2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Nach 43 Jahren beim TV Geisling legt Edmund Limmer erstmals eine Pause ein.  F: lst
Nach 43 Jahren beim TV Geisling legt Edmund Limmer erstmals eine Pause ein. F: lst

Vereinsikone Edmund Limmer zieht sich zurück

Nach 43 Jahren im Dienste des TV Geisling legt Limmer erstmals eine Pause ein +++ Enttäuschung über schwache Platzierung groß

Der TV Geisling stieg vor einem Jahr mit nur fünf Punkten aus der Kreisklasse ab. Trainer Edmund Limmer trat trotzdem nicht von seinem Amt zurück, sondern hielt seinem Heimatverein die Treue. Die Kräfte wurden gebündelt, einige Neuzugänge wurden integriert. Mit dem Wiederaufstieg wurde es trotzdem nichts. Das Team wurde mit 33 Punkten (10/3/11) lediglich Siebter im Klassement der A-Klasse eins. Nach 43 Jahren im Dienste des TVG zieht sich Limmer nun zurück. Vor zweieinhalb Jahren übernahm er das Traineramt beim TVG. Zuvor war er als Spieler, Abteilungsleiter, Jugendtrainer, Trainer der Reserve oder als Co-Trainer 43 Jahre lang aktiv für den TV. Limmer spielte nie für einen anderen Verein. Auch bei den größten Erfolgen der Vereinsgeschichte war der Defensiv-Spezialist als Leistungsträger mit an Bord. So feierte der TV in den 1990-er Jahren zwei Mal den Aufstieg in die Bezirksliga, wo man insgesamt drei Jahre mitspielen durfte. Ferner wurde Geisling zu dieser Zeit Hallen-Bezirksmeister. Anfang des neuen Jahrtausends stieg der TV in die Kreisklasse ab, voriges Jahr ging es nun sogar in die A-Klasse herunter. Immer mit dabei - sowohl bei Aufstiegen als auch bei Abstiegen - war der inzwischen 51-jährige Edmund Limmer, der sich nun unseren Fragen stellte.

Herr Limmer, ziehen Sie sich nun wirklich zurück? Der TVG ohne Sie ist eigentlich unvorstellbar.
Ich wohne inzwischen nicht mehr in Geisling, möchte mich auch anderen Aufgaben widmen. Irgendwann geht einfach alles einmal zu Ende. Die freie Zeit möchte ich nützen, um mich selbst wieder in Form zu bringen, um selbst zu trainieren und zu joggen. Es gilt nun Abstand zu gewinnen. Mein Pass bleibt auf alle Fälle in Geisling. Ich werde sicherlich den Kontakt nicht abreißen lassen und vielleicht hin- und wieder in der zweiten Mannschaft als Spieler aushelfen. Aber das ist Zukunftsmusik.

Waren Sie enttäuscht mit Rang sieben im Jahr nach dem Kreisklassen-Abstieg?
Die Mannschaft hätte wesentlich mehr Potenzial gehabt. Vor allem das letzte halbe Jahr war schon sehr ernüchternd. Ich rechnete mir nach der Winterpause durchaus noch Chancen auf einen der beiden Aufstiegsränge aus. Deshalb machte ich mir meine Gedanken, erarbeitete einen detaillierten Trainingsplan. Aufgrund der günstigen Witterung konnten wir alle Einheiten der Wintervorbereitung auf dem Rasen austragen. Doch die Trainingsbeteiligung war äußerst mau. Der Ehrgeiz sowohl im Training als auch im Spiel ließ zu wünschen übrig. Ich war darüber sehr enttäuscht wie sich einige Spieler so vorzeitig aufgegeben haben und hängen ließen. Das war schade und hat an meinem Nervenkostüm gezerrt. Der Ärger darüber ist inzwischen verraucht. Nun heißt es erst einmal abzuschalten und Abstand zu gewinnen.

Was steckt im Team?
Mit Gabor Balazs wurde ein Nachfolger für mich gefunden, der mit seiner spielerischen Klasse Spiele entscheiden kann. Ich hoffe, dass er frischen Wind in den Laden bringen wird. Wenn er es schafft, den Ehrgeiz aller Spieler zu wecken, ist der Wiederaufstieg möglich. Da bin ich mir sicher! Wir hätten heuer ganz vorne mitspielen könne, wenn die Einstellung gepasst hätte. Viele der jungen Spieler können sich in punkto Einstellung und Leidenschaft an den älteren Leistungsträgern wie Dieter Hofstetter (47 Jahre), Karl Gröschl (36) oder Stefan Höpfl (39) eine Scheibe abschneiden. Ohne den nötigen Fleiß, Ehrgeiz, Disziplin und Einstellung kann man nicht ganz oben mitspielen. Ich hoffe, dass es wieder bergauf gehen wird. Hervorragende Arbeit leisten der Gesamtvorsitzende Stefan Raith sowie die beiden Abteilungsleiter Christoph Götz und Michael Koch. Sie alle haben Ahnung vom Fußball und sind sehr engagiert. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft stimmen. Unsere treuen Zuschauer halten auch in Krisenzeiten zum Team. Wir haben zwei tolle Plätze, das Vereinsheim ist gleich daneben. Das Vereinsleben sucht seinesgleichen! Nun muss aber auch der sportliche Erfolg wieder Einzug halten. Das würde ich mir und dem Verein wünschen!

Aufrufe: 01.6.2016, 11:30 Uhr
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