2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
In der Hinrunde hatten die Ulmer (rechts Janik Michel) zu Hause gegen Steinbach das Nachsehen, im zweiten Aufeinandertreffen wollen die Spatzen den Spieß umdrehen. Archivfoto: Hörger
In der Hinrunde hatten die Ulmer (rechts Janik Michel) zu Hause gegen Steinbach das Nachsehen, im zweiten Aufeinandertreffen wollen die Spatzen den Spieß umdrehen. Archivfoto: Hörger
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Ulmer Spatzen: Diesmal soll Steinbach stolpern

Fußball, Regionalliga Südwest: Ulm will sich für Hinrundenniederlage revanchieren

Ulm / sz - Jetzt geht es in die Provinz. Aber in was für eine! Die Spatzen reisen zum nächsten Spiel der Fußball-Regionalliga Südwest zum TSV Steinbach, der in der Tabelle auf Rang drei steht und zumindest noch Chancen auf Relegationsplatz zwei und damit den Aufstieg hat. Anpfiff der Begegnung ist am Samstag, 1. April, um 14 Uhr.

Steinbach ist eine kleine hessische Ortschaft mit 807 Einwohnern, oder genauer gesagt ein Stadtteil von Haiger, das auf der Landkarte zwischen Wetzlar und Siegen zu finden ist. Dank potenter Sponsoren mischt der TSV Steinbach, der das Hinrundenspiel beim SSV Ulm 1846 mit 2:0 gewann und als einziges Team der Liga daheim noch ungeschlagen ist, in der Regionalliga oben mit. Ein kleines Manko haben die Steinbacher am Samstag in der Partie gegen Ulm zu verkraften: Am Mittwoch bestritten sie das Hessenpokal-Halbfinalspiel gegen Drittligist SV Wehen Wiesbaden, verbrauchten einige Kraft und verloren trotzdem klar mit 1:5. Kurz vor Schluss sah der frühere Spatz Nikola Trkulja – mit Daniel Reith steht ein weiterer Ex-Ulmer in den Reihen des TSV – die Gelb-Rote Karte.

Obwohl sich die Spatzen als Aufsteiger bisher gut geschlagen haben und mit 42 Punkten und 41:38 Toren jenseits von Gut und Böse auf Rang sieben liegen, treten sie im Sibre-Park Steinbach als Außenseiter an. Die Gastgeber haben bei einem Spiel weniger als die beiden Führenden, Waldhof Mannheim (65 Punkte) und SV Elversberg (59), auf Letzteren fünf Punkte Rückstand, sind also zum Erfolg verdammt. Schon rein statistisch sind sie stärker als das Team von Trainer Stephan Baierl. Die Hessen haben mehr Punkte, mehr Tore erzielt (48, Ulm: 41), weniger Treffer kassiert (27, Ulm: 38) und sind daheim noch ungeschlagen. Warum also sollten die Spatzen in Steinbach gewinnen? Vielleicht, weil jede Serie einmal endet. Man wird sehen. Zuletzt hat der TSV in Kassel ein 0:0 erzielt, während die Spatzen daheim gegen Homburg zu einem 1:1 kamen. Im Hinspiel waren bei den Ulmern noch Torhüter Kevin Birk (jetzt verletzt), Benjamin Sturm (Verein verlassen), Vinko Sapina (verletzt) und auf der Bank Gianluca d’Onofrio (zum SC Geislingen ausgeliehen) dabei. Bei den Steinbachern ist Daniel Engelbrecht der Spieler, um den es am meisten Wirbel gab. Er brach am 20. Juli 2013 auf dem Fußballplatz zusammen und musste reanimiert werden. Seit langem kickt er wieder – mit einem Herz-Defibrillator. Diese Saison hat er bisher sieben Spiele bestritten und fünf Tore erzielt. Erfolgreichster Torjäger der Steinbacher ist aber Sargis Adamyan mit 16 Toren.

"Wir sind klar der Außenseiter", macht Stephan Baierl keinem etwas vor. Auch weil er ein großes Lazarett hat. Neben Pierre Fassnacht (Gelbsperre) sollen wegen Verletzung ausfallen: Kevin Birk, Antonio Pangallo, Johannes Reichert, Vinko Sapina, Alper Bagceci, David Braig, Tino Bradara und möglicherweise auch Thomas Rathgeber, Tim Göhlert sowie Timo Barwan. Baierl sieht es pragmatisch: "Da können sich die Spieler empfehlen, die bisher eher im zweiten Glied standen oder deren Vertrag ausläuft. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht erhalten und sie darf nicht ängstlich sein. Wir wollen für Steinbach einen ekelhaften Gegner abgeben."

Stephan Baierl wird seinen Spielern einimpfen, dass mit einem Sieg der Klassenerhalt endgültig sicher ist. Eine Niederlage wäre kein Beinbruch, wichtiger ist das nächste Heimspiel gegen Kassel. Damit dann ein möglichst starkes Team auflaufen kann, geht Baierl bezüglich der Verletzten kein Risiko ein.

Aufrufe: 030.3.2017, 18:56 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Stefan KümmritzAutor