Baumbergs Baustellen machten sich gerade angesichts des Velberter Drucks deutlich bemerkbar. Hinten hatten die Gäste mit der drittschlechtesten Abwehr der Klasse alle Hände voll zu tun, um größeren Schaden abzuwenden. Das gelang zweimal nicht, weil die Sportfreunde erst bei einer Standard-Situation keinen Zugriff bekamen und wenig später einen eigenen Fehler einstreuten. Die Velberter David Müller und Kevin Hagemann nutzten ihre Chancen - 1:0 (23.), 2:0 (25.).
Unter besonders günstigen Umständen wäre Baumberg vielleicht noch einmal in die Partie zurückgekommen - wenn Sven Steinfort seine hundertprozentige Gelegenheit hätte nutzen können. Der aufgerückte Außenverteidiger kam nach einer Stunde vier Meter vor dem gegnerischen Kasten frei zum Kopfball, fand jedoch seinen Meister in SSVg. Keeper Philipp Sprenger (60.). Dessen Parade fand Schweiger bewundernswert: "Den hat er sensationell gehalten."
Weniger sensationell war, dass sich die Hausherren mit dem entscheidenden 3:0 (76./Jeffrey Tumanan) für ihre deutliche Überlegenheit belohnten und sich dadurch für den Rest der Partie jedes Zittern ersparten. Baumberg hatte durch Erkan Ari in der Schlussphase eine zweite Gelegenheit (82.), insgesamt aber zu wenig Substanz entgegenzusetzen. Irgendwie passend zur gesamten Situation: Der bereits verwarnte Tolga Erginer sah drei Minuten vor dem Abpfiff die Gelb-Rote Karte (87.) und wird deshalb im nächsten Spiel gesperrt aussetzen müssen. Schweiger konnte es kaum fassen: "Ausgerechnet Tolga. Er war gesternunser Bester."
Der Platzverweis erhöhte zudem die ohnehin vorhandenen Schwierigkeiten, weil den Sportfreunden gestern bereits neun Spieler fehlten - darunter wichtige Leute wie Louis Klotz oder Marcel Löber. Klotz, der gesperrt war, kehrt zwar ins Team zurück, doch Löber (Blinddarm-Operation) wird am kommenden Wochenende weiter fehlen. Und weil Erginer der Löber-Ersatz als linker Verteidiger war, wird Baumberg hier sogar improvisieren müssen. Dass am Sonntag (14.30 Uhr) der ebenfalls akut gefährdete SC Kapellen/Erft zum Kellerderby an die Sandstraße kommt, ist für die Sportfreunde vermutlich doppelt bitter. Denn solche Gegner müssen im Kampf um den Klassenerhalt einfach ihre Kragenweite sein.