2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Velbert ist der Top-Favorit der Favoriten

Am Wochenende startet die Oberliga Niederrhein in ihre dritte Spielzeit +++ Bis zu sechs Teams können absteigen

Auch Experten können mitunter irren. In der vergangenen Spielzeit holte in der Oberliga Niederrhein nicht der hochgehandelte Wuppertaler SV den Titel, sondern der freilich personell ebenfalls bestens aufgestellte Dorfklub SV Hönnepel-Niedermörmter.

Da der Verein aus Kalkar den Aufstieg (noch) nicht stemmen konnte, blieben die Schützlinge von Trainer Georg Mewes der Liga treu - und gehören in dieser Saison nun auch offiziell zu den Titelkandidaten.

Wenngleich sich das mit den unvermeidlichen Prognosen befasste Fachpersonal nicht auf einen Klub festlegen will, so ist doch ein ziemlich klares Meinungsbild entstanden: Regionalliga-Absteiger SSVg. Velbert ist der Top-Favorit unter den Favoriten, die Rolle der Kronverfolger teilen der Wuppertaler SV, TV Jahn Hiesfeld und eben Hönnepel-Niedermörmter untereinander auf. Da ist es schön, dass sich diese Einschätzung mit den Absichten der Verantwortlichen deckt. So lässt sich Velberts Trainer André Pawlak in der Fachpresse mit den Worten zitieren: "Wir haben 15 Spieler im Kader, die im vergangenen Jahr in der Regionalliga gespielt haben. Unser Ziel ist, unter die ersten Drei zu kommen."

Das harmoniert mit den Ansprüchen von Achim Weber aus dem Sportvorstand des WSV. Die finanziellen Möglichkeiten sprächen eindeutig für Velbert, findet er, sieht seine Jungs allerdings nicht chancenlos: "Wir lassen nichts unversucht, um Ende oben zu stehen." Hiesfelds für ehrliche und klare Aussagen bekannter Coach Jörg Vollack nimmt den Favoritenpart sogar ausdrücklich an, hält einen Platz unter den ersten Vier für möglich. "Dafür muss aber alles nahezu perfekt für uns laufen", mahnt er. Nicht mehr zur Spitzengruppe zählen die Männer vom Fach die TuRU Düsseldorf, bei der Trainer Frank Zilles eine fast komplett neue Mannschaft aufbauen muss. Zu den Abstiegskandidaten zählt der Traditionsverein aus Oberbilk freilich ebenso wenig wie der aus der Landesliga aufgestiegene ehemalige Zweitligist 1. FC Bocholt (Trainer Manuel Jara: "Der Klassenerhalt alleine kann nicht unser Ziel sein."), der VfB Homberg, Germania Ratingen, RW Oberhausen II, SF Baumberg, ETB SW Essen (stampfte nach dem Verlust seiner gesamten Führungsriege binnen 14 Tagen eine fast völlig neue Mannschaft aus dem Boden) und der SC Kapellen. Dafür der TuS Bösinghoven, doch das sieht der Sportliche Leiter Christoph Peters ganz anders. Als Ziel gibt er einen einstelligen Tabellenplatz an, Probleme prophezeit er schon eher den Aufsteigern VfR Fischeln und VdS Nievenheim, aber auch Sonsbeck und TuRU Düsseldorf. Das kann Josef Cherfi für den von ihm trainierten VfR sogar nachvollziehen. Seine klare Vorgabe: "Für uns geht es einzig und allein darum, den Klassenerhalt zu schaffen." Für Nievenheims Sportlichen Leiter Rudy Nicklas käme der Klassenverbleib gar einem Wunder gleich. Geradezu verboten ist der Abstieg beim VfB Hilden. "Es ist für uns lebensnotwendig, in den nächsten zwei bis drei Jahren die Oberliga zu halten", sagt der Vorsitzende Wolfgang Appelstiel. Und das mit einem Etat von 130 000 Euro. "Damit liegen wir im untersten Drittel", ist sich Appelstiel sicher.

Ein hartes Jahr sagen Fans der Oberliga auch mal wieder dem SV Sonsbeck voraus. Selbst dessen Vorsitzender Marc Lemkens spricht nur vom Ligaverbleib. Doch die Überlebenskünstler vom unteren Niederrhein können jedem Kontrahenten gefährlich werden. Erst am Wochenende setzten sich die Schützlinge von Thomas Geist, der Horst Riege auf dem Trainerstuhl abgelöst hat, beim eigenen Turnier mit 1:0 gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter durch. Von Anfang an auf verlorenem Posten stehende Teams wie im Vorjahr Uedesheim, Wesel-Lackhausen, Speldorf und Rhede sind fürs Erste nicht auszumachen.

Aufrufe: 07.8.2014, 21:46 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor