2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Die Fußball-Ligen werden neu gemischt

Spielklassenreform des Landesverbandes bringt für viele Vereine einschneidende Veränderungen / Für Landesligisten mehr Spiele und weitere Fahrten

Noch sind fünf offizielle Spieltage in den Klassen des Fußball-Landesverbandes zu absolvieren, aber schon lange geht der Blick von Verantwortlichen und Akteuren auf die nächste Spielzeit. Wenn am Wochenende 5./6. August die Saison 2017/2018 eröffnet wird, ist für zahlreiche Vereine nichts mehr so, wie es viele Jahre war. Aus drei Landesligen sind dann zwei geworden, in denen jeweils 16 statt bisher 14 Mannschaften antreten. Das heißt für die laufende Saison, dass selbst der 10. Platz nicht mehr für den Klassenerhalt reicht und auch der schlechteste Tabellenneunte den Weg in die Landesklasse antreten muss.

Die künftig 32 statt 42 Landesligisten müssen sich auf neue Gegner, mehr Spiele – und weitere Fahrten einstellen. Beispiel Landesliga West: Bislang kamen hier alle Teilnehmer aus den Kreisverbänden Westmecklenburg und Schwerin-Nordwestmecklenburg. Künftig werden mindestens vier Clubs aus dem Kreis Warnow hinzukommen – also aus Rostock, Güstrow und Umgebung. Zusätzlich sind nach dem jetzigen Stand zwei Vereine aus Wismar, die zuletzt ebenfalls im Nordverband gespielt haben, dabei.

Das wäre zumindest der Fall, wenn der Landesverband bei der demnächst anstehenden Staffeleinteilung an seinem bisherigen Prozedere festhält und analog zur früheren Einteilung der Landesklassenpokale verfährt. Dann wäre die A 19 im Wesentlichen die virtuelle Trennlinie zwischen den neuen Landesligen. Die Vertreter der jetzigen Nordstaffel müssen dann aufgeteilt werden, vier von ihnen würden künftig den bisherigen Ost-Vereinen zugeordnet.

Dabei gibt es – wie in jedem Jahr – wieder viele Fragezeichen. Verschiebungen können sich ergeben, wenn ein Landesligameister sein Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt. Der designierte West-Meister Schönberg II hat bereits angekündigt, in der nächsten Spielzeit als Schönberg I in der Landesliga antreten zu wollen und – vornehmlich aus Kostengründen – auf den Start in der Verbandsliga zu verzichten.

Laut Statuten haben dann der Zweit- oder Drittplatzierte die Möglichkeit, in eine höhere Klasse zu rutschen. Im Westen ist das aber offenbar nicht interessant: „Der Meister steigt auf, für alle dahinter ist das sportlich kein Thema“, meint Henry Ströh, Trainer des derzeitigen Tabellenzweiten Cambs-Leezen. Und Remo Sahm, Coach des Drittplatzierten Lübzer SV, ist froh, „dass wir so eine tolle Saison gespielt haben, das konnte keiner erwarten. Verbandsliga ist für uns kein Thema, wir steigen definitiv nicht auf.“ Sehr wahrscheinlich also, dass, wie schon so häufig zuvor, in diesem Sommer kein West-Verein den Schritt nach oben wagt.

Anders sieht es im Norden und Osten aus. Gnoien, Kühlungsborn und Bölkow kämpfen derzeit im Gleichschritt um den Staffelsieg im Norden, bislang ist noch von keinem ein möglicher Aufstiegsverzicht bekannt. Beim FSV Malchin in der Oststaffel ist ohnehin die Zielstellung Verbandsliga ausgegeben. Sollten die derzeitigen Konstellationen sich im Sommer bestätigen, gibt es ein Problem: Für die 32 Plätze in der Landesliga sind 33 Vereine qualifiziert. Das will der Verband laut dem Zentralen Ansetzer Sebastian Turowski dadurch lösen, dass ein Verbandsligist weniger absteigen muss.

So könnte es 2017/18 aussehen:

Verbandsliga

Torgelow, Pampow, Güstrow, TSV Bützow, Rostocker FC, Förderkader René Schneider, SV Pastow, Grimmen, Ueckermünde, 1. FC Neubrandenburg, Friedland, SV Görmin, Boizenburg, Pommern Stralsund (?), (alle Verbandsliga 2016/17); Kühlungsborn (Aufsteiger LL Nord), FSV Malchin (Aufsteiger LL Ost).

Landesliga West

Hagenow (Absteiger Verbandsliga), FC Schönberg, Cambs-Leezen, Lübzer SV, Ludwigsl./Grabow, TSG Warin, BW Polz, Dyn. Schwerin, Dassow, SV Plate (alle aus der alten Landesliga West), Bölkow, SV Warnemünde, FCA Wismar II, Doberaner FC (alle aus der alten Landesliga Nord), PSV Rostock (Aufsteiger aus der Landesklasse/LK IV), SC Parchim (Aufsteiger LK V), PSV Wismar (Aufsteiger LK VI).

Landesliga Ost

Pommern Stralsund (?), TSG Neustrelitz II (bd. Absteiger Verbandsliga), Karlsburg/Z., Penzliner SV, Penkun, VFC Anklam, Hanse Neubrandenburg, Neuenkirchen, Strasburg (alle alte Landesliga Ost), Gnoien, Greifsw. FC II, Blau-Weiß Greifswald, VfL Bergen (alle alte Landesliga Nord), Röbel-Müritz (Aufsteiger LK I), Siedenbolltenin (Aufsteiger LK II), Tribsees (Aufsteiger LK III).

Aufrufe: 012.5.2017, 17:35 Uhr
Volker BeierAutor