2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Beweisstück: Bezirksspielleiter Ludwig Beer hat das Zündeln der Feuchwanger Fans beobachtet und fotografiert. F: Ludwig Beer
Das Beweisstück: Bezirksspielleiter Ludwig Beer hat das Zündeln der Feuchwanger Fans beobachtet und fotografiert. F: Ludwig Beer

BFV will bei Einsatz von Pyrotechnik härter vorgehen

Bezirksspielleiter Ludwig Beer: Aufstiegsfeier mit Rauch wird teurer

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50 Euro soll der ASV Pegnitz an den Bayerischen Fußballverband (BFV) bezahlen, weil der Anhang des TuS Feuchtwangen nach dem entschei­denden Relegationsspiel in der Reusch mit Rauchtöpfen gefeiert und der Gastgeber zugesehen hat. Dafür hat Hans Mösch, Abteilungslei­ter Fußball beim ASV, kein Verständ­nis. In Zukunft wer­den solche Vorfälle wohl ein teureres Nachspiel für die beteiligten Vereine haben.
Das Spiel in der Reusch war abgepfiffen, da bildete sich auf dem Fußballplatz eine Trau­be Feuchtwanger. Fans und Mann­schaft feierten gemeinsam, sangen Aufstiegslieder und zündeten Rauchtöpfe in den Vereinsfarben Blau und Weiß. Die Pegnitzer Gastge­ber ließen sie gewähren. „Die Ordner des ASV Pegnitz hätten das unterbin­den müssen. Wenn sie die Rauchtöp­fe wenigstens auf die andere Seite der Bande geworfen hätten, wäre ein Einschreiten erkennbar gewesen“, sagt Ludwig Beer, Bezirksspielleiter für Mittelfranken. Er war als BFV-Beauftragter vor Ort und fotografier­te nach Aufforderung eines Schieds­richterobmanns das verbotene Trei­ben auf dem Platz. „Ich war ver­pflichtet, diesen Vorfall zu dokumen­tieren“, sagt Beer. Entstanden ist ein Bild, das eher an ein Grillfest als an den Einsatz von Pyrotechnik erinnert. Beer gab das Beweisstück an Michael Tittmann, den Vorsitzenden des Landesliga-Ausschusses, weiter. Der wiederum schrieb eine Meldung an den BFV, die den Nordbayeri­schen Nachrichten vorliegt. Ein Funktionär des TuS Feuchtwangen habe sich gemeldet und darauf hinge­wiesen, dass „es sich hierbei um Rauchkörper handelte, die keine Hit­ze entwickeln und die Aktion deut­lich nach dem Schlusspfiff erfolgte. Außerdem wurde nicht unter den Zuschauern gezündelt, sondern im Innenraum“, heißt es in dem Schrei­ben.

Eine „Schlamperstrafe“

Wer die Rauchtöpfe mitgebracht und gezündet hat, ist dem Funktio­när des TuS ebenfalls bekannt. Auch dieses Wissen hat er an den BFV wei­tergegeben. Bezahlen muss aber auch der gastgebende Verein, also der ASV Pegnitz. 50 Euro beträgt die Strafe, inklusive Sportgerichtskos­ten kommen laut Abteilungsleiter Hans Mösch 110 Euro zusammen. „Die Feuchtwanger müssen deutlich mehr bezahlen“, sagt Beer. Wie viel genau, entzieht sich aber seiner Kenntnis.

Beer hat zwar Verständnis für den Unmut bei Vereinen, die zur Kasse gebeten werden, er schränkt aber ein: „Beim Betrag, den der ASV Pegnitz bezah­len muss, handelt es sich um eine Schlamperstra­fe.“ Die Bestrafung erfolgt also, weil die Peg­nitzer ihren Pflichten als Gastgeber nicht nachgekommen sind, bei der Betreuung der Feuchtwanger Gäste sozusagen geschlampert haben.

Die Schlamperstrafen werden wohl teurer, das Feiern mit Rauchtöpfen auf einem Fußballplatz für den feiernden Verein auch. „Da ist ein Trend zur Pyrotechnik erkenn­bar. Deswegen werden die Strafen immer wei­ter nach oben gehen“, sagt Beer. Laut dem Bezirkss­pielleiter will der BFV damit erreichen, „dass die von da oben nicht nach unten kommen.“ Gemeint sind Fußballfans, für die es aufgrund der Sicherheitsmaßnah­men immer schwieriger wird, ihre verbotenen Zündel-Utensilien in die Stadien der Bundesliga zu schmug­geln.

Damit die Zündler nicht auf die Idee kommen, ihr Glück stattdessen in der Landesliga zu versuchen, soll sich es auch Unten professioneller werden. Stichwort: Einlasskontrol­len. „Die wären angebracht“, sagt Beer. Gerade aktive Fans können sich auf eine verstärkte Behandlung einstellen. Beer: „Die haben schon ihre Tricks. Manche verstecken die verbotenen Sachen in den Trom­meln.“

Aufrufe: 015.6.2017, 11:27 Uhr
Marcel Staudt (NN Pegnitz)Autor