Uzelac fordert mehr Aggressivität

einigen anderen Spielern auch eine Grippe arg zugesetzt hatte, hielt der Abwehrchef der Regionalliga-Fußballer des VfB am vergangenen Sonntag 90 Minuten lang durch und sorgte mit seinen Kollegen dafür, dass sie sich zumindest kein Gegentor fingen und durch ein 0:0 einen Punkt auf der Habenseite verbuchten.

"Das Positive ist, dass wir nicht viel zugelassen und zu Null gespielt haben", sagt Trainer Predrag Uzelac und hofft, dass die Defensive auch an diesem Sonnabend (14 Uhr, Wolfgang-Meyer-Stadion an der Hagenbeckstraße) im Duell bei Ligaprimus Hamburger SV II steht.

Wie man sich im Spiel gegen den Ball nicht präsentieren darf, hatten die Oldenburger bei der bislang letzten Dienstreise in die Hansestadt gezeigt. Vor zwei Wochen ließen sie der U23 des FC St. Pauli insbesondere zu Beginn viel zu viel Platz zum Kombinieren und verloren 2:4.

"Da wurden wir für mangelnde Aggressivität und Konzentration bestraft", mahnt Trainer Uzelac, der im Vergleich zum Neumünster-Spiel in jedem Fall einen Wechsel vornehmen muss. Rechtsverteidiger Christopher Braun sah seine fünfte Gelbe Karte. Seine Position könnte der zuletzt grippebedingt ausgefallene Florian Stütz einnehmen. Unklar ist, ob Nils Laabs, der ebenfalls zu den Grippekranken gehörte und in dieser Woche arbeitsbedingt nur einmal beim Training war, von Anfang an spielen kann.

Somit könnte Brauns Fehlen die einzige Änderung im Defensivblock bleiben. "Das kann sein", sagt der Coach, der zuletzt Moritz Steidten neben Mohamed Aidara ins defensive Mittelfeld beordert hatte. "Er hat das sehr gut gemacht ihm fehlt nur Spielpraxis", meint der Trainer über Steidten, der nach längerer Verletzungspause gegen St. Pauli II in die Innenverteidigung zurückgekehrt war. Weil Laabs und Stütz fehlten, rückte der 26-Jährige gegen Neumünster ins Mittelfeld und Karlis Plendiskis ins Abwehrzentrum. "Es ist mir egal, auf welcher Position ich spiele", sagt Steidten: "Da wo der Trainer mich hinstellt, versuche ich, mein Bestes zu geben."

Nachdem der VfB Anfang der Woche die Vertragsauflösung mit dem verletzten Kapitän Mansur Faqiryar zum Jahresende verkündet hatte, läuft die Torwart-Suche. "Wir sind in Gesprächen, aber einfach ist es nicht", sagt Uzelac. Es gebe nicht so viele freie Torhüter, die das Niveau hätten, mit Jannik Zohrabian, der nach seiner Schultereckgelenksprengung in dieser Woche ins Lauftraining eingestiegen ist, um die Nummer eins zu kämpfen.

Gegen den HSV II und am nächsten Sonntag im letzten Regionalliga-Duell in 2014 gegen Meppen steht Christian Gropius im Tor. "Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir so einen Torwart-Trainer haben", sagt Uzelac und weiß, dass der 23-Jährige an diesem Sonnabend viel zu tun bekommen könnte.

Gegen den Ligaprimus, der in dieser Saison erst einmal ohne Treffer blieb (Anfang November beim 0:0 gegen Meppen), kommt auf den VfB Schwerstarbeit zu. Auch ohne Grippe könnten Franko Uzelac & Co. ins Stöhnen und Keuchen kommen.