Unser Mann am Ball

"Unser Mann am Ball" - die regelmäßig wiederkehrende Rubrik mit Splittern aus der Region. Jürgen Frey von den Stuttgarter Nachrichten ist ganz nah dran an der Szene und berichtet, was auf und neben den Plätzen in der Region passiert. Wenn Ihr News, Termine oder Wissenswertes für ihn habt, einfach eine Mail an stuttgart@fupa.net.

Der SC Pfullendorf taumelt am Abgrund. Sportlich steht der Traditionsclub mit nur vier Punkten aus 18 Spielen auf dem letzten Platz. Aber auch finanziell ist der Oberligist am Ende. Da der Verein seit mehreren Wochen mit den Gehaltszahlungen in Rückstand ist, verweigerten die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft bei der turbulenten Mitgliederversammlung dem Vorstand geschlossen die Entlastung. Folge des Misstrauensvotums: Präsident Martin Fritz (früher Spieler des VfB II) steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. In sechs bis acht Wochen soll nun im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung ein neuer Präsident gefunden werden. „Wenn dies nicht gelingt, droht schlimmstenfalls eine Vereinsauflösung“, sagt der Zweite Vorsitzende Dirk Thannheimer.

Der offizielle Grund für die Absage der Oberligapartie SGV Freiberg gegen SSV Reutlingen war der einsetzende Schneeregen am Samstagvormittag. Doch entscheidend waren Ausschreitungen vor dem Spiel. Am Freitag waren mehrere Graffitibilder an der Rückseite der Tribüne des Freiberger Wasenstadions entdeckt worden. „Zu 99,9 Prozent waren das VfB-Ultras vom Commando Cannstatt, die ihre Freundschaft zur Szene E des SSV bekunden wollten“, sagte Joachim Plemenik von der SGV-Pressestelle. Von Freitag auf Samstag kam es dann in Ludwigsburg zu Randalen von 60 gewaltbereiten VfB- und SSV-Fans, bei denen sechs Menschen verletzt wurden, darunter drei Polizisten.

Vor der geplanten Partie in Freiberg waren drei Reutlinger Spieler aus dem Kader geflogen: Trainer Georgi Donkov verpasste den Eigengewächsen Marc Golinski, Pierre Eiberger und Tom Schiffel einen Denkzettel. „Wir wollen Leidenschaft, Biss, Kampfgeist sehen“, betonte Aufsichtsrat Eberhard Spohn.

Der FV Löchgau hat seine Spitzenposition in der Landesliga, Staffel 1, weiter ausgebaut. Nach dem 1:0 bei 07 Ludwigsburg steht die Elf von Trainer Evangelos Sbonias mit 42:2 Toren und 43 von möglichen 45 Punkten an der Tabellenspitze. Den Sieg im Derby sicherten Torschütze Simon Herbst (44.) und Torwart Markus Brasch, der hervorragend hielt. 07 ärgerte sich über die Platzverweise für Tobias Baus (70.) und Kapitän Steffen Leibold (85.) und ließ danach an Schiedsrichterin Melissa Jooß (Stuttgart) kein gutes Haar.

Oberligist SSV Ulm 1846 ist durch den fünften Sieg in Serie auf Platz zwei gestürmt: „Der Erfolg ist verdient, wir haben den Gegner müde gespielt“, sagte Ulms Sportlicher Leiter, Lutz Siebrecht, nach dem 2:0 beim Kehler FV.

Mit 14 Toren in der Saison 1998/99 hatte Dragan Tukulja (51) großen Anteil am Bundesliga-Aufstieg des SSV Ulm 1846. Jetzt ist das Ulmer Fußball-Idol als Trainer bei Bezirksligist Türkgücü Ulm eingestiegen. Seine gute Zwischenbilanz: vier Punkte aus zwei Spielen.

„Das Spiel stand auf Messers Schneide. Es war ein Arbeitssieg.“ Norbert Stippel, der Trainer des Verbandsligisten TSV Essingen, räumte ein, dass seinem Team beim 1:0 gegen Aufsteiger 1. FC Heiningen das Glück zur Seite stand. Allerdings hat der TSV auch starke Einzelkönner: Simon Fröhlich köpfte nicht nur das Tor des Tages (77.), gemeinsam mit dem starken Innenverteidigerkollegen Simon Köpf (früher Stuttgarter Kickers) hielt er auch die Abwehr zusammen.

Verbandsligist TSG Backnang hat sich auf Unentschieden spezialisiert. Das 3:3 (nach 1:3-Rückstand) gegen Normannia Gmünd bedeutete im 15. Saisonspiel das zehnte Remis. „Großes Kompliment für die Moral meines Teams“, sagte Backnangs Trainer Markus Lang. Bereits sicher: Abwehrspieler Adam Adamos wird die TSG in der Winterpause verlassen. Sein neuer Clubs steht noch nicht fest.

Stürmer Serdal Kocak und Verbandsligist SF Schwäbisch Hall haben sich auf eine Trennung geeinigt. Der Torjäger war am 5. September letztmals im Einsatz. Danach war er zunächst suspendiert, dann krank und nicht mehr im Kader.

Der frühere Kickers-Profi Robert Hofacker ist nicht nur Manager von Landesligist TSG Young Boys Reutlingen, neuerdings trainiert er auch die A-Junioren. Er löste Giuseppe Farinella ab.