2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Frank Vieten
F: Frank Vieten

VdS Nievenheim erkämpft seinen zweiten Sieg

Der Oberligist dreht beim TuS Bösinghoven einen Pausenrückstand in einen verdienten 3:2-Auswärtserfolg.

Es schien ein typisches Oberligaspiel des VdS Nievenheim zu werden: Gut angefangen, mit der Führung belohnt, dann zweimal unachtsam und prompt das Spiel aus der Hand gegeben. Doch irgendetwas, das merkte VdS-Trainer Marko Niestroj schon bei der Halbzeitansprache, schien am Mittwochabend im Gastspiel beim TuS Bösinghoven anders zu sein.

"In der Kabine hatte ich Gänsehaut, da war richtig Feuer in der Mannschaft. Die Jungs wollten nicht mehr nur ganz gut mithalten, die wollten Punkte." Und ließen Taten sprechen. Dank einer tollen zweiten Hälfte feierten sie mit 3:2 (Halbzeit 1:2) den zweiten Saisonsieg.


Schlüssel zum Erfolg war ein konsequentes Pressing, das der VdS bis in die Schlussphase durchzog und dem favorisierten TuS so völlig den Wind aus den Segeln nahm. Dessen simple Spielidee beinhaltete einen Aufbau über Routinier, Spielertrainer und Ex-Profi Olivier Caillas, der mit Diagonalbällen die Außenspieler füttern sollte, um das bärenstarke Sturmduo Kevin Dauser und Takehiro Kubo einzusetzen. Weil Caillas aber im Schatten des läuferisch einmal mehr überragenden Schlüsselspielers Alexander Hauptmann fast völlig unterging, hingen die Spitzen über weite Teilte des Spiels in der Luft.

Auf der anderen Seite schalteten die hoch stehenden Nievenheimer, bei denen Daniel Dünbier für Kai Pelzer im Mittelfeld begann, nach Ballgewinnen stark um und verwerteten gleich den ersten Konter: Salva Franciamore schickte Scholz in die Tiefe, dessen Zuspiel Hauptmann ins Tor schob (17.). Dass der VdS dennoch mit einem Rückstand in die Pause ging, lag an zwei zumindest unglücklich verteidigten Situationen: Drei Minuten später fand Caillas mit einem Freistoß aus dem Mittelkreis den völlig freien Dennis Schmitz, der vor Torwart Kelvin Sanchez keine Mühe hatte. Nach 38 Minuten war Dauser im Strafraum nicht zu stoppen und setzte Kubo ein, der problemlos zum 2:1 traf. In beiden Szenen machte sich die individuelle Klasse der Gastgeber bemerkbar, Niestroj ging das aber trotzdem "viel zu einfach". Hätte Sanchez danach nicht einen Dauser-Freistoß und einen Hammer von Tsvetan Karakalov glänzend pariert, wäre die Partie wohl entschieden gewesen. Doch so drehte Nievenheim nach Wiederbeginn völlig auf, schnürte den ideenlosen TuS ein und drehte die Partie binnen acht Minuten: Lukas van den Bergh fällte Scholz im Strafraum, der Stürmer trat selber an und traf zum Ausgleich (56.). Kurz darauf köpfte Samir Saysay eine Franciamore-Ecke zur 3:2-Führung ins Netz (64.).

Weil der VdS sein Spiel bis zu Hauptmanns dummer gelb-roter Karte (82.) durchzog und in der Schlussphase bei zwei Hereingaben das Können von Sanchez und das Glück auf seiner Seite hatte, stand am Ende ein verdienter Sieg, mit dem Nievenheim sogar die Abstiegsränge verließ. "Jetzt sieht die Welt wieder freundlich aus," meinte Niestroj, der begeistert von seiner Elf war: "Wir haben heute viel riskiert, unser taktisches Konzept ist voll aufgegangen. Das war ein super Spiel von uns."

Aufrufe: 018.9.2014, 23:19 Uhr
NGZ / Christos PasvantisAutor