Um "fünf vor Zwölf" springt der Trainer ab

Mehr als dreieinhalb Jahre lang kannten Trainer Stefan Haußmann und der TSV Obere Fils nur schöne Zeiten, gekrönt vom Aufstieg in die Fußball-Bezirkliga im Sommer. Den ersten schweren Sturm hat die Beziehung nicht überlebt. Am Donnerstag nahm der TSV das Rücktrittsangebot des Trainers an.

Nach der 2:5-Heimpleite gegen den Viertletzten FC Donzdorf haben sich die Verantwortlichen beim Schlusslicht am Donnerstag zusammengesetzt, um zu beraten, was passieren müsse. Stefan Haußmann hatte einen Vorschlag. Er könne der Mannschaft "nicht mehr die Impulse geben, die sie vielleicht braucht", erklärte er. Die Abteilungsführung entschied sich nach kurzer Beratung, das Rücktrittsangebot anzunehmen. Beide Seiten versprechen sich vom Wechsel "eine Signalwirkung an die Mannschaft", sagt Haußmann.

Morgen im eminent wichtigen Spiel beim Drittletzten TSV Denkendorf betreut Michael Allmendinger als Interims-Spielertrainer die Mannschaft. Die Suche nach einer Dauerlösung läuft seit Donnerstag. Zuvor, beteuert Spielleiter Markus Eggstein, habe sich beim TSV über einen neuen Trainer "niemand Gedanken gemacht". Wie lange Allmendinger im Amt bleibt, steht nicht fest. Wichtig ist schon der kurzfristige Erfolg. Bei sieben Zählern Rückstand zum Relegationsplatz kommt der Partie morgen um 15 Uhr beim Drittletzten TSV Denkendorf entscheidende Bedeutung zu. Für Eggstein ist’s schon "Fünf vor Zwölf".

Haußmann und TSV gehen ohne Groll auseinander. Der Coach will die "unfassbar intensive" Zusammenarbeit stets "in positiver Erinnerung" behalten. Die Wiesensteiger, sagt Eggstein, sind Haußmann "dankbar für fast vier Jahre tolle Arbeit". Er hat die Mannschaft im Januar 2013 im Abstiegskampf der Kreisliga A übernommen und sie schrittweise nach oben geführt. Jetzt traut er sich nicht mehr zu, mit dem Team die Kurve zu kriegen. Seine Chefs trauen es ihm auch nicht mehr zu.