TSV Nusplingen wahrt die Chance

Mit beachtlicher Nervenstärke und ordentlich Trotz spielte sich der TSV Nusplingen gestern in die nächste Runde der Aufstiegsrelegation zur Landesliga. An die anderthalbstündige Anreise Richtung Biberach musste sich Zollerns Vizemeister nicht mehr gewöhnen, an die kurzerhand geänderten Platzverhältnisse schon. Rund drei Stunden vor Anpfiff erhielt Nusplingens Spielertrainer Thomas Essigbeck vom Württembergischen Fußballverband WFV nämlich die Nachricht, „dass das Spiel nach Laupheim verschoben wird, weil der Platz in Baltringen unter Wasser steht.“ Ein Gschmäckle bekommt die Spielortverlegung, wenn man die Umstände der Unbespielbarkeit des Baltringer Spielfeldes genauer betrachtet: Schon vor rund zehn Tagen hatten heftige Unwetter für Hochwasser-Chaos im Landkreis Biberach gesorgt, mit mehr als 25 000 Sandsäcken versuchte Biberachs Feuerwehr der Lage Herr zu werden, Dämme und Versickerungsbecken hatten die Wassermassen nicht mehr aufhalten können. Verschärft wurde die Lage nicht zuletzt durch einen Biberdamm, der bei dem Unwetter brach. Besonders schlimm getroffen hatte es Baltringen. Am letzten Maisonntag trug sich das Unwetter zu, erst gestern Nachmittag wurde der Wechsel von Rasen auf Kunstrasen beschlossen und an Nusplingen weitergeleitet.

Mit einer dicken Portion Wut im Bauch kämpften sich die Nus-plinger schließlich in die Partie, in welcher der SV Sulmetingen in der ersten halben Stunde den besseren Eindruck machte. In der zwölften und 14. Minute rettete Nusplingens Schlussmann Andreas Neher zwei Mal glänzend, in der 26. Minute hatte der TSV Glück bei einem Lattenschuss des SVS. Die erste eigene Torchance hatte der Zollernklub in der 30. Minute, als Michael Gehring aus 16 Metern an Sulmetingens Keeper Christoph Werz scheiterte. Deutlich besser lief es für die „Gäste“ Sulmetingen hatte lediglich knapp sechs Kilometer Anreise nach Laupheim im zweiten Durchgang. Nachdem Lars Braun in der 46. Minute das berühmt-berüchtigte Zeichen setzte und von Schiedsrichter Manuel Eggle dafür die gelbe Karte sah, besorgte Gehring in der 50. Minute die Führung: Mit einen schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze traf er zum 1:0 ins Netz. In der 69. Minute war erneut Neher zu Stelle und hielt den Vorsprung des TSV fest, ebenso zehn Minuten später, als der SVS mit einem Konter kurz vorm Ausgleich stand. Für Beruhigung sorgte schließlich der zweite Treffer: Eine präzise Flanke von der rechten Außenbahn köpfte Martin Horn zum 2:0 über die Linie. Spannung kam in der dreiminütigen Nachspielzeit auf, als Sulmetingens Spielertrainer Heiko Gumper per Foulelfmeter zum 1:2-Endstand traf.

Um nach der Vizemeisterschaft doch noch in die Landesliga aufzusteigen, benötigt Nusplingen nun noch zwei Siege. Den ersten am kommenden Sonntag (15 Uhr) in Weissenau im Duell mit dem TSV Heimenkirch (Bodensee), der gestern in Durlesbach den FV Altheim (Donau) mit 1:0 bezwang. Sollte Nusplingen auch diese Partie gewinnen, stünde am 19. Juni (15 Uhr) das finale Relegationsspiel gegen (Noch-)Landesligist SV Maierhöfen-Grünenbach auf dem Programm.

TSV Nusplingen: Neher; M. Gehring (57. Mengis), L. Braun, Mauch, M. Braun, C. Gehring (57. Ritter), Moser (65. Henne), Essigbeck, Schmieder (75. Koch), Horn, Zirn.

Tore: 0:1 M. Gehring (50.), 0:2 Horn (82.), 1:2 H. Gumper (90.+1).

Schiedsrichter: Manuel Eggle (Strass).

Zuschauer: 400.

Alle Highlights und Tore gibt es hier:
FuPa.tv: SV Sulmetingen - TSV Nusplingen 1:2