2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jubelbild ohne Weißbierdusche: Noch darf sich der TSV Kornburg nicht final über den Aufstieg freuen. F: Zink
Jubelbild ohne Weißbierdusche: Noch darf sich der TSV Kornburg nicht final über den Aufstieg freuen. F: Zink

Steilvorlage für eine Weißbierdusche

Der TSV Kornburg siegt in einem aufregenden Spiel gegen Mitterteich und hat den Bayernliga-Aufstieg nun selbst in der Hand

Weil der Konkurrent patzt, reicht dem TSV Kornburg am letzten Spieltag plötzlich ein Punkt, um die Landesliga hinter sich zu lassen.
Die beiden entscheidenden Worte nahm Herbert Heidenreich nach dem Schlusspfiff schon mal in den Mund, aber weil Heidenreich schon lange genug dabei ist, wie man so sagt, verwendete er sie natürlich nicht in einem Satz. „Weißbier“ und „Dusche“, so lauten diese beiden Worte, mit denen Kornburgs Trainer die weiteren Pläne für den Samstagnachmittag skizzierte und hatte dabei natürlich nicht vergessen, dass er mit seiner Mannschaft noch nicht in der Bayernliga angekommen ist.

Aber fast. Durch den 2:1 (2:0)-Sieg gegen Mitterteich benötigt der TSV am letzten Spieltag in Schwabach nur noch einen Punkt, um direkt aufzusteigen. Weil Erlangen-Bruck zeitgleich in Selbitz patzte, haben es die Kornburger tatsächlich selbst in der Hand, den verpassten Aufstieg aus der vergangenen Saison nachzuholen. „Ich habe schon mit unserem Sponsor gesprochen“, sagte Heidenreich, „da lassen wir uns was einfallen.“ Mindestens ein Präsentkorb wird es wohl werden, der demnächst in Oberfranken eintrifft.

Sofern ihnen kommende Woche nicht doch noch die Nerven durchgehen. Glückwünsche wollte Heidenreich natürlich nicht entgegennehmen, nachdem seine Fußballer die Punkte 70, 71 und 72 geholt hatten. „Wir fahren sicher nicht mit dem Doppeldeckerbus nach Schwabach“, betont Heidenreich. „Wir bleiben konzentriert. Auf Unentschieden kann man ohnehin nicht spielen.“ Wie schnell so ein Fußballspiel ungeahnte Wendungen nehmen kann, hat er am Samstag ja erst wieder erlebt. Keine zwei Minuten waren gegen Mitterteich gespielt, da versuchte Kornburgs Oliver Schmidt sein schlechtes Stellungsspiel noch zu korrigieren. Schiedsrichter Michael Gutbrod wertete diesen missglückten Versuch als Notbremse und plötzlich musste der TSV inklusive Nachspielzeit 93 Minuten in Unterzahl bestehen. Optimal sei das nicht gewesen, fand Heidenreich hinterher, „aber manchmal“, überlegte er weiter, „setzt so etwas ja auch Kräfte frei.“ Der Abstiegskandidat aus Mitterteich wusste mit der Überzahl jedenfalls zunächst einmal nichts anzufangen, also kombinierten sich die Kornburger ansehnlich nach vorne und setzten immer wieder den schnellen Szymon Pasko in Szene, wobei es in der 22. Minute eher die orientierungslosen Gäste waren, die Paskos Traumtor ermöglichten. Mit dem Selbstvertrauen einer Spitzenmannschaft dominierten die Gastgeber auch die verbleibende Zeit bis zur Halbzeitpause, eine der Offensivbemühungen veredelte Dominik Räder in der 37. Minute mit einem platzierten und harten Schuss ins linke Eck.

„Die Einstellung“, lobte der Trainer, „hat heute gestimmt. Jeder hat für jeden gekämpft.“ Vor allem Schmidt dürfte erleichtert gewesen sein, dass seine Kollegen in der zweiten Halbzeit lediglich noch den Anschlusstreffer für die Gäste (79.) zuließen und der Linienrichter den zweiten Treffer in der Nachspielzeit nicht anerkennen wollte.

Frisch machen wolle er sich nach dieser aufregenden Partie nun erst einmal, sagte Heidenreich und wischte sich noch einmal über die feuchte Stirn, und dann ein Weißbier trinken. Kommende Woche könnte beides vielleicht Hand in Hand gehen.

Aufrufe: 015.5.2017, 16:17 Uhr
Sebastian GloserAutor