2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Freut sich über den Oberligaaufstieg: Holger Bajorat, 1. Vorsitzender des Förderkreises im Fußball des TSV Wankendorf.Ziehm
Freut sich über den Oberligaaufstieg: Holger Bajorat, 1. Vorsitzender des Förderkreises im Fußball des TSV Wankendorf.Ziehm

TSV Wankendorf: Holger Bajorat im Gespräch

"Wir sind ein Dorfverein und werden ein Dorfverein bleiben"

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Ein Dorf steht kopf. Das kleine Wankendorf feiert seine Fußballer, die in der kommenden Saison in der höchsten Landesklasse (künftig „Oberliga“) mitmischen werden. Wir unterhielten uns mit dem 1. Vorsitzenden des Förderkreises für den Fußball im TSV, Holger Bajorat.

Der 60-Jährige war 35 Jahre lang 2. Vorsitzender des Gesamtvereins, gründete vor rund einem Vierteljahr gemeinsam mit Jochen Duggen, Edmund Eickstädt und Oswald Venzke den Förderkreis, ferner ist Bajorat seit 19 Jahren Mitglied im so genannten Störche-Club, dem Sponsorenpool des Zweitligaaufsteigers Holstein Kiel.

Für den Prokuristen und Direktor der Firmenkundenbetreuung bei der VR Bank Neumünster könnte es ein perfektes Fußballjahr werden. Denn nach der KSV Holstein und seinem Heimatverein könnte in Kürze auch noch Eutin 08 den Aufstieg (in die Regionalliga) schaffen. Und Bajorat, „ganz nebenbei“ übrigens auch noch Bürgermeister von Stolpe, ist gebürtiger Eutiner.

Wankendorf ist Verbandsligameister und Aufsteiger in die Oberliga. Wer war der erste externe Gratulant?

Bajorat: Das war Gerd Grümmer, der 2. Vorsitzende des VfR Neumünster.

Der TSV Wankendorf war zuvor zwei Mal Vizemeister. War der Titel eine planbare logische Folge?
Nein, planbar war der Titel nicht. Denn man weiß vor einer Saison nie, was sich bei der Konkurrenz, speziell im Großraum Kaltenkirchen, tut. Dort wird ja gerne mal mit finanziellen Mitteln aufgerüstet.

Sie haben vor der nun zu Ende gehenden Serie mit Jörg Zenker und dessen „Co“ Olaf Weick ein neues Trainerteam aufgestellt ...

Mit Zenker haben wir eine gewisse Professionalisierung vorangetrieben, das Urgestein Weick kennt alle Verästelungen in unserem Verein. Das passt wunderbar zusammen.

Machen die beiden in der Oberliga weiter?
Ja, wobei Zenker mit steigendem sportlichen Erfolg natürlich das eine oder andere Angebot bekam, vor allem aus dem Raum Neumünster. Doch er hat bei uns ein spannendes Projekt angefangen, das für ihn noch lange nicht zu Ende ist.

Was erwartet Ihren Verein in der Oberliga?
Sportlich gehe ich von einer Drei-Klassen-Gesellschaft aus. Wir werden gegen den Abstieg spielen, jede andere Einschätzung wäre unrealistisch. Gut wäre, wenn wir anfangs punkten und uns erst einmal im Tabellenmittelfeld aufhalten. Ansonsten haben wir noch Auflagen zu erfüllen, was unsere Sportanlage angeht.

Können schon Spielerzugänge vermeldet werden?

Nein, aber eines kann ich Ihnen versichern: Wir werden nicht in den großen Geldtopf greifen und Leute verpflichten, die mit der Sänfte abgeholt werden müssen. Wir werden nichts à la FC Sylt veranstalten. Die Identität des Vereins soll nicht gefährdet werden.

Dennoch haben Sie Geld in die Hand genommen ...

Ja, Sie spielen auf unseren Kabinen- und Sanitärtrakt an. Mehr als 200 000 Euro mussten dafür aufgebracht werden, das war ein finanzieller Kraftakt. Dank der Unterstützung der Gemeinde Wankendorf und der umliegenden Gemeinden sowie des Kreis- und Landessportverbandes haben wir das gestemmt. Der Trakt wird im Sommer fertig sein – zum Glück. Stellen Sie sich mal vor, bei uns kommt Holstein Kiel II mit dem einen oder anderen Profi. Für die wäre unser alter Trakt doch der absolute Kulturschock gewesen.

Was wird sich für die Zuschauer ändern?

Für die Spieler wird es einen neuen Weg zum Platz geben. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie nicht mehr durch die Besuchermenge hindurch marschieren. Ferner wollen wir das Merchandising wieder aktivieren und wollen Bandenwerbung in Angriff nehmen.

Werden Sie die Eintrittspreise erhöhen?
Es dürfte eine Anpassung geben, die jedoch auf jeden Fall moderat ausfällt. Wir sind ein Dorfverein und werden ein Dorfverein bleiben.

Welchen Oberliga-Zuschauerschnitt halten Sie in Wankendorf für realistisch?
Wenn wir pro Heimspiel 150 zahlende Besucher haben, sind wir heilfroh.

Ihr Förderkreis zählt zurzeit gut 40 Mitglieder ...
Den wollen wir um 50 Prozent vergrößern. Die Region Wankendorf darf sich jetzt gerne bei uns unterhaken.

Was sagen Sie zur 0:24-Niederlage Ihrer Reserve am Sonnabend bei Torpedo?
Ich war geschockt, als ich das hörte. Die zweite Mannschaft ist unsere einzige Baustelle, denn wir brauchen einen vernünftigen Unterbau.

Ist das wirklich die einzige Baustelle? Jörg Zenker prangerte mal die Trainingsmöglichkeiten im Winter an ...
Ja, diesbezüglich suchen wir noch ein Areal für das dunkle Halbjahr. Die Sommervorbereitung, das steht fest, wird in Stolpe über die Bühne gehen.
Aufrufe: 023.5.2017, 11:30 Uhr
SHZ / Interview: Arne SchmuckAutor