2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Efringer Konstante: Jonathan Arnold (links, 2007 gegen Weil III mit Christian Baumgartner) trug  schon zu Kreisligazeiten das TuS-Shirt. | Foto: André Roos
Efringer Konstante: Jonathan Arnold (links, 2007 gegen Weil III mit Christian Baumgartner) trug schon zu Kreisligazeiten das TuS-Shirt. | Foto: André Roos

TuS Efringen-Kirchen: Erstaunlich schnell akklimatisiert

Veränderte Rolle für den Torjäger Jonathan Arnold in Efringen-Kirchen

Sieglos rangieren die Aufsteiger aus Biengen und Schönau am Tabellenende der Fußball-Landesliga. Noch ist das Duo nicht in der neuen Spielklasse angekommen. Ganz anders präsentierte sich dagegen bislang ein weiterer Neuling: der TuS Efringen-Kirchen. Mit drei Siegen aus fünf Spielen haben die Markgräfler den Sprung auf das höhere Niveau erstaunlich schnell gemeistert. Das gilt auch für den erneut besten Torjäger im TuS-Dress: Jonathan Arnold ist eine der Konstanten in Efringen-Kirchen.
Vier Spieler haben bisher keine der 450 Efringer Landesliga-Minuten verpasst. Dass sich darunter auch Arnold befindet, ist alles andere als eine Überraschung. In den beiden vergangenen Runden war der 27-Jährige der einzige Akteur, der in allen TuS-Partien mitwirkte. 42 Tore aus 66 Spielen sprechen für sich, zumal Arnold auch regelmäßig als Wegbereiter in Erscheinung tritt. Qualitäten, die er auch in der Landesliga unter Beweis stellt: Drei Treffer und zwei Vorlagen stehen für ihn bereits zu Buche.

Dabei ist die Aufgabe für den Offensivspieler nicht einfacher geworden. Nicht nur, dass das Tempo eine Etage höher zugenommen habe, die Spiele viel anstrengender seien. Die Zeiten, in denen der TuS als Bezirksliga-Spitzenteam das Spiel machte, sind erst einmal vorbei. „Für uns als Mannschaft war das eine große Umstellung. Wir achten nun mehr auf die Verteidigung und lauern auf Konter“, beschreibt Arnold die neue Marschroute des Aufsteigers. Die taktische Umstellung vom 3-5-2 auf das defensivere 4-5-1-System brachte gerade für Angreifer Arnold eine spürbare Veränderung mit. Nun ist er Alleinunterhalter im Sturm. „Es kann sein, dass ich 20 Minuten keinen Ball sehe“, stellt Arnold fest. Doch er weiß, dass die Defensivtaktik der Schlüssel zum Erfolg ist. „Uns als Mannschaft ist bewusst, wo unsere Stärken liegen. Alle Elf müssen gegen den Ball arbeiten.“ Hinten gut stehen, keine Gegentore zulassen und vorne die Nadelstiche setzen – so lautet die Devise. „Das ist uns bis jetzt sehr gut gelungen“, bilanziert Arnold.

Aus weniger Torchancen mehr machen

Trainer Hanspeter Schlagenhof bescheinigt seinem Stürmer, den Sprung in die Landesliga bisher richtig gut absolviert zu haben. Doch muss auch Jonathan Arnold auf dem höheren Level noch dazulernen: „Er bekommt nicht mehr so viele Chancen“, sagt Schlagenhof. Dessen ist sich Arnold bewusst, die Anforderungen an ihn sind gestiegen: „Ich muss aus weniger Torchancen mehr machen.“

Als er vor neun Jahren zur ersten Mannschaft stieß, kickte der TuS noch in der Kreisliga A. Arnold feierte den Aufstieg in die Bezirksliga Hochrhein und blieb Efringen-Kirchen auch in der Ferne treu. Vier Jahre lang studierte er Sportmanagement in Köln, in den Semesterferien lief er für die Reserveteams des TuS auf. Aus der ersten Mannschaft ist Arnold, der derzeit an seiner Masterarbeit in Betriebswirtschaftslehre schreibt, kaum mehr wegzudenken. „Er hat Torriecher, unbändigen Willen, ist laufstark und auch ein pflegeleichter Spieler“, charakterisiert Schlagenhof seinen Leistungsträger. Und Arnold? „Ich bin ein Allrounder“, sagt er.

Relativ schnell, körperlich robust, variabel einsetzbar: Früher war Real-Legende Raul sein Vorbild. Auch deshalb hat es ihn in die Offensive verschlagen.

Gegen den Titelkandidaten FC Denzlingen mit Top-Torjäger Rino Saggiomo werden eher seine Defensivqualitäten gefragt sein. Personell ist die Lage beim Aufsteiger angespannt: Jochen Bürgin (gesperrt), Benjamin Kübler, Matthias Kurzella und Daniel Schäuble stehen nicht zur Verfügung, der Einsatz von Peter Waßmer ist fraglich. Der gute Saisonstart nimmt dem kecken Aufsteiger aber zugleich den Druck. Gegen den Spitzenreiter soll möglichst lange die Null stehen. „Dann gerät der Gegner vielleicht ins Grübeln“, hofft Jonathan Arnold. Und wenn sich Efringen-Kirchen die Chance bietet, will der Torjäger wieder zuschlagen. Nicht nur der FC Freiburg-St. Georgen hat die Efringer Stärke zuletzt schon erlebt.
Aufrufe: 017.9.2015, 22:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor