2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Lars Doppler (vorne) ist den meisten Stürmern einen Schritt voraus. Foto: Weih
Lars Doppler (vorne) ist den meisten Stürmern einen Schritt voraus. Foto: Weih

Stürmer-Schreck Doppler über sein Abwehrgeheimnis

Verteidiger stehen meistens im Schatten ihrer Sturmreihen, ihr Spiel eher unspektakulär und nicht selten "hölzern". Der Landesliga-Tabellenführer aus Holzkirchen steht jedoch dank der "bockstarken" Defensive ganz oben. Einer der Pfeiler in der Abwehr ist Lars Doppler. Im Fussball Vorort-Interview spricht der Innenverteidiger über den Titelkampf, seine Erfahrungen in den Jugendmannschaften der Löwen und sein bisher geheimes Erfolgsrezept.

Ihr habt mit dem Sieg im Nachholspiel gegen Traunstein die alleinige Tabellenführung übernommen. In zehn Tagen kommt es zum direkten Duell mit dem ärgsten Verfolger aus Landshut. Könnte ein Sieg bereits die Vorentscheidung im Titelrennen sein?

Lars Doppler: Auf dem Papier haben wir momentan einen kleinen Vorteil gegenüber Landshut. Wir tun aber gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken und uns erst einmal voll auf Freilassing zu konzentrieren.

Du spielst eine starke Saison in der Abwehrzentrale. Selbst euer Stürmer Stefan Lechner „hasst“ es, gegen dich im Training spielen zu müssen. Was macht dich so „unangenehm“ und stark?

Ich versuche immer, frühzeitig den Plan meiner Gegenspieler zu erkennen. Zu "wissen" was er als nächstes macht, ist oft mehr als die halbe Miete.

Ihr stellt die zweitbeste Defensive der Liga. Ist das euer großer Trumpf?

Es ist richtig, dass wir diese Saison defensiv stabil sind. Andererseits haben wir uns auch in der offensiven Spielanlage verbessert. Wir lassen den Ball gut laufen und erspielen uns dadurch einige Torchancen. Außerdem sind wir in der Lage, verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren. Man denke nur an einen Basti Hahn, den vor seinem Kreuzbandriss kaum ein Verteidiger stoppen konnte und auf den wir seit dem neunten Spieltag verzichten müssen.

Zu deiner eigenen Vergangenheit: Du hast die Jugendmannschaften der „Münchner Löwen“ und der SpVgg Unterhaching durchlaufen. Warum hat es für den Sprung nach ganz oben nicht gereicht?

Ich hatte damals eine schöne Zeit bei den Löwen und in Unterhaching und konnte mich fußballerisch gut weiterbilden. Desto höher es geht, desto dünner wurde die Luft und ich bin eher ein Spätentwickler gewesen. Irgendwann hat es den Ansprüchen wohl nicht mehr genügt.

Mit 23 Jahren bist du ja noch „relativ“ jung. Hast du noch höhere Ambitionen? Lebt der Traum vom „Senkrecht-Starter“ im Profi-Fußball noch?

Ich fühle mich sehr wohl hier in Holzkirchen und mir wird auch hin und wieder die Zeit gegeben, mich auf mein Studium zu konzentrieren, was für mich sehr wichtig ist. Einen Senkrecht-Start halte ich eher für unwahrscheinlich.

Wenn's am Ende wirklich zum Titelgewinn reicht. Wird es eine feuchtfröhliche Sause in Holzkirchen, oder? Seid ihr echte „Feier-Biester“?

Sollte es am Ende wirklich so sein, dann wird es wohl kaum noch ein Halten geben, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.


Das Gespräch führte Christoph Englmann

Aufrufe: 07.4.2017, 13:53 Uhr
Christoph EnglmannAutor