Turbine rotiert vor Spiel in Cloppenburg schon kräftig

Turbine Postdams, die vor jeder neuen Zweitliga-Spielzeit mit zahlreichen jungen Talenten aufgefüllt wird, braucht für gewöhnlich etwas länger, um so richtig in Schwung zu kommen. Allerdings hat das neu zusammengesetzte zweite Team des renommierten Frauenfußball-Clubs diesmal schnell an Fahrt aufgenommen. Schon am dritten Spieltag rotierte Turbine so stark, dass Gegner Union Berlin mit 7:1 vom Feld gewirbelt wurde. "Das Spiel gegen Turbine wird ein Gradmesser", ist sich BVC-Trainerin Tanja Schulte vor der Heimpartie an diesem Sonntag (11 Uhr) sicher.

Die Turbine-Reserve, die wegen des eigenen ersten Teams nicht ins Oberhaus aufsteigen darf, ist nicht nur amtierender Meister der zweiten Liga Nord. Das zweite Team eines der erfolgreichsten Frauenfußball-Clubs der Welt gehört trotz seiner traditionellen Startschwierigkeiten jedes Jahr zu den ersten Anwärtern auf den Titel.

Allerdings hat sich die Reserve aus der brandenburgischen Landeshauptstadt in Cloppenburg oftmals schwergetan. Die offensive Spielweise der Turbine-Teams das war im Bundesliga-Jahr des BVC mit der ersten Mannschaft nicht anders liegt den Cloppenburgerinnen. "Es kommt uns entgegen, wenn wir nicht agieren müssen, sondern reagieren können", sagt Schulte. "Und Potsdam spielt in einem 3-4-3 gnadenlos offensiv."

Aber nicht nur die Spielweise des Gegners, der zurzeit Fünfter ist und aufgrund fehlender Pokal-Verpflichtung zwei Wochenenden spielfrei war, sorgt für Optimismus in den Cloppenburger Reihen. Der Tabellendritte hat zuletzt im DFB-Pokal mit einem 3:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum Selbstvertrauen gesammelt, und alle Spielerinnen sind einsatzbereit.

Allerdings ist Kapitänin Eve Chandraratne nach dem Spiel gegen die Bochumerinnen, in dem sie einen Pferdekuss am Oberschenkel abbekam und sich einen Bänderriss im Fuß zuzog, noch immer angeschlagen. Dennoch soll die Kapitänin, die in dieser Woche ihre Examensarbeit und damit das Medizin-Studium abschließt, auflaufen. "Allein durch ihre Präsenz ist sie ungemein wichtig für uns", sagt Schulte, die Chandraratne wohl erneut im Mittelfeld statt in der Abwehr einsetzen wird.

Wie wichtig Katarina Kolar für den BVC sein kann, hatte sie im Pokalspiel angedeutet. Die kroatische Stürmerin ist zwar auch nicht zu 100 Prozent fit, soll nun aber erstmals in einem Pflichtspiel zusammen mit der Polin Agnieszka Winczo den Angriff bilden. Schließlich will am Sonntag nicht nur Turbine für reichlich Wirbel sorgen...