Umbruch auch beim Regionalligisten

Dann hätte die Meisterschaft aufgrund des Abstiegs der Bundesliga-Mannschaft naturgemäß nicht den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutet. Wie die erste Mannschaft hat auch der MSV II nun einen Umbruch hinter sich gebracht.

Viele gestandene Spielerinnen haben die Mannschaft - verlassen. Laura Luis und Lara Heß gehören bekanntermaßen künftig zum Zweitliga-Team, sodass die Reserve damit eines ihrer wichtigsten Ziele erfüllt hat: Spielerinnen an die erste Mannschaft heranzuführen. Die Liste weiterer Abgänge ist lang: Gurbet Kalkan (Borussia Mönchengladbach), Maria Hertzenberg (Vorwärts Spoho Köln), Lisa Arend, Marie Schneider, Jamie-Lee Vervölgyi (alle SV Budberg), Jenny Wessel (SSVg. Velbert), Inga Jürgen (pausiert; kehrt möglicherweise zur Rückrunde zurück), Anke Bak (hat aufgehört), Joana Zugehör, Leonie Sacher (beide Ziel unbekannt).

Neu in der Mannschaft sind Hiroko Yamauchi (CfR Links Düsseldorf), Gianna Scarano (Eintracht Duisburg), Antonia Berger, Janina Vogt (beide GSV Moers), Sarah Hake (TB Heißen) und Melissa Kess aus der eigenen U17-Mannschaft. Da zudem Sueheyla Erdeger (verletzt) und Franziska Göbel (krankheitsbedingt) noch auf längere Zeit ausfallen, wird die Auswahl, die Trainer Friedel Baumann zur Aufstellung seiner Startelf treffen kann, nicht gerade größer.

Angesichts dieses Umbruchs waren einige Testspielergebnisse gar nicht so schlecht. "Das will ich aber nicht überbewerten", sagt Baumann, der in der vergangenen Saison Co-Trainer war und nun als Chef an der Seitenlinie steht. Das ist keine Floskel, denn einige Gegner waren eben keine Regionalligisten. Und die Generalprobe bei Standard Lüttich ging mit 0:7 ordentlich in die Hose. Kein Wunder, dass Baumann, der mit der ersten Mannschaft des alten FCR 2001 als Co-Trainer 2009 den UEFA-Cup und den DFB-Pokal gewonnen hatte, dies zum Anlass nahm, seine Spielerinnen noch einmal ins Gebet zu nehmen. "Lüttich hatte das Niveau eines mittelmäßigen Regionalligisten", so der Coach.

Eines ist für Baumann aber auch klar: Einmal abgesehen von Lüttich stimmte der Einsatz, die Laufbereitschaft und der Wille in den allermeisten Fällen. "Die Spielerinnen, die aus unteren Ligen zu uns gekommen sind, sind lernwillig und mit Eifer dabei." Dazu kommt mit Melissa Kess ein Talent aus der U-17-Mannschaft. "Wir wollen sie aber behutsam aufbauen." Möglich ist, dass noch die eine oder andere Nachwuchsspielerin mehr das Team ergänzt. Auch weitere Neuzugänge hat Baumann noch nicht abgeschrieben.

Los geht es am Wochenende mit dem Duell gegen Eintracht Solingen - und damit ausgerechnet gegen Ex-Trainer Erwin Althoff. Zu dieser Partie einigten sich beide Vereine auf einen Heimrechttausch, da der MSV an diesem Wochenende sein großes U17-Turnier ausrichtet. Nach einem weiteren Auswärtsspiel gegen die SGS Essen II (6. September) steht schließlich am 13. September das erste Heimspiel gegen Fortuna Köln auf dem Plan. "Solingen hat in der Rückrunde der vergangenen Saison gezeigt, dass man mit viel Kampf gegen die Eintracht spielen muss", so Baumann, der je nach Personallage auch auf den Einsatz von Yuna Segawa hoffen kann. Auch sie hat an sich zwar den Sprung in die erste Mannschaft geschafft, Cheftrainerin Inka Grings erklärte aber, dass sie als "Springerin" zum Kader beider Teams gehören wird.