2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Ungewöhnlich: vom Torwart zum Stürmer

Marc Ferfers wechselt den Verein und gleichzeitig die Position

Im Leben des 31 Jährigen wird sich in den nächsten Monaten so einiges ändern. Zukünftig wird er keine Tore verhindern, wie es beim Landesligisten SV Mönchengladbach 1910 der Fall war, sondern wird in der Kreisliga A als Stürmer des Polizei Sportvereins auf Torejagd gehen.


Doch nicht nur im sportlichen Bereich steht der Lehramtsstudent vor neuen Herausforderungen. Bereits im September wird Ferfers seine Verlobte Nina heiraten und gleich drei Monate später wird das künftige Ehepaar ihr erstes gemeinsames Kind erwarten.

Wie würden Sie Ihr derzeitiges Leben beschreiben? Bleibt Ihnen noch die Zeit, für die "Uni" zu lernen?

Marc Ferfers: Momentan gibt es viel Freude und jeden Tag etwas Neues in meinem Leben, sowohl sportlich als auch privat. Kurz gesagt, es ist zur Zeit alles sehr aufregend. Das Lernen ist etwas schwierig neben den Planungen bezüglich Nachwuchs, Hochzeit und meiner Tätigkeit als Co- Trainer der U9 bei Borussia Mönchengladbach. Zum Glück sind ja gerade Semesterferien, da geht es einigermaßen.

Aus welchem Grund verließen Sie den Landesligisten SV Mönchengladbach 1910?

Ferfers: Der Gedanke kam mir in der Winterpause, als ich das Trainerangebot bekam. Da man als Landesligaspieler schon eine gewisse Verantwortung gegenüber seiner Mannschaft hat, welche durch das Training sehr zeitaufwändig ist, musste ich eine Entscheidung treffen. Zudem stehen ab Oktober meine Prüfungen an, durch die ich dann auch erheblichen Trainingsrückstand gehabt hätte. Und natürlich die Familie und die Gewissheit, dass man mit Anfang 30 keine große Karriere mehr vor sich hat. Und so verlagern sich die Prioritäten etwas. Ich muss aber sagen, dass mir diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist, da ich fünf Jahre in Lürrip gespielt habe und viele Freunde gefunden habe, auch außerhalb des Platzes.

Wie kam der Wechsel zum Polizei Sportverein in die Kreisliga A zustande?

Ferfers: Das war relativ unspektakulär. Der PSV ist mein „Heimatverein“, in dem ich mit dem Fußballspielen angefangen habe. Ich habe immer gesagt, sobald ich weiß, dass ich nur noch zwei oder drei Jahre aktiv spiele, werde ich meine „Karriere“ dort beenden. Darüber hinaus ist meine Mutter dort im Vorstand und mein Bruder spielt dort in der A-Jugend. Wenn man will eine Art „Familienzusammenführung“.

Sie werden zukünftig als Stürmer auf Torejagd gehen. Wie kam es dazu, dass Sie sich gegen ein weiteres Jahr im Tor entschieden haben?

Ferfers: Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich vom Tor ins Feld wechsel. Meine ersten drei Jahre habe ich in Lürrip auch als Stürmer gespielt, nachdem ich vom 1. FC Mönchengladbach kam. Das war dann auch relativ erfolgreich. Da dachte ich mir, ich versuche es noch einmal.

Was ist das für ein Gefühl, nicht mehr mit der Trikotnummer eins auf dem Rücken aufzulaufen?

Ferfers: Für mich hat es eigentlich nie eine Rolle gespielt. Solange ich gespielt habe, war es mir relativ egal, wo und mit welcher Nummer ich aufgelaufen bin.

Die Vorbereitung für die neue Saison ist im vollen Gange. Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft und dem Trainer?

Ferfers: Ich kannte viele in der Mannschaft bereits vorher, sei es, weil wir mehr oder weniger miteinander aufwuchsen oder weil die Spieler beider Vereine außerhalb des Platzes viel miteinander unternehmen. Die beiden Trainer, Michael Koch und Michael Schoutsen, kenne ich ebenfalls noch aus ihrer aktiven Landesliga-Zeit beim PSV. Ich sah jedes ihrer Spiele am Spielfeldrand. Daher war die Eingewöhnungszeit kaum vorhanden und ich war direkt ein Teil der Mannschaft, die trotz ihres jungen Alters sehr weit in ihrer Entwicklung ist. Mir gefällt es, dass der gesamte Verein wie eine kleine Familie harmoniert.

Wie schätzen Sie die diesjährige Kreisliga ein und wie sieht das Saisonziel aus?

Ferfers: Ich glaube, die Liga ist relativ ausgeglichen, wobei es natürlich auch den einen oder anderen Favoriten wie SV Rot-Weiß Hockstein oder VfB Korschenbroich gibt. Uns dabei nicht zu vergessen. Aber ich denke, dass wir in unserem zweiten Jahr in der Kreisliga A versuchen sollten, das Ergebnis der vergangenen Saison zu verbessern. Unter die ersten sechs zu kommen, sehe ich als ein realistisches Ziel mit dieser jungen, homogenen und hungrigen Mannschaft.

Aufrufe: 08.8.2012, 12:36 Uhr
Dominik DohmenAutor