Union Neuruppin misslingt die Heimpremiere gegen Potsdam

Wenige Minuten vor dem entscheidenden Treffer im Spiel hatten die Unioner schon Riesenglück - und Pech. Denn in der 84. Minute spitzelte Robert Erdmann dem durchgebrochenen Josione da Costa den Ball vom Fuß. Der ging zu Boden. Und Schiedsrichter Anton Zaak zeigte sofort auf den Punkt. Wütende Proteste der Gildenhaller folgten. Doch die Entscheidung stand. Der Potsdamer Felix Elsaßer legte sich die Kugel zurecht - und schoss flach am linken Torpfosten vorbei. Torwart Tizian Fülbier war zudem ins richtige Eck abgetaucht. "Für mich war das kein Elfmeter. Robert spielte klar den Ball", konnte Trainer Stephan Ellfeldt über Schiri Zaak ohnehin nur den Kopfschütteln, der auf Seiten der Gastgeber satte sechsmal den Gelben Karton zückte.

Als die Unioner in der verbleibenden Minuten nach dem verschossenen Elfmeter selbst noch auf den Lucky Punch hofften, bekamen die Potsdamer noch eine zweite Chance. Eigentlich schien der Ball schon geklärt, doch Stefan Fechner leistete sich im Spielaufbau einen fahrlässigen Fehlpass, "statt die Kugel einfach nach vorn zu spielen", ärgerte sich Ellfeldt. Ein Steilpass folgte, Rabia El-Youssef traf aus spitzem Winkel ins lange Eck. Die Entscheidung.

"Dieses Spiel musst du wahrlich nicht verlieren", so Ellfeldt, "aber am Sieg haben wir auch nicht gerade geschnuppert." Gegen sehr defensiv eingestellte Gäste fehlten den Hausherren in der Offensive Ideen und Power. Mit einer Fünferkette in der Abwehr lenkten die Potsdamer die Unioner Angriffe ins Zentrum und spekulierten dann auf Balleroberungen, um schnell umschalten zu können.

Dennoch hätten Neuruppiner zu Pause führen können. In der 31. Minute köpfte Christof Harms den Ball beim Klärungsversuch beinahe ins eigene Netz. Glück für die Kickers. In der Nachspielzeit des ersten Durchgang vergab dann Marcus Krahl einen "Riesen". Nach einer Wornest-Flanke köpfte er knapp am Tor vorbei.

Auch nach Wiederbeginn lösten lediglich Zufälligkeiten Torgefahr aus. Neben dem späteren Sieg-Torschützen konnten sich die Potsdamer vor allem bei ihrem Torwart Falko Lenz bedanken, der den Dreier mit zwei Super-Paraden rettete. Zum einen kratzte er einen abgefälschten Ball, der zur Bogenlampe wurde, aus dem Winkel und parierte auch den letzten Freistoß von Jannis Steinke klasse (90.).