2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Fritz Bühringer ist seit zwei Wochen neuer Sportlicher Leiter beim Bezirksligisten TSV Wertingen. Er zeigt, wohin der Weg in den kommenden Wochen und Monaten gehen soll.	F.: Karl Aumiller
Fritz Bühringer ist seit zwei Wochen neuer Sportlicher Leiter beim Bezirksligisten TSV Wertingen. Er zeigt, wohin der Weg in den kommenden Wochen und Monaten gehen soll. F.: Karl Aumiller

Und plötzlich ging alles blitzschnell...

Fritz Bühringer ist seit zwei Wochen neuer Sportlicher Leiter beim TSV Wertingen

Fast zwölf Jahre lang gehörte er einer kurzen Unterbrechung Fritz Bühringer zum festen Inventar des TSV Pfaffenhofen und später beim Fusionsklub FC Pfaffenhofen-Untere Zusam (FC PUZ). Er bekleidete bei den Kickern mehrere Positionen (Abteilungsleiter, Jugendtrainer, Torwarttrainer, Sportlicher Leiter etc. ) und war maßgeblich beteiligt, dass der TSV Pfaffenhofen vor zwei Jahren den Aufstieg in die Kreisliga Nord perfekt machen konnte.

Früher als ursprünglich geplant, hat der in Brachstadt geborene Freund des Fußballsports seine Zelte beim FC PUZ nun abgebrochen und nahezu gleichzeitig beim Nachbarverein TSV Wertingen das Amt des Sportlichen Leiters übernommen. Wie es bei Fritz Bühringer dazu kam, erklärt der 59-Jährige im Gespräch mit der Wertinger Zeitung.

Hallo Herr Bühringer, die Fußball-Fachwelt in der Region war schon etwas überrascht, als zu Beginn dieser Woche bekannt wurde, dass Sie beim Bezirksligisten TSV Wertingen als Sportlicher Leiter fungieren. Was ist geschehen?

Bühringer: Beim TSV Wertingen haben wohl einige mitbekommen, dass ich im Sommer gemeinsam mit Christoph Kehrle (wechselt als Spielertrainer zum TSV Zusmarshausen, Anm. d. Red.) beim FC PUZ meine Tätigkeit als Torwarttrainer beenden werde. Das stand ja so schon in der Zeitung. Daraufhin hat mich Mitte Februar der frühere Wertinger Torwart Josef Kapfer, den ich persönlich sehr gut kenne, angesprochen, ob mir nicht vorstellen könnte, beim TSV Wertingen eine Betreuerfunktion für die E- oder F-Jugendmannschaft zu übernehmen.

Und dann haben Sie „Ja“ gesagt?

Bühringer: Ich hörte mir das zunächst an und in weiteren Gesprächen stellte sich heraus, dass der TSV Wertingen auch auf anderen Positionen Bedarf an neuem Personal hat. Dabei wurde unter anderem berichtet, dass Sportlicher Leiter Christoph Krebs und Abteilungsleiter Johann Schmid nach Saisonende ihre Ämter zur Verfügung stellen werden. Deshalb kam die Idee auf, dass ich die Fußball-Abteilung führen solle. Ich habe schließlich zugesagt, das Amt des Sportlichen Leiters zu übernehmen. Am Schluss ging alles blitzschnell.

Sind Sie schon im Amt und wie lange wollen Sie in Wertingen wirken?

Bühringer: Ja, seit zwei Wochen bin ich bereits mitten drin in der Arbeit. Vom Förderverein habe ich Unterstützung von Markus Müller und Manfred King. Ferner helfen mir bei diversen Dingen auch Ulrich Reitenberger und Christoph Krebs. Ich habe ein sehr gutes Gefühl und habe nicht vor, schon nach wenigen Monaten wieder aufzuhören.

Mitten drin in der Arbeit. Wie muss man sich das genauer vorstellen und was passiert da im Detail?

Bühringer: Ich mache derzeit eine persönliche Bestandsaufnahme unserer beiden Herrenmannschaften, schaue mir deren Spiele und die Trainingseinheiten an. Mit dem Keeper der ersten Mannschaft, Florian Gebauer, habe ich auf dem Platz ein spezielles Torwarttraining absolviert. Es hat Spaß gemacht.

Sind denn schon Personalentscheidungen im Hinblick auf die kommende Saison getroffen worden?

Bühringer: Nein, noch nicht. Ich fange gerade an, mit den einzelnen Übungsleitern und den Spielern Gespräche zu führen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass wir nicht wissen, in welcher Liga wir nächste Saison spielen werden.

Sie denken da wohl an den Abstiegskampf der ersten Mannschaft in der Bezirksliga Nord. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Bühringer: Ich bin Realist und weiß, dass wir auch Glück brauchen, wenn wir die Klasse halten wollen. Dennoch bin ich sehr optimistisch und glaube an die Truppe. Das, was ich in den Spielen gegen Zusmarshausen (0:0, d. Red.) und in Wemding (2:3 d. Red.) gesehen habe, macht mir große Hoffnung, dass wir zumindest die Teilnahme an der Relegation schaffen. Dazu müssen wir in der Tabelle allerdings noch den FC Günzburg überflügeln. Um dies zu realisieren, brauchen wir aus den neun Spielen, die noch anstehen, schätzungsweise 18 Punkte.

Sie haben erwähnt, dass Sie nicht vorhaben, nach wenigen Monaten wieder aufzuhören. Wie sehen die mittelfristigen sportlichen Ziele des TSV Wertingen aus?

Bühringer: Nun, der TSV Wertingen ist ein toller Verein. Der gehört einfach in das obere Drittel in der Bezirksliga. Dort wollen wir spätestens in drei Jahren wieder hin. Gemeinsam können wir das auch stemmen.

Im Umfeld des Vereins gibt es auch Kritiker. Sie beklagen, dass in der vergangenen Saison zu viele Spieler gegangen sind. Ist die Kritik berechtigt?

Bühringer: Jeder, der mit dem Verein und der Mannschaft mitfiebert, darf auch kritisieren. Das gehört beim Fußball einfach dazu. Was im vergangenen Sommer gelaufen ist, lag nicht in meiner Verantwortung. Wir blicken jetzt ausschließlich nach vorne und wollen einiges neu in Wertingen bewegen.

Aufrufe: 03.4.2016, 13:47 Uhr
Wertinger Zeitung / Günther HerdinAutor