2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Tobias Dinkelborg
F: Tobias Dinkelborg

Unentschieden im Derby

Wittlaer und Turu II trennen sich 2:2. Fenster und Müller trafen für die Montalto-Truppe.

Mitgenommen sah Markus Zimmermann noch immer aus, oberhalb der Nase prangten kunstvoll geklebte Pflaster. Doch seine Gesichtszüge drückten schon wieder pure Freude aus. Am liebsten hätte der Innenverteidiger heute bereits gespielt, nachdem er sich am vergangenen Sonntag im Niederrheinpokalspiel gegen Oberligist Turu Düsseldorf eine Platzwunde auf der Stirn zugezogen hatte, war ein Einsatz aber noch mit zu vielen Risiken behaftet.

So musste er vom Spielfeldrand miterleben, wie seine Mannschaftskameraden vom TV Kalkum-Wittlaer in der Landesliga-Partie gegen Turus Zweitvertretung nach einem 2:2-Unentschieden zumindest einen Punkt aus Oberbilk entführen konnten. Coach Giuseppe Montalto war mit der Leistung seiner Schützlinge nicht wirklich zufrieden. Das brachte er hinterher so auch eindeutig zum Ausdruck. „Es war heute einfach zu wenig, wir haben wirklich schlecht gespielt“, resümierte der Übungsleiter.

Und das, obwohl die Wittlaerer hoffnungsvoll in die Partie starteten und auf dem Kunstrasen im Schatten des altehrwürdigen Stadions an der Feuerbachstraße schnell präsent waren. Bereits nach zehn Minuten hätte Sebastian Brunnen sein Team nach einer Flanke von Christian Schuh in Führung schießen können. Sein Abschlussversuch strich aber über den Querbalken des Turu-Gehäuses. Auch Schuh selbst bot sich später eine vielversprechende Möglichkeit, wieder wurde aber nur der Fangzaun hinter dem Tor auf seine Festigkeit und Stabilität geprüft.

Wenig später kannte der Wittlaerer Jubel aber keine Grenzen. Matthias Fenster eroberte sich im Mittelfeld den Ball und schickte Schuh auf die Reise. Der sah im Strafraum den besser postierten Fenster, und schon war der Führungstreffer gefallen. Doch der Vorsprung entpuppte sich nichts als Ruhepolster. Gegen über weite Strecken engagierte Hausherren mussten die Jungs aus dem Düsseldorfer Norden stets hellwach sein.

Erstmals war das kurz nach dem Seitenwechsel nicht mehr der Fall. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte der zuvor eingewechselte Christopher Krämer mit einem sehenswerten und geschickten Kopfball über den heraus eilenden Keeper Kai Gröger ins Wittlaerer Tor. „Den muss er einfach haben, da gibt es nichts zu diskutieren“, erklärte Montalto. „Auch wenn er uns heute wieder in der ein oder anderen Situation – wie so oft – hervorragend im Spiel hält.“

In der Folge offenbarten sich erstmals in dieser Saison ungewöhnliche Schwierigkeiten im eigenen Defensivverhalten. „Wir waren heute einfach zu weit weg vom Mann“, resümierte Montalto. Tatsächlich klafften zwischen Abwehr und Angriff phasenweise erschreckende Lücken. Geschuldet war das womöglich aber auch dem neuerlichen Verletzungspech, von dem die Wittlaerer wie schon zuletzt wieder arg gebeutelt wurden. Nachdem Nico Hoppe mit Sprunggelenkbeschwerden schon früh ausgewechselt werden musste, konnten später auch Maximilian Heckhoff (Nacken) und Patrick Schmitz (Kreislaufprobleme) nicht weitermachen.

Lediglich Matthias Fenster und Christian Schuh stachen aus dem Leistungsstrang ein wenig heraus. Nachdem letzterer an der seitlichen Spielfeldbegrenzung den Ball eroberte und mit einem schönen Solo, das er mit einem klugen Pass veredelte Daniel Müller einsetzte, erzielte der gut zehn Minuten vor Schluss die erneute Führung. Ganz im Freudentaumel versunken standen die Wittlaerer danach aber völlig neben sich. Und das rächte sich im Ausgleich. Patrick Grambow störte Engin Cicem nicht effektiv genug, sodass dieser mit einem satten Schuss Kai Gröger zu einer Blitzreaktion zwang. Gegen den Abpraller von Till Lorenz war der Wittlaerer Schlussmann dann aber machtlos.

„In der Situation haben wir uns nicht schnell genug gesammelt und dann eben so einen Treffer kassiert“, ärgerte sich Montalto. „Insgesamt hat unsere Laufbereitschaft einfach nicht gepasst. Außerdem haben wir den Gegner durch eigene Fehler immer wieder stark gemacht“. Nun bleibt genau eine Woche, um mit Blick auf das anstehende Heimspiel gegen den FC Remscheid diese Unzulänglichkeiten aufzuarbeiten und zu beheben.

Aufrufe: 014.9.2014, 18:00 Uhr
Tobias DinkelborgAutor