würzburger FV zweimal allein vor dem Torwart. „Die Einfachen macht er nicht, dafür aber die schwierigen Dinger im Strafraum mit Drehung“, wundert sich auch Mösle, fügt aber mit einem leichten Schmunzeln hinzu: „Wenn er die einfachen Tore jetzt auch noch machen würde, dann hätten wir Sebastian wohl nicht mehr lange.“ Krischan Kaufmann

Schiedsrichter: Philipp Rank (FC Eintracht)
Aufrufe: 04.9.2015, 17:55 Uhr
Der Bote / NN Neumarkt / EN / NN ForchheimAutor