2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Hans-Ulrich Sterr / CTS-Sportfoto
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Und schon wieder ein Teutone

RL SÜDWEST: +++ Ein Kommentar zum Hassler-Engagement in Watzenborn-Steinberg +++

giessen. Stefan Hassler wird Sportlicher Leiter des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Vertragslaufzeit zunächst bis 30. Juni 2018. Das kann verwundern, wenn man dem 47-Jährigen ein romantisches Verhältnis zum VfB 1900 Gießen andichten mag, das verwundert nicht, wenn man seinen Lebensweg kennt, die Prioritäten, die er stets gesetzt hat.

Dass Hassler nämlich immer auch ein pragmatisches Verhältnis zu seinem Beruf als Fußball-Lehrer hatte. Er sagt das so: „Mein Lieblingsverein ist immer der, bei dem ich gerade angestellt bin.“ Und dafür tut Hassler alles, denn „da bin ich ganz Profi, obwohl ich nicht in der Bundesliga bin.“ Hassler, das betont er stets, liebt den Fußball, das Spiel, das „mir so viel gegeben hat“. Beim Gießener Bub vom Eulenkopf klingt beim Thema Watzenborn auch Bescheidenheit durch, die er adäquat zu verpacken weiß, „das ist ein wichtiger Schritt in meiner Laufbahn, von Karriere möchte ich nicht sprechen, eine Karriere habe ich nicht.“

Das greift allerdings zu kurz, denn der andere Teil der Wahrheit ist, dass Hassler seinen Traum lebt. „Vom und mit dem Fußball zu leben.“ Wer kann schon von sich behaupten, mit Jürgen Klopp, Andreas Möller oder Bernd Hobsch die Schulbank gedrückt zu haben, um die Trainerlizenz zu erwerben? Wer kann schon von sich sagen, dass er dem Mainz-Dortmund-Liverpool-Idol Kloppo die Unterrichtsmaterialien im Kofferraum an den Bruchweg gefahren hat? Anno 2005 in Mainz.

Nach vielen kleineren und größeren Schritten, ist Stefan Hassler nun ein Grün-Weißer. Wieder ein Grün-Weißer muss man sagen. Denn wer ihn nur mit dem VfB in Verbindung bringt, der vergisst, dass seine Trainerkarriere in Watzenborn begann, dass er schon in einer Jugendspielgemeinschaft seines ersten Vereins MTV 1846 mit den Teutonen in Hessens höchster Liga kickte, dass er auch seit 14 Jahren noch dazu ein Freier Turner ist. Aber der erste große Schritt vom Spieler zum spielenden Trainer zum hauptverantwortlichen Übungsleiter, den hat er Mitte der 90er in vier Jahren an der Neumühle getan. Übrigens mit Gino Parson, den er als 17-jährigen Kicker aus der U19 des VfB 1900 zu den Teutonen holte. Und mit einem gewissen 18-jährigen Talent namens Claudius Weber, der später unter Jürgen Klopp bei Mainz 05 spielte und …, aber das ist jetzt wieder eine ganz andere Geschichte.

Rüdiger Dittrich



Aufrufe: 017.12.2016, 06:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor