Türkgücü Freiburg vergibt ersten Matchball

Es war das Fernduell in Staffel II, Türkgücü Freiburg vor heimischem Publikum gegen Waldkirch II, Verfolger DJK Heuweiler war in Sexau gefordert. Mit einem Sieg hätte Türkgücü den Titel aus eigener Hand schon einen Spieltag vor Schluss klar machen können, hätte Heuweiler nicht gewonnen, wären die Freiburger auch bei einem Unentschieden oder einer Niederlage Meister geworden. Heuweiler gewann allerdings in Sexau 3:0. Und Türkgücü gab kurz vor dem Ende den Sieg noch aus der Hand. Der erste Matchball war vergeben.

Von der ersten Minute weg, boten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, zeigten den unbedingten Siegeswillen. "Wir sind hierher gefahren um zu gewinnen", erklärte der Waldkircher Spielertrainer Alexander Koch nach dem Schlusspfiff. Nachdem die Saison nicht so nach den Vorstellungen der Elztäler verlaufen war, wollten sie mit einem Sieg bei Tabellenführer Türkgücü bereits ein Zeichen für die kommende Runde setzen. Die Freiburger waren sich indessen bewusst, dass sie mit einem Sieg für die Entscheidung sorgen konnten. "Meine Spieler waren an Hand dessen vielleicht etwas nervös", mutmaßte Oktay Cankut.

Türkgücü verpasst das 2:0

Beide Seiten erspielten sich erste gute Gelegenheiten. Türkgücü vergab in Person von Yannick Trost die mögliche Führung, sein Schussversuch aus 18 Metern verfehlte knapp sein Ziel (14.). Für Waldkirch hatte Felix Oeschger das 1:0 nach einer Einzelaktion auf dem Fuß (17.), doch im Gegenzug kassierten die Elztäler den Gegentreffer. Nach einem Missverständnis in der eigenen Defensive war Tobias Specht am langen Pfosten zur Stelle und netzte ein (17.). Die Führung verschaffte Türkgücü die nötige Portion Selbstvertrauen und den nötigen Rückenwind, doch ein zweiter Treffer wollte einfach nicht gelingen. Naim Safwan per Kopf (27.), Vincent Prechtel (44.) nach einem Konter und Specht (45.) vergaben Möglichkeiten zu einem weiteren Tor. Für Waldkirch hatte Raphael Stratz den möglichen Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte allerdings an Tahsin Pamuk (32.). "Wir haben heute verpasst den zweiten Treffer nachzulegen und damit für die Vorentscheidung zu sorgen, ich bin aber stolz auf das, was meine Mannschaft bisher geleistet hat. Wir haben einfach ein tolles Team mit guten Charakteren", resümierte Cankut.

Waldkirch gelingt Ausgleich in der Nachspielzeit

Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Freiburgern nicht, den zweiten Treffer nachzulegen. Zweimal hatte Safwan die Gelegenheit (47., 72.) einmal Mustafa Avci (72.). Zwischenzeitlich verflachte die Begegnung etwas. In der Schlussviertelstunde schwanden bei Türkgücü etwas die Kräfte, Waldkirch bäumte sich noch mal auf, merkte dass der Gegner wankte und suchte seine Chance. In der ersten Minute der Nachspielzeit war es dann soweit, Thomas Herbstritt kam völlig frei zum Kopfball und überwand Pamuk. Entsetzen bei den Türkgücü Spielern und Anhängern, so kurz vor dem Ziel noch gestoppt worden zu sein. "Mein Team hat Moral gezeigt und bis zum Schluss nicht aufgegeben." Den Freiburgern reicht nun am nächsten Wochenende gegen Milan Waldkirch ein Remis, um den Titel endgültig unter Dach und Fach zu bringen.

Türkgücü Freiburg - SV Waldkirch II 1:1 (1:0)
Freiburg: Pamuk, Avci (85. Daza), Kurt, Trost, Ölmez, Güngör, Safwan (74. Ebert), Cakmak, Prechel, Akcay, Specht.
Waldkirch: Wernet, Cybulla, Koch, Bäuerle, Stratz (66. Walter), Öschger (78. Hug), Ierasts, Ganz (85. Dufner), Schroeder, Disch, Herbstritt.
Tore: 1:0 Specht (17.), 1:1 Herbstritt (90.+1).
Schiedsrichter: Johannes Bacher (Freiburg).
Zuschauer: 100.