2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kein Duell auf Augenhöhe: Emmendingen (weiß) dominierte das Match gegen Efringen-Kirchen | Foto: Matthias Konzok
Kein Duell auf Augenhöhe: Emmendingen (weiß) dominierte das Match gegen Efringen-Kirchen | Foto: Matthias Konzok

FC Emmendingen feiert 6:0-Sieg gegen TuS Efringen-Kirchen

Moritz Faßbinder schnürt Dreierpack +++ TuS-Coach Thomas Hauser: "Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied"

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Es war eine Machtdemonstration des FC Emmendingen: Der Fußball-Landesligist hat den TuS Efringen-Kirchen mit 6:0 gebodigt. Für die Gäste hat das Folgen für das Abstiegsfinale.
"Es gibt Tage, an denen gelingt alles", hallte es durchs Emmendinger Elzstadion. Treffender als Stadionsprecher Marcus Mädler hätte man den sechsten FCE-Treffer nicht auf den Punkt bringen können. Auf dem linken Flügel nahm sich Andreas Beck ein Herz, und schlug das Leder aus 25 Metern aufs Efringer Gehäuse. Der Ball wurde länger und länger - und senkte sich unhaltbar für TuS-Keeper Jörg Bürgin in den rechten Winkel. Ein Traumtor zum 6:0 und zugleich nach 86 Minuten der Schlussstrich unter eine Emmendinger Machtdemonstration.



Entsprechend zufrieden durfte FC-Trainer Dino Saggiomo mit seiner Elf sein: "Es war eine runde, gelungen Veranstaltung. Vor allem hatten wir Bock auf Fußball." Die Emmendinger agierten zweikampfstark, erzwangen immer wieder Efringer Fehler mit ihrer unglaublichen Präsenz. Offensiv machten die Gäste kaum einen Stich, waren sie einmal über die Mittellinie gekommen, eroberten die Gastgeber in der Regel umgehend den Ball. Der TuS hingegen bekam fast nie Zugriff auf die Gegenspieler, zu schnell, zu spielfreudig agierte der FCE.

TuS-Trainer Hauser: "Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied"

"Emmendingen war handlungsschneller, technisch stärker", analysierte TuS-Coach Thomas Hauser. "Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied: Wir waren auf Bezirksliga-, die Emmendinger auf Verbandsliga-Niveau." Die Überlegenheit des Tabellenvierten mündete in einer 3:0-Pausenführung, stets über den rechten Flügel eingeleitet und von der linken Seite vollendet. Die Torschützen: zweimal Moritz Faßbinder (12./37.) sowie Simon Becherer (23.). "Wir waren nicht richtig mit dem Kopf im Spiel", haderte Hauser, der nach 25 Minuten eine taktische Änderung vornahm: Er nahm Andy Matz aus der Innenverteidigung heraus (und wechselte ihn wenig später aus), beorderte dafür Stefan Hilpuesch aus dem Sturm in die Abwehrkette zurück. Die Hoffnung, dass Hilpuesch der Efringer Offensive zu mehr Durchschlagskraft verleihen könnte, war vergebens - denn Bälle kamen bei ihm nur selten an.

Der FCE spielte sich in einen Rausch. "Wenn wir mal 1:0 oder 2:0 führen, dann sind wir richtig gut, die Jungen sind ein bisschen befreit und können alles abrufen", erklärte Saggiomo. "Heute musste Efringen darunter leiden." Seine Elf verstand es, gelegentlich ein wenig Tempo aus dem Spiel zu nehmen, war jedoch jederzeit in der Lage, wieder aufs Gas zu drücken. Nach 55 Minuten erhöhte Moritz Faßbinder auf 4:0 - nach Vorlage über den rechten Flügel, natürlich. Und zehn Minuten vor dem Ende marschierte Joker Sedat Sezgin allein auf Bürgin zu und hätte bei seinem Debüt prompt ein Tor erzielen können. Doch der Nachwuchsspieler verzögerte, bis Niklas Holderer in Position war, legte quer und gönnte Holderer,der zum SV Endingen geht, somit bei seinem Heimabschied einen Treffer. "Der Teamgedanke ist auch unsere Stärke", sagte Saggiomo.

Wie kompensiert der FCE seine Abgänge?

"Der FCE ist die mit Abstand beste Mannschaft in der Liga", zollte Hauser seinen Respekt. Dabei hat Emmendingen noch eine sehr junge Mannschaft - was jedoch nicht dafür ausschlaggebend war, dass der FCE heuer nicht ins Aufstiegsrennen eingreifen konnte. "In den entscheidenden Spielen für Platz zwei haben wir unsere Leistung nicht abgerufen", erklärte Saggiomo. "Wir haben ein bisschen zu ängstlich." Das Potenzial spricht für Emmendingen, die mit der zweitbesten Abwehr der Liga glänzen. Priorität hat für Emmendingens Coach eine stabile Defensive - das ist bereits gelungen. Nun gelte es, die Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln.

Doch bevor Emmendingen für die kommende Runde bereits in den Favoritenstatus erhoben wird, gibt es auch "drei Abgänge, die schmerzen", so Saggiomo. Nebst Holderer verabschiedete der FCE vor der Partie offiziell auch Marco Anlicker (FC Auggen) und Julius Faßbinder (voraussichtlich USA); zudem stehen Dardan Jashari (Ziel unbekannt) und Enrico Romano (Freiburger FC) als Abgänge fest. "Es wird spannend, wie es sich entwickelt, wie wir diese Abgänge kompensieren", blickte Saggiomo voraus.

Und der TuS? Für den hatte die Höhe der Niederlage keine Auswirkung auf den Abstiegskampf. Dass das Torverhältnis für den Konkurrenten SV 08 Laufenburg spricht, war bereits vorher klar gewesen. Doch im Showdown am nächsten Samstag zuhause hat sich die Ausgangslage für Efringen-Kirchen in einem Punkt verändert: Die Nullachter holten gegen den VfR Hausen (2:2) einen Punkt, weisen nun ebenfalls 28 Zähler auf und haben somit Rang 13 erobert. Sprich: Die Hauser-Elf muss am letzten Spieltag gegen Laufenburg gewinnen, um wieder auf Platz 13 zu rücken - und dann auf Landesliga-Vizemeister SV Kirchzarten zu hoffen.

FC Emmendingen - TuS Efringen-Kirchen 6:0 (3:0)
FCE: Preuß, Becherer, Oueslati, Sebastian Schmidt, Julius Faßbinder, Anlicker (56. Wormuth), Erik Schmidt (56. Beck), Gutjahr (56. Künzler), Göbel, Moritz Faßbinder (63. Sezgin), Holderer.
TuS: Jörg Bürgin, Schatz, Hilpuesch, Jochen Bürgin, Waßmer, Arnold, Diodene, Kammerer, Schäuble (59. Wechlin), Hallasch, Matz (34. Maurer).
Tore: 1:0 Moritz Faßbinder (12.), 2:0 Becherer (23.), 3:0, 4:0 Moritz Faßbinder (37., 55.), 5:0 Holderer (80.), 6:0 Beck (86.).
Schiedsrichter: Gabriel Baumert (Achern).
Zuschauer: 120.
Aufrufe: 013.5.2017, 19:43 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor