Union Neuruppin zerlegt Rhinow auf Sparflamme

Wenn beim Tabellen-14. mit Heinz Wollermann der 45-jährige Co-Trainer als Abwehrspieler die Unioner Wirbelwinde in der Offensive ausbremsen soll, sagt das schon einiges über die Rhinower Personalmisere aus. Weil zudem dem das von Trainer Ronny Ostwald ausgeheckte Abwehrbollwerk jegliche ordnende Hand fehlte, hatten die Gildenhaller überaus leichtes Spiel. Die ersten beiden Treffer wurden über den rechten Flügel vorbereitet, da rannte vornehmlich Jannis Steinke seinen Bewachern auf und davon. Im Zentrum brauchte Lars Pickert zweimal nur einschieben (6., 16.). Vor dem Treffer zum 3:0 machte besagter Heinz Wollermann eine wenig überraschend unglückliche Figur. Marco Wornest hatte den Diagonalball von Mitspieler Michael Engel gefordert und auch maßgenau serviert bekommen. Wollermann ließ sein Bein stehen. Elfmeter. Engel verwandelte sicher (20.). Es deutete sich ein Debakel für die Rhinower an, die auf die ständigen Positionswechsel der Unioner mit Konfusion reagierten. Doch weil es die Hausherren mit zu vielen Rochaden übertrieben, machten sie sich selbst das Leben schwer. So fand vor der Pause lediglich Sebastian Miessner noch einmal die Lücke im ausgespannten Defensiv-Netz der Rhinower. Bei seinen strammen Schuss ins kurze Eck machte der ansonsten gut aufgelegte Gäste-Torwart Moris Adler keine gute Figur (34.).

Im zweiten Durchgang waren zwei Minuten gespielt, als Rhinow den ersten Torschuss verbuchen konnte. Max Schultz versuchte es aus der zweiten Reihe, mehr Verzweiflung statt Überzeugung. Zwar blieb Union weiterhin turmhoch überlegen, doch irgendwie plätscherte die Partie nur noch so vor sich hin. Chancen hatten die Platzherren trotzdem genug, um die Führung auszubauen. Doch nur Jannis Steinke, der sich mutterseelenallein vor Adler die Ecke aussuchen konnte, und Wornest, der nach feinem Steilpass von Steinke Adler umkurvte und den Ball ins leere Tor schob, trafen noch. Zum einen, weil Sebastian Miessner per Freistoß nur die Latte traf. Und zum anderen, weil Kapitän Steven Wolter per Hand-Elfmeter an Adler scheiterte. "Ich wollte gar nicht schießen. Und dann haue ich so eine Gurke raus", fand der Unioner Kapitän nach Abpfiff aber schnell sein Lächeln wieder.

Für Rhinow war es die vierte Packung in Folge mit insgesamt 26 Gegentoren. Das riecht nach Abstieg.

Tore: 1:0 Lars Pickert (6.), 2:0 Pickert (16.), 3:0 Michael Engel (20./Foul-Elfmeter), 4:0 Sebastian Miessner (34), 5:0 Jannis Steinke (61.), 6:0 Marco Wornest (77.)

Schiedsrichter: Daniel Seyet Vousoghi (Michendorf)Zuschauer: 35

Gelbe Karte: Engel, S. Wolter - Steigemann, Granzow, Kevin Wollermann

Besonderes Vorkommnis: Moris Adler hält Hand-Elfmeter von Steven Wolter (83.)

Einwechslungen: Christian Lenz für Pickert (56.), Max Prasse für Krüger (66.), 77. Peter Schaden für Wornest (77.) - Kevin Wollermann für Pethke (57.), Marcus Teichmann für Schulz (75.)

Sauberes Tackling: Julien Wollermann grätschte hier Unions Marco Wornest gekonnt das Leder vom Fuß und unterband so einen Konter. Mitspieler Marcel Steigemann brauchte nicht mehr einzugreifen.Die Neuruppiner gewannen dennoch beinahe mühelos mit 6:0. Weitere Bilder auf www.moz.de/regionalsport.Foto: Gunnar Reblin