2024-05-17T14:19:24.476Z

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F: Stefan Brauer
F: Stefan Brauer

TV Jahn wendet das Aus in letzter Minute ab

Hiesfelder Oberligist drehte das Niederrheinpokalspiel in Repelen erst in der Nachspielzeit. Tore durch Goralski und Hecht.

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Der TV Jahn Hiesfeld hat das frühe Aus im Niederrheinpokal im allerletzten Moment noch abgewendet. Nach verrückten Schlussminuten setzte sich der Oberligist auf dem Kunstrasen des Landesliga-Vertreters VfL Repelen vor rund 100 Zuschauern mit 2:1 (0:0) durch und bejubelte anschließend ausgelassen den Einzug in die zweite Runde.

Keine Frage, die Art und Weise, wie die "Veilchen" die Begegnung in der Nachspielzeit noch drehten, tat den Akteuren nach der großen Unruhe der letzten Tage richtig gut. Den Vereinsvertretern bleibt die Hoffnung auf attraktive Lose in späteren Runden und damit möglicherweise verbundenen Zusatzeinnahmen.

Als in Repelen genau 90 Minuten gespielt waren, passte das Ergebnis noch exakt zu einer verkorksten Hiesfelder Woche mit den schwerwiegenden Abgängen von Patrick Dertwinkel und Dominik Borutzki. Doch die Jahn-Akteure ließen die Köpfe nicht hängen und warfen noch einmal alles nach vorne. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Yannic Melis fand Maik Goralski, der den Ball im Sechzehner gut abschirmte und aus der Drehung den Ausgleich erzielte, den Favoriten damit in die Verlängerung rettete.

Doch damit gaben sich die Hiesfelder nun nicht mehr zufrieden. Die dritte Minute der Nachspielzeit lief, als Danny Rankl sich erst erfolgreich gegen einen Gegenspieler durchsetzte, im letzten Moment aber doch noch gestört wurde. Gut, dass Gino Mastrolonardo hellwach nachsetzte und im Repelener Strafraum von Demir Bojic ungestüm von den Beinen geholt wurde - ein glasklarer Elfmeter. Dennis Hecht schnappte sich den Ball und knallte das Spielgerät kompromisslos vom Innenpfosten in die Maschen. Nur wenige Sekunden später pfiff Schiedsrichter Mario Kraushaar die Begegnung ab.

"Von der Dramaturgie her war der Sieg für uns natürlich sehr glücklich, aber über verdient oder unverdient müssen wir meiner Meinung nach nicht reden", erklärte Jörg Vollack hinterher und spielte damit auf die extrem defensive Spielweise des Landesligisten an, der von Beginn an mit Mann und Maus verteidigte und sein Heil nur in gelegentlichen Kontern suchte. "Das war so ein klassisches Pokalspiel, der Gegner wollte anscheinend überhaupt nicht Fußball spielen", befand Vollack.

Gegen das Moerser Abwehrbollwerk fiel den Hiesfeldern trotz wesentlich mehr Ballbesitz nicht viel ein. Joel Zwikirsch (21.) und Danny Rankl (37.) hatten nach langen Bällen von Goralski und Hecht die einzigen guten Einschussmöglichkeiten. Viel mehr passierte bis zur Pause aber auch wirklich nicht.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben Chancen Mangelware. Die Gäste kamen zwar nach den häufigen kleinen Fouls des VfL immer wieder zu Standards. Die meist von Hecht ordentlich getretenen Bälle brachten aber nichts ein. Dafür schlich sich im Aufbau mit zunehmender Spieldauer die ein oder andere Nachlässigkeit ein. Einer dieser Ballverluste führte schließlich fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 1:0 für den Außenseiter. Enis Balci bediente den kurz zuvor eingewechselten Besnik Saljiji, der den herauseilenden Jahn-Keeper Sebastian Wickl - bis dahin nahezu beschäftigungslos - umkurvte und aus spitzem Winkel für Repelen traf.

Vollack reagierte noch einmal, brachte mit Daniel Hinnemann und Kevin Kolberg für Jan Pirschel und Benjamin Jacobs zwei frische Leute und schickte seine großgewachsenen Verteidiger nach vorne. Mit Goralski war einer davon schließlich zur Stelle.

TV Jahn: Wickl; Jacobs (88. Hinnemann), Corvers, Goralski, Pirschel (88. Kolberg), Melis, Schirru (60. Mastrolonardo), Menke, Hecht, Zwikirsch, Rankl.

Aufrufe: 09.8.2015, 22:16 Uhr
RP / Ivon Timo KiwitzAutor