Union: Uwes fröhliche Resterampe

Doch der erste Rundumschlag muss noch nicht der Letzte gewesen sein. Weitere Spieler müssen zittern. „Die Überprüfung des Kaders ist noch nicht abgeschlossen“, erklärt Manager Nico Schäfer. Ein Satz der alle Unioner aufhorchen lässt. Ein Satz, der zeigt, dass derzeit alles in Köpenick genauestens unter die Lupe genommen wird. Neben den vier Aussortierten geht auch für Christian Stuff und Jan Glinker die eiserne Zeit zu Ende.

Am Saisonende. Irgendwie hat Trainer Uwe Neuhaus plötzlich keine Mannschaft mehr, eher eine Resterampe ...

Deshalb schaute er auch gestern Morgen gleich ganz genau hin. Erst beim Spiel fünf gegen zwei. Anschließend bei den Kombinationsübungen mit Torabschluss. Dabei korrigiert er immer wieder. Lobt aber auch deutlich hörbar für alle anwesenden Zuschauer nach gelungenen Aktionen seine Spieler.

Kurioserweise ist die Stimmung bei allen auf dem Rasen viel besser als noch am Dienstag-Morgen. Als wäre jetzt plötzlich alles geklärt und damit wieder verständlich. Der Trainer als starker Mann. Die Mannschaft, oder das, was übrig ist, an ihrem Platz. Bis neue Spieler kommen. Neue Hoffnungen.

Es wird wieder gescherzt. Auch auf Kosten des Kapitäns Torsten Mattuschka. Als der einen scharfen Pass von Björn Jopek nicht erlaufen kann, ruft Co-Trainer André Hofschneider: „Jopi, du musst auch gucken, wer da draußen steht und wen du da schickst.“ Hofi hat damit die Lacher auf seiner Seite.

Auch Nemec und Özbek lachen laut mit. Nur Fabian Schönheim hat andere Sorgen und Probleme. Mit einem Specht auf einem Baum im angrenzenden Wald! Der nervt den Innenverteidiger mit seinen Geräuschen. „Kann den nicht jemand abstellen?“, ruft er und muss dabei grinsen. Doch der Specht lässt sich nicht beirren und klopft weiter. Und weiter. Fleißiges Kerlchen. Wie auch die Unioner.

Bei allem Flachs wird konzentriert gearbeitet. Die Bälle rollen knallhart über den kurz geschorenen Trainingsplatz. Die Torhüter Daniel Haas und Ersatz-Mann Sebastian Patzler bekommen die Abschlüsse nur so um die Ohren geballert.
Es ist eine gute Einheit. Der große Donnerhall wirkt anscheinend wie eine Befreiung. Und wie gesagt, gut möglich, dass das auch nicht der Letzte gewesen sein wird. Der Berliner KURIER erklärt, wer noch wackelt.

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