2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Hier wusste Oetken wahrscheinlich noch nicht, dass er der spätere Matchwinner werden würde. Foto: P. Widder
Hier wusste Oetken wahrscheinlich noch nicht, dass er der spätere Matchwinner werden würde. Foto: P. Widder

Überraschender Punktgewinn für Pfeddersheim

Kellerkind punktet gegen den Tabellenführer / Horchheim erspielt sich zu wenige Chancen / SVH-Coach kritisiert destruktive Spielweise des Gastgebers

Im Wormser Derby ist der TSG Pfeddersheim II - durch den Sieg des TSV Zornheim vom Vortag sogar auf den letzten Tabellenplatz gerutscht - eine kleine Sensation geglückt. Gegen den Ligaprimus aus Horchheim konnten sich die TSG-Kicker über ein 1:1-Unentschieden freuen. Sie stehen damit wieder auf Platz 14.

WORMS-PFEDDERSHEIM. „In unserer Situation ist jeder Punkt wichtig, egal wie. So etwas sieht man jede Woche in der Bundesliga bei den Bayern-Gegnern. Das ist legitim“, sagte TSG-Spielertrainer Björn Miehe nach der Partie. So konterte er der Kritik seines Gegenübers Christian Schäfers, der zuvor die destruktive Spielweise des Tabellenschlusslichts kritisiert hatte.

Und in der Tat: Der Gastgeber trug nicht viel zu einem ansehnlichen Spiel bei und überlies den Horchheimern über weite Strecken der Partie das Feld. Trotzdem konnten sich die Gäste aus ihren gefühlten 90 Prozent Ballbesitz nur wenige gute Torchancen erarbeiten. Besonders im ersten Spielabschnitt war mehr als meist harmlose Distanzschüsse nicht drin. Einzig die Abschlüsse von Florian Schapfel (26.) und Alexander Dorn (36.) strahlten so etwas wie Gefahr aus. Doch während Schapfels Schuss knapp am TSG-Gehäuse vorbei ging, zielte Dorn zu zentral, so dass Pascal Noack abwehren konnte.

Das rote Abwehrbollwerk aus TSG-Verteidigern stand also lange gut, ehe Mitte der zweiten Halbzeit eine Flanke von Alexander Köhler auf dem Kopf von Benjamin Baumann landete. Der nutze die Chance und köpfte den Ball über TSG-Keeper Noack unhaltbar zum 1:0 für die Gäste in die Maschen (65.). Zwei Minuten zuvor konnte der noch einen guten Schuss von Köhler parieren und den Rückstand verhindern.

Mit dem Treffer schien die Partie für die rund 50 Zuschauer seinen erwartenden Ausgang zu finden. Doch sie hatten sich getäuscht. Erst hielt Noack sein Team mit zwei sehr guten Paraden gegen Baumann (75.) und Köhler (82.) im Spiel und dann kam die 83. Spielminute. In dieser landete der Ball an der Strafraumlinie bei Ricardo Oetken, der sich ein Herz fasste und einfach mal drauf hielt. Die Belohnung: Der vielumjubelte Treffer zum 1:1. „In dieser Situation dürfen wir einfach das Tor nicht bekommen. Da haben wir den Ball nicht weg bekommen“, so der enttäuschte Schäfer. Seiner Mannschaft wollte er trotzdem keinen Vorwurf machen: „Die Art und Weise wie wir hier aufgetreten sind war in Ordnung. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt und sind so nicht belohnt worden“, sagte Schäfer, der sich neben der Spielweise der Gastgeber auch über den Umstand echauffierte, dass das Spiel auf dem Hartplatz und nicht auf dem Rasen stattfand (O-Ton: „Das muss man nicht verstehen“).

Hierzu sagte TSG-Trainer Miehe: „Der Platz ist für uns genauso ungewohnt. Auch ich hätte lieber auf dem Rasen gespielt.“ Mit der Leistung seiner Elf war Miehe durchaus zufrieden: „ Klar haben wir nicht viel zum Spiel beigetragen. Wir wollten einfach so lange wie möglich die Null halten. Das hat gut geklappt.“ Dass seine Mannschaft trotz des Gegentreffers in der 65. Minute noch einen Punkt mitnehmen konnte, schrieb Miehe der guten Moral seiner Kicker zu.

Diese kann seine Elf auch in der nächsten Woche beim Kellerduell in Gimbsheim unter Beweis stellen, während der SV Horchheim auf TuS Biebelnheim trifft.

Aufrufe: 022.11.2015, 18:01 Uhr
Pascal WidderAutor