2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Nach Trainerstationen unter anderem bei 1860 München II (das Foto entstand in dieser Zeit), beim FC Augsburg II, beim 1. FC Heidenheim und beim SSV Ulm 1846 ist Dieter Märkle seit Kurzem für den Regionalligisten Stuttgarter Kickers verantwortlich. Die Kickers kommen am 29. Oktober zum WFV-Pokalspiel zum SSV Ehingen-Süd nach Kirchbierlingen. Foto: SZ-Archiv
Nach Trainerstationen unter anderem bei 1860 München II (das Foto entstand in dieser Zeit), beim FC Augsburg II, beim 1. FC Heidenheim und beim SSV Ulm 1846 ist Dieter Märkle seit Kurzem für den Regionalligisten Stuttgarter Kickers verantwortlich. Die Kickers kommen am 29. Oktober zum WFV-Pokalspiel zum SSV Ehingen-Süd nach Kirchbierlingen. Foto: SZ-Archiv

Turbulente Tage beim Pokalgegner von Süd

WFV-Pokal: Süd-Gegner Stuttgarter Kickers ohne Sportdirektor und mit neuem Trainer

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Ehingen / sz - Turbulente Tage liegen hinter den Stuttgarter Kickers. Nach dem Abstieg aus der Dritten Liga läuft es für die Kickers in der Regionalliga nicht nach Wunsch – was nun erste personelle Konsequenzen nach sich zog: Vor einer Woche räumte Sportdirektor Michael Zeyer seinen Stuhl und am vergangenen Montag trennten sich die Kickers von Trainer Alfred Kaminski. Dieter Märkle (früher SSV Ulm 1846, FC Heidenheim, 1860 München II, FC Augsburg II) übernahm. Das erste Pflichtspiel unter seiner Verantwortung ist fast in Märkles Heimat: Im Verbandspokal sind die Stuttgarter am Samstag, 29. Oktober, 14 Uhr, beim Landesligisten SSV Ehingen-Süd zu Gast.

In einem Interview stellte der in Wiblingen heimische Märkle nach seinem ersten Tag als Cheftrainer klar, dass "man gut daran tut, den Pokalgegner nicht zu unterschätzen – trotz der drei Klassen Unterschied zwischen Kickers und Kirchbierlingern. "Wir dürfen uns auf keinen Spaziergang einstellen." Deshalb werde man das Spiel "seriös angehen", so Märkle. Das Ziel der Stuttgarter ist eindeutig und auch wenig verwunderlich: "Wir sind der klare Favorit, ein Weiterkommen ist Pflicht." In den Runden zuvor lösten die Kickers ihre Aufgaben auch weitgehend souverän (siehe Kasten).

Bitterer Abstieg

Beim SSV Ehingen-Süd hofft mancher insgeheim auf eine Überraschung. Den höherklassigen Gegner ärgern, ihn vielleicht in eine Verlängerung oder ins Elfmeterschießen zwingen, das wäre nach dem Geschmack des Außenseiters. Aus der Luft gegriffen erscheinen solche Gedankenspiele nicht. Nach dem bitteren Abstieg im Sommer aus der Dritten Liga – besiegelt am letzten Spieltag und nur aufgrund eines Treffers – hat die neu zusammengestellte Mannschaft in der Regionalliga noch nicht Tritt gefasst. Nach 16 Spielen und mit gerade mal 19 Punkten liegt der Traditionsverein auf Rang neun; elf Punkte beträgt der Rückstand auf Rang zwei, 14 auf Rang eins. "Es wäre vermessen, vom Aufstieg zu sprechen", sagte kürzlich Kickers-Präsident Rainer Lorz.

Die Enttäuschung über die bisherige Saisonleistung brach sich in den vergangenen Wochen Bahn. "Zeyer-raus-Rufe" waren bei Heimspielen im Gazistadion regelmäßig zu hören, denn seit dem Abstieg war Michael Zeyer bei vielen Fans das Hauptziel der Kritik. Wenige Tage nach dem 1:1 am 15. Oktober zu Hause gegen Aufsteiger Watzenborn-Steinberg warf der 48-jährige Sportdirektor hin – angeblich auf Druck des Aufsichtsrats der Kickers, der das Vertrauen in Zeyer verloren hatte.

Knapp eine Woche später rollte der nächste Kopf: Nach dem 1:2 bei Schlusslicht Nöttingen entließ der Regionalligist den 52-jährigen Alfred Kaminski. "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass der Verein auf der Position des Cheftrainers neue Impulse braucht", sagte Kickers-Präsident Lorz. Zum neuen Trainer der Regionalliga-Mannschaft befördert wurde Dieter Märkle, der im Sommer als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, stellvertretender Vereinsjugendleiter und Trainer des Oberliga-Teams der Kickers angefangen hatte. Damals war der 54-Jährige aus Wiblingen Kaminski nachgefolgt, der nach dem Abstieg die erste Mannschaft übernommen hatte. Nun beerbt Märkle Kaminski erneut.

Märkles Einsatz als Trainer des Regionalliga-Teams ist auf Zeit angelegt – so war es aus Kickers-Kreisen zu hören. Ohne zu zögern war Märkle bereit, nach dem Rauswurf von Kaminski einzuspringen. "Im Sinne des Vereins musste ich nicht lange überlegen, diese Aufgabe anzunehmen", sagte er. Die Dauer des Engagements ist aber auch für ihn offen. "Da stecke ich nicht drin. Das entscheidet das Präsidium."

Offenbar wird eine externe Lösung favorisiert. Verschiedene Namen kursieren, darunter Holger Bachthaler, langjähriger Trainer des FV Illertissen, die Ex-Profis Thomas Brdaric (zuletzt TSV Steinbach) und Marijan Kovacevic (derzeit im Nachwuchsleistungszentrum des SV Elversberg) oder Domenico Tedesco, Bruder des Kickers-Spielers Umberto Tedesco. "Wir sind auf der Suche nach der optimalen Lösung", sagte Lorz, der ja auch noch den Posten des Sportdirektors zu vergeben hat. Bei der Besetzung will der Verein nichts übereilen. Lorz: "Qualität ist wichtiger als Schnelligkeit."

Aufrufe: 028.10.2016, 10:21 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Andreas WagnerAutor