Acht Neuzugängen stehen vier Abgänge gegenüber, dazu kommen zwei Akteure aus dem Aufstiegsteam, die kürzertreten möchten. Doch der Reihe nach. Von den Neuen ist Andreas Kotter vom FC Memmingen II (Landesliga) derjenige, der am höchsten gespielt hat. Auf Bezirksliga-Erfahrung können die Heimkehrer Marcel Gebauer (SV Donaumünster) und Max Gallenmüller (FC Lauingen) sowie Lukas Schwarzfischer verweisen. Tobias Fech (SV Wortelstetten), Stefan Fackler (FC Osterbuch) und Philipp Glaß kommen von unterklassigen Vereinen, vom eigenen Nachwuchs (JFG Riedberg) rückt Torhüter Sandro Scherl nach. Verlassen haben den Verein Martin Winkler (SV Münster), Andreas Dirr (SpVgg Deuringen) und Fabian Haase (FC Pfaffenhofen-Untere Zusam), der bisherige Stammtorhüter Mihael Potnar hat seine Karriere beendet. Kürzertreten wollen zwei Stützen der Aufstiegsmannschaft. Torjäger Nicolas Korselt spielt künftig nur noch in der zweiten Mannschaft, und ob Moritz Hempel nochmals zur Verfügung steht, wird sich zeigen. Kehrle: „Er schaffte es zeitlich bisher nicht, an allen Trainingseinheiten teilzunehmen.“ Vielleicht ändert sich das noch.
Was die Übungsleiter und das Management anbelangt, bleibt alles beim Alten: Cheftrainer Christoph Kehrle wird von Fabian Knötzinger als Co-Trainer unterstützt, um die Torhüter kümmert sich bei den Übungsabenden Florian Gebauer. Als Sportleiter hat Fritz Bühringer weiter die Fäden in der Hand, Christoph Krebs ist als Fußball-Abteilungsleiter für das Große und Ganze zuständig. Kontinuität heißt das Zauberwort beim TSV Wertingen.
„Wir alle sind Glückskinder“, betont Trainer Christoph Kehrle nach dem geglückten Aufstieg über die Relegation. Er hofft, dass die Mannschaft von dieser Euphorie auch in der neuen Umgebung getragen wird. Als kleines Sorgenkind gilt in den ersten Wochen Kapitän Maximilian Beham. Er weilt bis Ende August noch in Israel und kann erst nach dem sechsten Spieltag ins Geschehen eingreifen.
Die mannschaftliche Geschlossenheit und die Breite des Kaders sieht Christoph Kehrle als großen Pluspunkt. Da mit Potnar, Korselt und möglicherweise Hempel drei Leitwölfe nicht mehr zur Verfügung stehen, wünscht sich der TSV-Coach, dass schnell andere in deren Fußstapfen treten. Sollten sich freilich keine Führungsspieler herauskristallisieren, könnte das am Ende des Tages zum Nachteil für den Aufsteiger werden.
In den drei ersten Testspielen gab es drei Niederlagen und keinen Torerfolg. Doch davon lässt sich Christoph Kehrle nicht verrückt machen. „Wichtig ist, dass wir zum Start gegen den TSV Nördlingen II voll da sind“, betont der 34-Jährige, der am liebsten wie in der Kreisliga Nord im 4-3-3-System agieren würde. „Wir können aber auch nur mit einer Spitze spielen“, denkt er an eine 4-2-3-1-Formation.
Am liebsten wäre es den Wertinger Verantwortlichen, wenn sie von Beginn an nichts mit dem Abstieg zu tun hätten. Deshalb sind für Coach Kehrle vor allem die ersten vier Spiele gegen Nördlingen, in Meitingen, gegen Ecknach und in Günzburg so wichtig. Da soll nämlich der Grundstock für ein gutes Abschneiden gelegt werden. Andererseits weiß der TSV-Coach, dass es in der Bezirksliga tempomäßig anders zugeht als in der Kreisliga und sich sein Team von der Favoritenrolle, die es eine Etage tiefer fast jede Woche innehatte, verabschieden muss. „In der Bezirksliga sind andere Tugenden gefragt, wir müssen vor allem kampf- und konterstark sein“, so Kehrle.
Der Neuling gehört zu einem Kreis von sechs bis sieben Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen werden. Ob es am Ende für Wertingen zum Klassenerhalt reicht, wird auch davon abhängen, ob Spieler wie Florian Prießnitz, Maximilian Beham oder Daniel Laubmeier in Führungspositionen hineinwachsen und wie lange aus der vorhandenen Aufstiegseuphorie Kapital geschlagen werden kann. Auf einen guten Start kommt es an.
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