"Der Kader hat sehr viel Qualität"

Hallo Memo, auch du hast jetzt deine erste Einheit hinter dich. Die letzte Saison blieb bis zum letzten Spiel spannend. Leider verpasste man den Aufstieg am Ende um Haaresbreite. Welche Ursachen waren ausschlaggebend dafür?

Mehmet Daskin: Wir haben eine gute Saison gespielt, mit 114 Toren den zweitbesten Angriff der Liga gehabt, guten Kombinationsfußball präsentiert. Hätte Union Roma, CSI Milano und Fortuna Wuppertal nicht zurückgezogen, wären da reichlich mehr Tore auf der Habenseite gewesen. Gerade das 21:0 gegen Fortuna Wuppertal war gewichtig. So ist eben Fußball. Zu Hause am Waldschlößchen haben wir richtig guten Kombinationsfußball gespielt, auswärts haben wir uns manchmal ein bissen schwer getan. Ärgerlich war, dass wir in den entscheidenden Spielen gegen die Konkurrenz nicht immer einen Dreier einfahren konnten. Manche Verletzungen konnten wir auf Schlüsselpositionen in solchen Spielen nicht ersetzen. Ansonsten hat mein Team eine gute Saison gespielt und kann ihr nichts vorwerfen.

Der Kader hat sehr viel Qualität. Auch bei der Stadtmeisterschaft im Winter 2016 hat man gesehen, dass viele deiner Leute guten Fußball abrufen können. Hat deine Elf erneut das Zeug dazu ganz oben mitzuspielen?

Daskin: Eine Saison ist lang! Das hat man letzte Saison gesehen. Spielerisch und konditionell können wir mit jedem mithalten. Entscheidend wird sein, dass wir uns auf unseren Fußball konzentrieren. Da ist jeder einzelne wichtig und gefordert. Der Kader hat sehr viel Qualität. Am Ende werden wir sehen, ob das reicht. Möglich ist es.

Dein Team präsentiert sich generell im hervorragenden Zustand. Wie schon erwähnt stechen neben der geschlossenen Truppe einige Einzelspieler hervor. Muss die Elf noch verstärkt werden?

Daskin: Auch wir mussten den einen oder Abgang verkraften und das schon während der Saison. Das bleibt zwangsläufig nicht aus. Hauptsächlich vertraue ich aber meinen Leuten. Die eine oder andere Verstärkung stößt aber noch hinzu. Auf gewissen Positionen haben wir uns sicherlich verstärkt, aber es soll auch kein Überangebot an Spielern entstehen. Die Mannschaft ist qualitativ bestens aufgestellt.

Die Wuppertaler Liga war teils schwierig zu bespielen. Gerade auswärts auf Asche tat man sich zu besonderen Anstoßzeiten etwas schwer. Fiel das ebenfalls ins Gewicht?

Daskin: Selten. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Richtig ist, dass wir uns auf Asche etwas schwerer getan haben, da der Gastgeber auf dem Geläuf eingespielter war. Wir haben aber auf rotem Untergrundboden nur einmal verloren. Ansonsten haben wir die Punkte mit in die Domstadt genommen. Lediglich die englischen Wochen waren anstrengender. Nicht jeder kann dann zu den Anstoßzeiten auflaufen. Das werden wir in der kommenden Spielzeit besser kompensieren können.

Memo, wie wir dich kennengelernt haben, pflegst du eine taktische Grundausrichtung. Das hat man in vielen Spielen gesehen. Auch für deine Spieler hast du stets ein offenes Ohr. Beschreibe dich doch ein bissen mehr?

Daskin: Mehr? Was soll ich sagen? Andere können das besser beurteilen. Ich stelle mich nicht gerne in den Vordergrund. Ich bin eben für meine Mannschaft immer da. Sei es bei Spielen, sei es privat. Ich pflege zu jedem einen guten Dialog. Denn Fußball ist zwar vieles, aber nicht alles. Der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen. Neben dem Fußball bin ich Kunstliebhaber (lacht). So gesehen habe ich meine Jungs und meine Familie, die mich positiv fordern. Das sind für mich die wichtigsten Punkte im Leben.

Das war es auch schon. Vielen Dank Memo für dein Zeit.

Daskin: Immer wieder gerne.