"Ich freue mich für ihn. Er hat für die Mannschaft gearbeitet und seine Tore gemacht", sagt Union-Coach Chiquinho mit Blick auf den 27-Jährigen. Doch der Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach hat freilich das große Ganze im Blick und hofft, dass der 6:1-Erfolg in Speldorf der Befreiungsschlag für die komplette Mannschaft war. Denn in den ersten vier Spielen hatte es den Anschein, als sollte der Union die Abschlussschwäche der vergangenen Saison weiter anhängen - trotz der gezielten Verstärkungen in der Offensive. Nicht nur bei ihren beiden Siegen spielten sich die Nettetaler genug Chancen heraus, um deutlicher gewinnen zu können, auch die beiden Niederlagen wären mit größerer Treffsicherheit vor dem Tor zu vermeiden gewesen. Zwar hatte Chiquinho in der Woche vor der Speldorf-Partie verstärkt den Torabschluss trainieren lassen, doch taktische Umstellungen nahm er nicht vor. "Die Jungs waren einfach nur topmotiviert und wollten sich für die drei Punkte, die wir vorher in Uerdingen hatten liegenlassen, rehabilitieren", betont der Union-Trainer. Allerdings hatte er den richtigen Riecher, was das Personal für die Offensive anbelangt. Nachdem Gorgs zuvor drei Spiele nicht in der Startformation gestanden hatte, bekam er gegen Speldorf den Vorzug vor dem jungen Dustin Herrmann - und nutzte seine Chance. Dass Gorgs auch gegen sein Ex-Team statt Herrmann von Beginn an dabei sein könnte, lässt sich vermuten, wenn Chiquinho sagt: "Dustin ist noch sehr jung und braucht auch mal Pausen. Er wird aber wieder seine Chancen bekommen."
Dass der Trainer nichts dagegen hätte, wenn seine Mannschaft gegen die als Titelanwärter gehandelten Klever zumindest teilweise an den jüngsten Torrausch anknüpfen könnte, versteht sich von selbst. Denn die Nettetaler haben noch etwas gutzumachen. In der Endphase der vergangenen Spielzeit kassierten sie in Kleve eine schmerzliche 1:5-Abreibung. "Wir wissen, dass Kleve eine starke Mannschaft hat und gehen mit Respekt ins Spiel. Aber die Jungs machen das schon", betont Chiquinho. Vorrangiges Ziel ist es, mit weiteren Zählern zeitig die Distanz zu den unteren Tabellenregionen zu erhöhen, um so Druck von den Spielern zu nehmen. "Dann können wir noch befreiter aufspielen", sagt Chiquinho - und es fallen vielleicht noch mehr Tore.